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Petri Heil – Wir basteln eine Spielangel

In meiner Praxis höre ich sehr häufig, dass es problematisch ist, die Katzen zum Spielen zu bewegen. Oft schauen die Tiere recht desinteressiert zu, wenn sich die „Dosenöffner“ mit Spielangeln und anderem Spielzeug um ihre Stubentiger bemühen.

Da vergeht natürlich manch einem die Lust am Spiel mit seinem Vierbeiner, wenn er den Entertainer gibt, diese Bemühungen aber wenig bis gar nicht goutiert werden. Im Laufe der vergeblichen Anstrengungen verebbt das gemeinsame Spiel immer mehr im Alltag.

Wie schade. Wo doch früher alles so einfach war: Das kleine Kätzchen spielte wirklich mit allem und fand jedes Ding aufregend und spannend. Der erwachsenen Samtpfote scheint alles langweilig – somit bleibt ja eigentlich nur noch der Schluss, dass die Pelznase keinen Spaß mehr am gemeinsamen Spiel hat, oder?

Ein Trugschluss, wie sich in den allermeisten Fällen herausstellt: Erwachsene Katzen haben einfach ein anderes Spielbedürfnis als Kitten. Wenige Wochen alte Samtpfötchen müssen die Welt noch kennenlernen und das gelingt ihnen im wahrsten Wortsinn spielend. So erfahren sie die Spielregeln fürs Leben: Im Geschwisterspiel- und gerangel, im Erkunden, Ertasten, Erschnüffeln, Anknabbern und Erspielen aller möglicher Dinge, die sie in ihrem Umfeld entdecken.

Gute, artgerechte Spielangeln für Katzen müssen nicht teuer sein, man kann sie ratzfatz upcyceln.

Erwachsene Katzen sind anders

Ein erwachsenes Tier hat schon einiges in seinem Leben kennengelernt und hält sich über das Spiel erst einmal körperlich und geistig für die Jagd fit. Wird bei den Fellpfoten also spielerisch der Jagdtrieb übers Spielzeug geweckt,welches der Beute sowohl in Form als auch in der Bewegung entspricht, klappt es eigentlich immer mit dem gemeinsamen Spielspaß!

Dabei sollte man sich immer wieder vor Augen halten, was und wie unsere Pelznasen jagen: Mäuse, Insekten, kleine Blindschleichen, Gekkos und kleine Vögel. Alles, was größer als ein Daumen ist, kann aus dem Beuteschema fallen – denn ungefähr so groß ist eine Maus. Alles, was schwer mit den Pfoten bewegt werden kann, entspricht weniger dem kätzischen Geschmack. Zudem reagieren sie auf Bewegungen, die sich von ihnen entfernen und/oder verstecken, denn genauso verhält sich eine Maus: sie flieht. Alles, was sich in der Jagd findet, macht ein gutes Spiel aus.

Das benötigst du, um eine aufregende Spielangel zu basteln:

  • Eine ausgediente Spielangel oder einen Holzstab oder Ast, der mindestens 50 cm lang ist.
  • Eine Gummikordel (Kurzwaren) oder ein Kunstlederband (Bastelbedarf), Länge: 1,20 m.
  • Gewebeband oder Schrumpfschlauch (beides: Baumarkt).
  • Eine Schere.

So funktioniert’s:

  1. Befestige die Gummikordel oder das Kunstlederband sehr fest mit dem Panzerband oder dem Schrumpfschlauch an der Spielangel oder dem Stab.
  2. Knote ca. 5 cm vor dem Ende 1-2 Knoten in das Band und franse das Stück hinter dem Knoten aus. Das war’s auch schon!

Fotos: H. Grotegut, Titel-Bild: AdobeStock_211480510.jpeg


Die Buchautorin und Tierpsychologin HEIKE GROTEGUT ist studierte
Germanistin und IT-Fachfrau. Neben ihrem Beruf studierte sie
Tierpsychologie an der Akademie für Tiernaturheilkunde.

Der Artikel ist erschienen im Magazin OUR CATS.

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