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Diversity und Hundehaltung | Instagrammer im Interview

Was haben die Themen Vielfalt und Hundehaltung gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel, beim zweiten Hinsehen eine ganze Menge, sagt Sirid, die auf Instagram unter @hugoandthefeminist über beide Themen bloggt und dabei oftmals Parallelen entdeckt und benennt.

„Im Grunde genommen sprechen wir hier von Respekt, Toleranz und gelebter Offenheit für Andere. Wenn ich mich in Interaktionen mit anderen Menschen auf deren Sichtweisen und Ansichten einlasse und sie als Bereicherung statt als Bedrohung verstehe, kann ich dadurch nur gewinnen“, so die Wahl-Hamburgerin, die mit ihrem Verlobten an der Alster wohnt. Seit 1,5 Jahren ist Weimaranerrüde Hugo Teil des Rudels und sorgt seitdem für viele Lacher aber auch einige schlaflose Nächte. Was vor lauter Stolz über den ersten eigenen Hund als digitales Tagebuch anfing, ist zum kreativen Ventil für all die Themen geworden, die Sirid auf dem Herzen liegen. „Ich lese viel und gerne, sowohl über Hunde aber eben auch feministische/empowernde Bücher – es macht mir Spaß, die Dinge mit der Welt zu teilen, die mich dabei am meisten inspirieren“. Ihre Top 3 Parallelen aus beiden Welten teilt Sirid mit uns.

“Wenn wir gegeneinander agieren, verlieren alle Beteiligten“

In der Hundeszene halten sich hartnäckig noch die verrücktesten Erziehungsmethoden – von dem Nase-ins-Pipi-drücken um den Hund stubenrein zu bekommen bis zum Ignorieren bei der Heimkehr, um das Alleine bleiben zu trainieren. „Das ist kein liebe- und respektvoller Umgang miteinander“, findet Sirid, „ich finde, wir sind stattdessen besser beraten, wenn wir Verständnis füreinander und die Bedürfnisse, Sorgen und Ängste unseres Gegenüber entwickeln, um gemeinsam Lösungen für uns als Team zu finden. Und genau darum geht es auch bei gelebter Vielfalt: die Meinungen anderer ernst zu nehmen und gemeinsam an besseren Lösungen für alle zu arbeiten.”

„Sich auf Augenhöhe begegnen“

Dominanz ist ein Begriff, den jede*r Hundehalter*in schon mindestens einmal gehört hat. Meist in Verbindung mit Ratschlägen, wie man die eigene Dominanz bestmöglich demonstrieren kann. Dazu findet Sirid klare Worte: „Für mich eines der größten Undinge. Wir sind alle Lebewesen, die es verdienen, mit all ihren Stärken und Schwächen angenommen zu werden. Egal ob ich über den Austausch mit anderen Menschen oder über meinen Umgang mit Hugo nachdenke – Fairness und Akzeptanz meines Gegenüber sind für mich absolute Grundvorraussetzung.“

„Authentisch sein & sein lassen“

„Mich selbst und andere so zu akzeptieren, wie wir sind – und zwar ohne wenn und aber – ist eines der befreiendsten Gefühle, die es gibt“, strahlt Sirid. „Häufig wählen wir die Abgrenzung und Abwertung anderer, um uns selbst besser zu fühlen. Auch in der Hundeerziehung ist es ein Leichtes, die Schuld einfach auf den anderen, den Vierbeiner zu schieben – vor allem, wenn der nicht widersprechen kann. Stattdessen könnten wir es auch mit radikaler Akzeptanz versuchen: Ich bin, wie ich bin und das ist gut so. Mein Hund ist wie er ist – in unserem Fall ein jagdlicht ambitionierter Hund, der vielleicht nie so tiefenentspannt wie der Labbi von nebenan sein wird – und das ist auch okay.“

Instagram: @hugoandthefeminist

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