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Birke | Naturapotheke für Hunde

Birke

  • ist heilend bei Allergien
  • erhöht die Harnmenge
  • spült die ableitenden Harnwege durch
  • verhindert Entzündungen
  • tötet Viren und Bakterien ab
  • heilt Ekzeme und Wunden

BESCHREIBUNG

Der schlanke Baum mit dem weißen Stamm (Betula alba) galt früher als von einer jungfräulichen Göttin bewohnter Baum, dem im Frühling gehuldigt wurde. Auf diesen Glauben geht der Brauch zurück, dass am ersten Mai eine Birke als Maibaum aufgestellt und der Einzug des Frühlings mit einem Fest gefeiert wird.

VERBREITUNG

Man findet Birken in weiten Teilen Europas und Asiens. Sie sind anspruchslos und gedeihen sowohl in der Nachbarschaft von Nadelgehölzen, als auch von anderen Laubgehölzen. Auch auf Mooren und auf Wiesen findet man die schlanken Bäume mit der weichen weißen Rinde.

WIRKSTOFFE

Die Wirkstoffe des Baumes sammeln sich in den Knospen und den Blättern. Sie enthalten 2-3% Flavonolglykoside und Proanthocyanidinen. Flavonoide sind Pflanzenstoffe, deren Wirkungsweise in der Heilkunde große Bedeutung hat. So haben britische Wissenschaftler erst kürzlich nachgewiesen, dass ein hoher Konsum an Flavonoiden das Schlaganfallrisiko signifikant senkt. Ihre hauptsächlichen nachgewiesenen Wirkungen bestehen in einer vorbeugenden und heilenden Wirkung bei Allergien aller Art, indem sie Enzyme im Körper hemmen. Außerdem töten Flavonoide einige Viren und schädliche Bakterien ab und transportieren die gelösten Schadstoffe rasch und zügig aus dem Kör- per, indem sie die Harnmenge erhöhen und gesammelte Wasserspeicher aus der Zelle abtransportieren. Dies macht sie zu einer ganz hervorragenden Medizin bei der Behandlung von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Doch auch äußerlich zeigt die Behandlung mit einer Abkochung aus Birkenblättern Wirkung. Rabinovich wies 1981 nach, dass Birkenblätter und Knospen einen hohen Gehalt an Phenolen aufweisen. Diese sind mit der Gruppe der Alkohole verwandt. In Wasser reagieren sie aber wie schwache Säuren. Diese Eigenschaft macht sie hervorragend zur Behandlung von allen Ekzemen und Wunden geeignet.

Nässende, juckende oder eiternde Wunden werden mit einer stark konzentrieren Abkochung von Birkenblättern oder Birkenknospen ausgewaschen und regelmäßig abgetupft. Die desinfizierende Wirkung soll so stark sein, dass sie in der Vergangenheit sogar bei milden Formen der Räude eingesetzt wurde. Doch laut Gorecki und Seitz (2006) verwendet man bei einer Räude am besten Birkenrindenteer. Dieser wird aus der Birkenrinde in einem aufwändigen Verfahren gewonnen und lässt sich für den Hausgebrauch nicht selbst herstellen. Man kann ihn in Apotheken kaufen. Wenn der Hund an einem hartnäckigen Ekzem leidet, so bildet Birkenrinden- teer, dick auf die Wunde gestrichen und mit einem Mulltuch vor „Ablecken“ geschützt, eine sehr gute Möglichkeit auf vollständige Heilung.

SAMMELN

Die Birkenknospen werden im Winter gesammelt. Der nun laublose Baum lässt einen guten Blick auf seine Äste zu. Sieht man genau hin, findet man die Knospen. Leicht angeschwollene, noch nicht aufgeplatzte Stellen, die man ausschneiden und an der Luft trocknen lassen kann.

Die Blätter werden im Frühling gesammelt. Man nimmt die jungen, hellgrünen Blätter. Sie werden gründlich gewaschen, abgetropft und in der prallen Sonne getrocknet. Es ist davon abzuraten, abgeworfene Blätter vom Boden aufzusammeln, da Verunreinigungen durch Füchse oder andere Waldtiere nicht auszuschließen sind. Die gut getrockneten Blätter werden dunkel und luftdicht verschlossen aufbewahrt.

VERARBEITUNG

Man trocknet die Blätter im Frühjahr. Reicht der Vorrat an Birkenblättern nicht, so kann man bis zum Austrieb der Bäume auch die jungen Birkenknospen verwenden und trocknen. Rabinovich legt die mittlere Tagesdosis zur innerlichen Anwendung bei einem Hund auf 2-4 g fest. Kleinere Hunde nehmen 2 g Blätter, mittlere 3 g und große Hunde 4 g als Tagesdosis. Man kocht die angegebene Menge mit 100 ml Wasser auf, lässt die Birkenblätter dann noch mehrere Minuten ziehen und gießt die Flüssigkeit durch ein Sieb ab. Damit die Hunde den bitter schmeckenden Tee annehmen, kann man ihn einkochen lassen und dann etwas Honig zusetzen. Über den Tag verteilt immer wieder ein Löffelchen gegeben, hilft der Tee Allergien zu lindern und die Haut von innen zu heilen.

Nässende Wunden, Pickeln und Pusteln werden mit Birkenblättertee betupft. Oder man tränkt ein Mulltuch mit dem Tee und bedeckt die betroffene Stelle damit und lässt den Tee so länger einwirken.

GESCHICHTE

Die Birke ist der Baum des Nordens. In ihrer ursprünglichen Heimat taucht sie in vielen Mythen und Sagen auf. Die Kelten weihten den Baum der Göttin Birgit, die als Schutzpatronin für Heiler einen hohen Status hatte. Man vermutet, dass sich der Name Birke aus dem Namen dieser keltischen Gottheit herleitete. Birkenzweige vor den Häusern und Hütten sollten vor bösem Zauber und Hexerei bewahren. Und auch innerlich galt die Birke schon damals als Heilmittel. Denn gegen eine Krankheit, die früher oft als Fluch angesehen wurde, kochte man aus den Blättern und der Rinde der Birke Tees und fertigte daraus auch Wund- auflagen.

DIE DESINFIZIERENDE WIRKUNG SOLL SO STARK SEIN, DASS SIE IN DER VERGANGENHEIT SOGAR BEI MILDEN FORMEN DER RÄUDE EINGESETZT WURDE.

REZEPT: BIRKENPULVER

Junge, hellgrüne Birkenblätter werden von den Stielen befreit und gründlich gewaschen. Man schleudert sie danach am Besten in einer Salatschleuder und breitet sie in der Sonne zum Trocknen aus. Wenn sie beim Zerreiben zwischen den Fingern zerbröseln, sind sie fertig. Dann werden die Blätter mit dem Stabmixer zu einem feinen Pulver gemahlen und in eine dunkle Dose abgefüllt. Nun kann man leicht die empfohlene Tagesdosis an Birkenblättern über das Futter streuen.

Warnhinweis: Bei trächtigen und säugenden Hündinnen liegen keine Erfahrungen mit Birkenblättern vor.


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Titelbild: Adobe Stock / Iakov Kalinin


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