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10 Gründe, weshalb sich deine Katzen nicht leiden können!

Wenn zwei Katzen sich nicht ausstehen können, hängt der Haussegen schief – ständig hat man Sorge, dass die Tiere wieder kämpfen und sich dabei womöglich verletzen. Eine solche Situation ist für keinen der Beteiligten schön. Doch am anstrengendsten ist es für die Miezen selbst, denn sie sind durch ihren Mitbewohner von dauerndem Stress geplagt. Wir zeigen dir, welche zehn Gründe dahinter stecken könnten und was du tun kannst, um das Verhältnis zwischen den Fellnasen zu bessern.

1. Urinstinkt: Obwohl wir schon lange mit unseren Minitigern zusammenleben, haben sie noch viele Veranlagungen von ihren Vorfahren in sich. In der Wildnis müssen sie sich ständig ihrem Gegenüber beweisen – deswegen kommt es auch bei unseren Katzen heute noch vor, dass sie andere Katzen automatisch als Feind wahrnehmen. 

2. Erfahrung: Katzen, die schon von klein auf viel Zeit mit ihren Geschwistern und eventuell auch noch mit anderen Samtpfoten verbracht haben, sind auch im Erwachsenenalter deutlich umgänglicher gegenüber anderen Katzen. Eine schlechte Erfahrung kann hingegen dazu führen, dass sich die Mieze noch lange von anderen Artgenossen bedroht fühlt – auch, wenn es dafür eigentlich keinen Grund gibt. 

3. Persönlichkeit: So wie bei uns Menschen gibt es auch unter Katzen die verschiedensten Charaktere. Manche Miezen sind selbstbewusster und gehen offener auf andere zu, während einige Katzen eher zurückhaltend sind und gern allein sind. So kann es eben auch dazu kommen, dass sich zwei Fellpfoten mit unterschiedlichen Persönlichkeiten einfach nicht mögen. 

4. Eltern: Der Apfel fällt nun mal nicht weit vom Stamm – auch bei unseren Samtpfoten! Katzen mit Elterntieren, die sich feindlich gegenüber anderen Katzen verhalten, zeigen oft ähnliche Tendenzen. Da spielt nicht nur die genetische Veranlagung eine Rolle, sondern auch die Sozialisierung. 

5. Altersunterschied: Viele Studien haben bewiesen, dass vor allem ältere Katzen nicht gern mit anderen Artgenossen zusammenleben. Deswegen ist es am besten, möglichst zwei Katzen im gleichen Alter zu haben. 

6. Stress: Bei Veränderungen im Haushalt kommt es zu Stress – Katzen gehen damit nicht besonders gut um. Sie gehen sich gegenseitig aus dem Weg, statt beieinander Halt zu suchen. So kommt es schnell zu Auseinandersetzungen, denn die Miezen sind unzufrieden und wissen nicht, wie sie diesen Stress sonst abbauen können. 

7. Gesundheit: Wenn eine der Katzen krank ist oder unter Schmerzen leidet, hilft nichts außer der Tierarztbesuch. Denn eine leidende Mieze ist sicherlich nicht in der Stimmung, mit anderen Katzen im Haushalt zu spielen. Deshalb geht sie ihnen lieber aus dem Weg. 

8. Umgebung: Wenn Katzen sich nicht dann, wenn sie möchten, aus dem Weg gehen können, kommt es zu Konflikten. Deshalb sollte es genügend Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten im Haushalt geben. Ebenfalls schwer ist es für die Samtpfoten, Futterstelle, Toilette, Spielzeuge und Co. mit ihren Mitbewohnern teilen zu müssen. Besser sind getrennte Ressourcen. 

9. Hormone: Wenn im Haushalt unkastrierte Katzen leben, haben sie höhere Mengen an Sexualhormonen in sich und daher auch mehr Hormone, die in Zusammenhang mit Stress stehen. Das kann ebenfalls zu Spannungen zwischen Fellnasen führen. 

10. Soziale Dynamik: Innerhalb einer Katzengruppe bildet sich schnell eine Hierarchie heraus. Manche Miezen sind dominanter, manche eher zurückhaltender – und das macht sich bemerkbar. Dominantere Samtpfoten haben oft die besten Schlafplätze inne und beginnen häufig die Kämpfe – doch manchmal versucht auch die schüchternere Katze, ihrem Mitbewohner eins auszuwischen.

Harmonie wiederherstellen

Selbst wenn die Gründe klar sind, weshalb die Katzen sich nicht gut miteinander verstehen, ist es schwer, das Problem zu lösen. Und eine Mieze abzugeben, ist meist nur der allerletzte Ausweg. Wenn es zu einem Kampf kommt, sollten die Streithähne erst einmal räumlich voneinander getrennt werden. Versuche, dich selbst dabei nicht zu verletzen, denn womöglich wird deine Mieze jetzt auch alles um sich herum angreifen. Ein Handtuch oder eine schwere Decke kann dabei helfen, die Samtpfote erst einmal abzulenken, ihr Blickfeld abzudunkeln und sie besser anzufassen. Dann sollten die Ressourcen der Katzen aufgeteilt werden – sprich: Jeder bekommt seinen eigenen Napf, Schlafplatz, Spielzeuge, Kratzmöglichkeiten, Katzenklo in seinem „Revier“. So fühlen sich die Fellnasen dann erst einmal sicherer, bevor sie sich schrittweise wieder annähern können. Das sollte genau so gemacht werden, wie beim Einzug eines neuen Tieres. 

Also erst einmal schnuppern lassen, bevor man die beiden sofort wieder in denselben Raum lässt. Denn unbeaufsichtigt oder vorschnell kommt es schneller als man denkt zu einer Auseinandersetzung, die alles andere als gut ausgeht. 

Halte die Katzen genau im Auge und achte auf ihre Körpersprache – ist es realistisch, dass diese Samtpfoten eines Tages wieder friedlich zusammenleben können? Machen die Miezen Fortschritte im Umgang miteinander, nachdem ihre Umgebung der Situation angepasst wurde? Notfalls kann ein Verhaltensexperte dabei helfen, die Situation einzuschätzen und Ihnen wertvolle Tipps geben. In einigen Fällen ist es tatsächlich die beste Option, eine der Katzen abzugeben. Das ist für den Besitzer alles andere als schön, doch das Tierwohl sollte immer im Mittelpunkt stehen. Wenn die Mieze in deinem Haushalt nicht glücklich wird, dann sollte sie zumindest die Chance haben, bei jemand anderem glücklich zu werden.

Titel: AdobeStock/DoraZett

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