Hilfe, mein Hund hat Angst vor Brücken | Das Zauberwort heißt Klettern

Schäferhündin Nala hat Panik vor Brücken. Und Gitter sind ein echter Gruselfaktor. Dann weicht die 2-jährige Hündin konsequent aus. Also geht sie gezielt zu Bettina Neuner. „Denn offene Treppen sollte jeder Hund sicher bewältigen können“, weiß die Verhaltensexpertin für ängstliche Hunde.

Nala ist eine 2-jährige altdeutsche Schäferhündin.

Sie ist ein echter Wirbelwind und hat viel Spaß am Leben. Wie viele Hunde fürchtet sie sich aber vor Brücken, von denen sie hinunterschauen kann oder denen, die schwanken. Auch offene Treppen oder Gittertreppen haben für sie einen Gruselfaktor. Und dann? Weicht Nala am liebsten aus. Gerade auf Spaziergängen oder Wanderungen ist es aber oft notwendig, Brücken oder Stege zu überqueren. Auch offene Treppen oder Gittertreppen sollte jeder Hund sicher bewältigen können.

Körper im Alarmzustand

Auch wir Menschen finden schwankende Brücken oder Stege, von denen aus man in große Tiefe schauen kann, oft unangenehm. Einige bekommen sogar Höhenangst und können keinen Schritt weiter gehen. Manche berichten von Schwindel, der Körper ist im Alarmzustand. Bei Hunden ist das nicht anders. Betroffene Hunde wollen dann oft keinen Schritt weiter gehen. Sie machen sich winzig klein und es geht im Kriechgang über die Brücke. Einige Hunde versuchen sogar, von der Brücke oder der Plattform zu springen. So können gefährliche Situationen für Hund und Mensch entstehen.

Der Boden schwankt unter den Füßen

Die Wissenschaft spricht bei der Höhenangst von einem unkonditionierten Angstauslöser. Das sind Reize, die quasi von Haus aus Angstreaktionen auslösen, weil sie irgendwann in der Entwicklungsgeschichte von Menschen und Tieren gefährlich waren bzw. bedrohlich wirkten. Sie sind Bestandteil unseres genetischen Programms und können jederzeit auftreten. Alle Menschen, die schon mal ein kleines Erdbeben gespürt haben, wissen wie unheimlich es ist, wenn der Boden unter den Füßen schwankt. Aus Hundesicht ist es also mehr als vernünftig, eine schwankende Brücke oder eine Gittertreppe zu vermeiden und außen herum zu laufen.

Warum große Hunde es schwerer haben

Bei großen Hunden kommt noch ein erschwerendes Problem hinzu. Ihnen fehlt oft das nötige Gefühl für ihre Hinterbeine und -pfoten und sie tun sich schwer, sie bewusst zu bewegen. Was ist jetzt zu tun?
Brücken und wacklige Untergründe kann man gut trainieren und so den Hund umweltsicherer machen. Das Zauberwort heißt „klettern“. Alle möglichen Gegenstände und Objekte werden mit dem Hund „erklettert“ – Baumstümpfe, Wackelkissen, Wippen oder eben Brücken. Auch kleine Parcours mit verschiedenen Untergründen und kleinen Hindernissen sind empfehlenswert. Mit jeder kleinen Kletterei verbessert sich das Körpergefühl des Hundes, das Selbstbewusstsein steigt und die Angst wird weniger.

Was du außerdem noch tun kannst, um die Brückenangst deines Hundes zu überwinden, steht in der neuen Ausgabe der Dog´s Avenue – und nicht nur das, auch weitere spannende Themen warten auf dich. Ab dem 5. Oktober erhältlich.

Die neue Ausgabe von Dog´s Avenue ist da!

Die Themen dieser Ausgabe:

Und Tschüss! Das richtige Weglauftraining | 10 Dinge, die den Hund entspannen | Fitness: Weg mit dem Ballast! | Reden ist Silber, Gefühle sind Gold | Angst vor Brücken? Da hilft nur Klettern | Reise: Auf zu Dänemarks nördlichster Insel u.v.m.

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