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Illegaler Tierhandel aus der Handtasche heraus: Tierschützerin im Einsatz | Exklusivbericht der PETA

Die kriminelle Tierhandel-Mafia schreckt vor nichts zurück. Auch diesmal war PETA-Tierschützerin wieder gegen sie im Einsatz: Diesmal in Berlin. Lies nachfolgend den Bericht von PETA-Fachreferentin Jana Hoger – exklusiv bei Good4Pets.de:

Auch heute Morgen sollte mich mein Arbeitsweg nicht ins PETA-Büro führen. Stattdessen treffe ich einen alten Bekannten aus dem Tierschutz in Berlin. Gemeinsam haben wir schon einige Fälle von Tierquälerei aufgedeckt. Ich freue mich auf den bevorstehenden Einsatz, denn zu zweit können wir doppelt so vielen Tieren helfen und uns gegenseitig unterstützen, wenn es brenzlig wird.

Der Handel mit Tierkindern im Internet boomt

Voller Sorge zeigte mir mein Tierschutzkollege die Anzeige einer gewissen Hanna, die zwei Katzenbabys für 289 Euro „das Stück“ auf einer Onlineplattform anbietet. Auf den Fotos sehen wir schon, dass die beiden erst vor wenigen Tagen die Augen geöffnet haben. Somit sind sie viel zu jung, um von ihrer Mama getrennt zu werden. Auch ihre Milch brauchen sie noch. Kurz entschlossen rufen wir Hanna an und täuschen vor, ein Kätzchen kaufen zu wollen. Doch zunächst wollen wir uns beide ansehen.

Die Verkäuferin scheint es sehr eilig zu haben: Nach nur einer Stunde treffen wir sie bereits. Nicht aber in einem liebevollen und für Tierkinder sicheren Zuhause, sondern an einer Berliner U-Bahn-Haltestelle. Die verängstigten Kätzchen hat sie in ihrer Handtasche dabei. Als sei das noch nicht genug, bläut sie uns ein, mit ihnen auf keinen Fall zum Tierarzt zu gehen. Wir sind schockiert. Immer wieder telefoniert die Händlerin. Von Minute zu Minute wird sie unruhiger. Offenbar will sie die kleinen Katzen so schnell wie möglich loswerden und verschwinden. Rasch nutzen wir ihre Ablenkung und alarmieren die Polizei.

Die Polizei kommt: Ein erfolgreicher Tag für den Tierschutz geht zu Ende

Schnell treffen die Beamten ein. Noch an Ort und Stelle befragen sie die Händlerin und beschlagnahmen die Kätzchen. Nun werden sie in einem Tierheim in der Nähe untergebracht und versorgt. Unsere Mission ist erfüllt!

Woher die Katzenkinder kamen, wissen wir nicht sicher. Jedoch ist es mittlerweile gang und gäbe, dass Katzenhändler in Polen grenznahe Bauernhöfe abfahren und dort junge Tierkinder einsammeln. Wenige Stunden später werden sie bereits auf deutschen Internetportalen zum Verkauf angeboten. Für die Kitten ist das verheerend. Viele von ihnen sind kaum überlebensfähig. Die frühe Trennung von der Mutter und ihrer Milch schwächt das Immunsystem der Kleinen. Meist sind sie krank oder von Parasiten befallen. Oft tragen sie sogar für den Menschen gefährliche Darmbakterien in sich. Aus Kostengründen sind die Samtpfoten meistens nicht einmal geimpft. Auch für ihre künftigen Menschen ist das Geschäft oft folgenschwer: Nicht selten kommt nach dem Kauf für die Tiere jede Hilfe zu spät, und der Verlust des neuen Familienmitglieds schmerzt sehr. Überleben die Tierkinder, können auf die Halter hohe Tierarztkosten zukommen. Sogar mit dauerhaften Verhaltensauffälligkeiten müssen sie rechnen. Den Händlern ist das egal. Für sie zählt nur der Profit, den sie aus der Ware Tier schlagen können.

PETA zufolge unterstützen Tierkäufe auf einigen Online-Plattformen das System zum Leid unserer illegal gehandelten Mitgeschöpfe bei. Was Sie tun können? Bitte adoptieren Sie Ihren künftigen tierischen Freund im Tierheim, wenn Sie einem ein neues Zuhause schenken möchten bzw. schauen Sie online genau, von wem Sie kaufen. Kaufen Sie bei dubiosen Händlern kein Tier aus Mitleid frei, sondern wenden Sie sich in Verdachtsfällen an das zuständige Veterinäramt oder im Notfall an die Polizei.

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Aufmacher: AdobeStock/Sergey Khamidulin

Jana Hoger arbeitet seit fünf Jahren für PETA Deutschland. Als Fachreferentin für tierische Mitbewohner durchforstet sie Onlineverkaufsportale nach verdächtigen Angeboten mit Hunde- und Katzenwelpen sowie exotischen Tieren und führt investigative Recherchen durch. Bei der Kontaktaufnahme mit den Händlerinnen und Händlern gibt sie sich oftmals als Kaufinteressentin aus. Dass sie vor ihrer Arbeit bei PETA viele Jahre als Tierarzthelferin gearbeitet hat und Alter und Gesundheitszustand von sogenannten Haustieren fachkundig einschätzen kann, wissen die meist kriminellen Verkäuferinnen und Verkäufer natürlich nicht. Kommt es zu einem Übergabetermin, sammelt Jana Hoger Beweise in Form von Fotos, Videos und Gedächtnisprotokollen und verständigt die Polizei sowie das zuständige Veterinäramt, die die Tiere dann beschlagnahmen und in Sicherheit bringen. Gemeinsam mit den Behörden schafft es Jana, kriminellen Händlerinnen und Händlern das Handwerk zu legen.



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