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Lavendel | Naturapotheke für Hunde

Lavendel wirkt

  • bei nervösen Magenbeschwerden
  • bei Magen- und Darmkoliken
  • beruhigend und krampflösend
  • bakterienabtötend
  • pilzabtötend
  • entspannend und einschläfernd

BESCHREIBUNG

Der stark duftende Strauch ist aufgrund seiner blauvioletten Blüten ein häufiger Begleiter von Rosenpflanzen. Seine aromatisch duftenden Blüten halten Blattläuse fern. Aber auch als Heilpflanze hat Lavendel ein breites Wirkungsspektrum.

VERBREITUNG

Lavendel stammt nicht aus den hiesigen Breitengraden. Er stammt aus den Gebieten des Mittelmeeres und daraus leiten sich auch seine Standortansprüche ab. Er bevorzugt trockenen und leichten Boden und ausreichend Wärme. In Frankreich findet man riesige Lavendelfelder, deren Blüten für die Parfümindustrie und den Export geerntet werden.

WIRKSTOFFE

Lavendelblüten enthalten 1-3 % ätherisches Öl. Es wird aufgrund seines Duftes von der Parfümindustrie sehr geschätzt. Doch es enthält auch kostbares Linalool. Dieser charakteristische mild duftende Stoff hat eine bakterienabtötende Wirkung. Studien haben ergeben, dass Lavendelöl gegen durchfallerzeugende Bakterien wie Escheria coli, aber auch gegen die hartnäckigen Staphylococcusaureus und gegen Pilze wirkt. Staphylococcen sind häufig Ursachen von entzündlichen Hauterkrankungen, Lungenentzündungen und Mastitis. Sie gelten als schwer behandelbar und können vom Menschen auf den Hund und umgekehrt übertragen werden.

Er macht einen Drittel des Lavendelöls aus. Auch Rosenholzöl hat einen sehr hohen Anteil an Linalool. Das für den Einsatz als Heilkraut so unglaublich Bedeutende an diesem Stoff ist, dass es kaum Menschen und Tiere gibt, die mit Allergien auf Linool reagieren. Laut Tisserand ist Linool sogar die „unallergenste Substanz auf der Erde“. Man kann Lavendelöl auch zur Inhalation anwenden, indem man echtes Lavendelöl (kein synthetisches) mit etwas Wasser gemischt in einen Verdampfer gibt. Die austretenden Öle fördern in verdampftem Zustand die Schlafbereitschaft. Bei Mäusen hatte es eine zentraldämpfende Wirkung. Es hat nicht nur die Schlafbereitschaft erhöht, sondern auch die Schlafdauer und alle motorischen Aktivitäten der Mäuse stark verringert (Wichtl, 2002).

Dies alles macht Lavendel zu einem wirkungsvollen Heilkraut für Tiere mit einem nervösen Nervenkostüm. Kurmäßig angewandt verhilft es zu einem ruhigen und erholsamen Schlaf, in dem die angegriffenen Nerven Erholung und Entspannung finden. Aber auch nervöse Magen- und Darmstörungen und der Befall von Pilzen und Bakterien können mit der Behandlung von Lavendelöl über einen längeren Zeitraum, ergänzend zu den konventionellen Behandlungsmethoden des Tierarztes, zu einer vollständigen Ausheilung führen. Be- sonders Hunde, die unter vielfachen Allergien leiden und denen man nicht jedes Kraut ohne Bedenken verabreichen kann, profitieren von der Behandlung mit Lavendelöl, da er kaum Allergien auslöst.

SAMMELN

In der freien Wildbahn findet man in Deutschland wilden Lavendel nur in Ausnahmefällen. Doch als Topfpflanze auf dem Balkon gedeiht der sonnenhungrige, anspruchslose Strauch hervorragend. Und im Garten bereichert er Blumenbeete mit seinen violetten Blütenhalmen und seinem aromatischen Duft. Man pflückt die Lavendelhalme nach der Blüte und fasst sie in lockeren Sträußen zusammen. Kopfüber an einem luftigen Ort werden sie getrocknet, zerkleinert und in luftdichte Gefäße gefüllt, damit keine Inhaltsstoffe entweichen können.

VERARBEITUNG

Die Lavendelblüten werden als Tee aufgegossen oder in Honig eingelegt und als Lavendelhonig gegeben. Drei Teelöffel fein zermahlene Blüten werden mit 300 ml heißem Wasser übergossen, 10 Minuten stehen gelassen und dann durch ein Sieb abgeseiht. Die abgekühlte Mischung gibt man den Hunden über den Tag verteilt in kleinen Portionen.

GESCHICHTE

Bereits im alten Ägypten salbten sich die wohlhabenden Pharaonen ihre Körper mit wohlduftenden Salben aus Lavendelöl ein. In Pharaonengräbern fand man Überreste von Salbentöpfen, in denen Lavendel enthalten war. Aufzeichnungen zufolge setzte man Lavendel zur Schönheitspflege ein – für die Haut- und die Haarpflege. Darauf deutet auch der Name des Lavendels hin, der vom lateinischen lavare, d. h. Waschen, abstammen dürfte. Auf glühende Kohlen gelegte Lavendelblüten werden zum Räuchern eingesetzt. Die Römer räucherten mit Lavendelöl in den Zelten der Soldaten, um ihnen vor einer Schlacht die Angst zu nehmen. Später nutzte man das Kraut zur Desinfektion und Behandlung der Wunden – es galt als eines der wichtigsten Kriegskräuter und wurde wohl auch von der römischen Armee weit verbreitet.

REZEPT: LAVENDELHONIG

In ein Glas mit flüssigem Honig werden 4 – 5 EL frische Lavendelblüten gemischt und einige Wochen stehen gelassen. Man gibt den Honig mitsamt den Blüten, er hat die gleichen förderlichen Eigenschaften wie der Lavendeltee.

WARNHINWEIS: Bei trächtigen und säugenden Hündinnen liegen keine Erfahrungen mit Lavendel vor.


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Titelbild: Adobe Stock / Adi


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