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Wie Freunde zurück ins Leben helfen

Milow war wie versteinert. Wo auch immer Frauchen mit ihm war, er rührte sich nicht. Doch auch diesem Vierbeiner kann man Antrieb schenken. Hundetrainerin Cris Bilinski erklärt, wie Freunde einem Hund zurück ins Leben helfen können.

Der nächste Fall ist wirklich herzzerreißend. „Er läuft nicht“, lautete der Hilferuf von einer Bekannten einer Hundeführerin. Bei mir angekommen, trug diese einen kleinen schwarzen Hund auf dem Arm. Ein Pekingese. Milow war sein Name. Wir gingen gemeinsam zur Gruppe und setzten Milow mitten hinein. Tatsächlich – er saß einfach da. In der ersten, der zweiten und auch in der dritten Woche. Er blieb einfach dort sitzen, wo wir ihn ablegten. Fast wie versteinert. Bei Gesprächen mit seinem Frauchen erfuhr ich, dass Milow zuvor zusammen mit seiner Mutter bei einer Frau in der Küche festgebunden war. Dort musste er sich auch lösen. Der kleine Hund lernte nie die Welt kennen. Gassigehen war ihm völlig fremd. Milow war im wahrsten Sinne des Wortes nicht zu bewegen.

Dieser Zusammenhang war für Frauchen schwer zu ertragen.

Schlimmer war es allerdings eindeutig für ihren Vierbeiner. Wir trugen ihn rein, er saß die Stunde ab, dann trugen wir ihn wieder raus. Was sollten wir nun tun, um diesem Wesen Antrieb zu schenken? Die Lösung war eine neue Hündin. Ebenfalls ein Pekingese, allerdings im Gegensatz zu Milow, mit einem großen Selbstbewusstsein. Sie strahlte Ruhe und Sicherheit aus. Ich konnte mir vorstellen, dass Milow eine Art Vorbild brauchte. Der Neuankömmling gesellte sich bald in das Spiel der anderen ein. Die unbewegbare Fellnase hatte die Neue sofort gesichtet. Und zu aller Erstaunen begann er nun, die ersten Schritte unbeholfen durchs Gras zu gehen. Wie ein Kleinkind, welches zu laufen lernt. Er kannte es einfach nicht. Schon bald vergaß klein Milow seine Angst und trippelte der neuen Hundedame nach. Für uns alle war es wie ein Wunder. Jede Woche wurde er mutiger und schloss sich dem Spiel der Gruppe an. Von nun an konnte er am Unterricht teilnehmen. Und nicht nur das – zu seinem großen Glück zog seine flauschige Freundin kurze Zeit später bei Milow ein.

Es gibt Hunde, die vor Angst wie erstarrt sind. Gefesselt in einem Gefängnis erlernter Hilflosigkeit. Diese Wände sind für uns Menschen schwer zu durchbrechen. Andere Hunde hingegen tauchen oft gut durch diesen Panzer hindurch und schaffen es, eine Bindung herzustellen. Für ängstliche Hunde mit wenig Umwelterfahrungen sind Hundefreundschaften sehr wichtig.

Cris Bilinski hat in über 45 Jahren als Hundetrainerin hautnah erlebt, wie wir uns und unserem Hund durch kleine Alltagsfehler große Probleme schaffen. Und sie hat praktische und klare Lösungen an der Hand, die funktionieren. Mit Herz und Sachverstand erzählt sie von 15 Hundeschicksalen, und mit jeder Geschichte entwickeln wir mehr Sachverstand und werden für unseren Hund zu einem besseren Menschen.

Ein einfühlsam geschriebenes Buch im Pocket-Format mit vielen liebevollen Illustrationen, das ans Herz geht und – ganz nebenbei – fundiertes Wissen vermittelt.

Cris Bilinski: 15 Punkte, die das Leben mit Hund erleichtern! Wie wir es schaffen, dass auch schwierigen Hunden ein Licht aufgeht.

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Titel: AdobeStock/T.Den_Team

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