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Wärmetherapie für die Katze

Gerade im Winter und Herbst gibt es kaum Schöneres, als in die warme Wohnung zu kommen und sich mit einer heißen Tasse Tee auf die Couch zu kuscheln. Einmal bis ins Innerste richtig aufwärmen. Allein bei dem Gedanken läuft uns ein wohliger Schauer über den Rücken. In Kombination mit einer Massage ist es Gold wert. So kann man richtig entspannen. Unseren Stubentigern geht es genauso. Alina Nierhaus gibt Tipps, wie man seine Katze mit Wärme verwöhnen und heilen kann.

Was ist Thermotherapie?

Die Thermotherapie setzt sich aus Wärme- und Kältetherapie zusammen. Kälte kann bei entzündlichen Prozessen und frischen Verletzungen helfen, während Wärmetherapie zum Beispiel bei Arthrose, Spondylose oder Verspannungen angewendet wird. Ältere Stubentiger lieben aus genau diesem Grund Wärmeanwendungen, denn viele haben bereits Probleme mit ihren Gelenken und Wärme wirkt hier beruhigend.

Generell ist es dennoch so: Leidet die Samtpfote an Schmerzen, können sowohl Wärme als auch Kälte diese lindern. Meist finden wir dies durch Ausprobieren heraus. Katzen haben einen sicheren Instinkt und zeigen ziemlich deutlich, ob die Behandlung gerade guttut oder nicht. Daher sollten wir Zweibeiner auf ihr Empfinden hören und dementsprechend unsere Therapie anpassen.

Wie funktioniert die Wärmetherapie?

An dieser Stelle sind wir auf Hilfsmittel angewiesen. Unsere Hände können nicht so viel Wärme erzeugen, wie hier benötigt wird. Zum Glück gibt es Rotlichtlampen, Wärmeakkus und warme Wickel. Schauen wir uns die einzelnen Mittel genauer an:

Eine Rotlicht- oder Infrarotlampe strahlt rotes, wärmendes Licht aus. Die Infrarotstrahlen können wir zwar nicht sehen, dafür aber spüren. Die Strahlen dringen einige Millimeter ins Gewebe unserer Samtpfote ein. Dadurch wird dieses erwärmt und die Temperatur steigt. Das wiederum hat eine anregende Wirkung auf die Blutgefäße. Eine Anwendung sollte nur 20 Minuten dauern und die Lampe braucht einen Abstand zum Körper von mindestens 30 cm.

Daneben gibt es Wärmeakkus, die uns schon manchen kalten Tag aufgewärmt haben. Aber auch zum Lösen von Verspannungen kennen wir sie – Kirschkernkissen, Heizmatten oder Wärmflaschen. Sie geben langsam die gespeicherte Wärme an ihre Umgebung ab. Bei Katzen erfreut sich vor allem ein ausreichend großes Kirschkernkissen zum Drauflegen und Einschlafen größter Beliebtheit. Auch hier dringt die Wärme langsam in die Haut, das Gewebe und die Muskeln. Das Kissen oder die Flasche sollte nicht zu stark erhitzt werden. Ebenso ist es bei einer Heizmatte besser, eine Decke zum Schutz vor Verbrennungen darüber zu legen. Die Körpertemperatur unserer Stubentiger beträgt 38° bis 39°. Die Wärme, die wir von außen zuführen, sollte die Körpertemperatur nicht übersteigen. Am besten behalten wir sie im Auge und entfernen den Wärmeakku, wenn er sich zu stark abgekühlt hat.

Die dritte Möglichkeit sind warme Wickel, ein Hausmittel, welches wir noch von unserer Oma kennen. Bei unseren Samtpfoten ist es genauso wirkungsvoll. Ein Baumwoll- oder Handtuch saugt sich mit warmem Wasser voll und wird um die ausgewählte Körperpartie gewickelt. Ich empfehle, ein trockenes Tuch außen um den Wickel herum zu legen. Von dort dringt die Wärme in den Körper ein. Wir sollten unsere Samtpfote beobachten, ob es ihr zu unangenehm oder zu heiß ist und dann die Wickel wieder abnehmen. Sie sollte immer die Möglichkeit haben, sich der Wärme zu entziehen. Bei den Wickeln reicht eine Wassertemperatur von 30 bis 33 Grad aus. Kühlt sich das Tuch ab, können wir es wieder entfernen.

Wie wirkt Wärmetherapie?

Hat man sich zusammen mit der Samtpfote für eine Wärmequelle entschieden, kann diese Einfluss auf den Körper und das Gewebe nehmen. Wärme lockert Muskeln, doch dahinter steckt noch mehr. Die Durchblutung wird angeregt und schmerzauslösende Stoffe können schneller abtransportiert werden. Gleichzeitig wird der Bereich über die Blutbahnen mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Diese werden dann von Muskeln und Gewebe leichter aufgenommen. Was noch besser ist? Feuchte Wärme. Sie dringt tiefer ein und wird vom Körper länger gespeichert.

Wärmetherapie kann einzeln oder in Kombination mit Massage oder Akupressur angewendet werden. Es dient der Vorbereitung, fördert die Durchblutung und entspannt die Muskulatur. Neben der rein körperlichen Wirkung entspannt sich auch der Geist der Samtpfote.

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Mit Händen heilen – Der 5 Minuten-Praxisguide für jeden Katzenhalter

Tierphysiotherapeutin Alina Nierhaus zeigt in diesem Buch …

  • warum Schmerzen oft der Grund sind, dass die Katze sich ungern anfassen lässt
  • woran man körperliche und seelische Blockaden erkennt
  • wie man die Gefühle der Katze steuern kann
  • wie man Triggerpunkte  erkennt und behandelt
  • welche Massagegriffe Muskeln und Geist harmonisieren

Mit Extras, z.B. Aromatherapie u.v.m.

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Fotos: AdobeStock/disq, Alena Ozerova

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