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Fang die Maus!

Katzen werden immer älter – der modernen Tiermedizin und Haltungsweise sei Dank. Graunasen spielen bis ins hohe Alter, wenn sie entsprechend gefordert werden, dabei aber meist weniger intensiv als ihre jungen Artgenossen. Dennoch benötigen sie und freuen sie sich über tägliche abwechslungsreiche Beschäftigung, die sie körperlich und geistig fit hält.

Geborene Jäger

Wohl wahr: Die Begeisterung zur Pirsch bleibt bei Katzen unabhängig von der Fütterung bestehen – auch mit vollem Magen wird täglich über drei Stunden Motivation für jagdliche Aktivitäten gezeigt. Grund genug, immer wieder entsprechende Abwechslung ins heimische Revier zu bringen.

Katzen sind geborene Jäger, dass lässt sich leicht vergessen, wenn sie schnurrend auf unserem Schoß liegen. Die berühmten Katzenaugen etwa reagieren besonders sensibel auf schnelle Bewegungen: Mit 60 Bildern pro Sekunde werden dabei doppelt so viele Informationen als bei uns ans Sehzentrum gesandt. Dafür gibt’s dann 16x weniger Nervenzellen zum Farbvergleich und eine Welt in gedämpften grün- grauen Tönen.

Der Hörsinn

Die felinen Ohren besitzen circa 30 % mehr Nerven als unsere Hörorgane. Das ermöglicht nicht nur ein deutlich besseres Lauschen, sondern zudem ein breiteres Frequenzspektrum. Die Samtpfoten hören bis in den Ultraschallbereich, perfekt fürs Aufspüren von Mäusen, die sich in diesem Bereich verständigen.
Die Schnurr- und Tasthaare ermöglichen viele Informationen über die Umgebung und das sogar ohne Sicht: Luftdruck, Bewegungen, Hindernisse, Abstände, Luftzug, Bewegungen der Luft und vieles mehr. Sogenannte Mechanorezeptoren an den sehr empfindsamen Pfoten spüren selbst kleinste Schwingungen.

Alles eine Anpassung an Bewegungen, Geräusche, Lichtverhältnisse und mehr, in denen viele der kleinen Beutetiere unterwegs sind.
Anbei die Bastelanleitung für eine äußerst robuste Spielmaus, die nicht nur extrem lang-lebig ist, sondern zudem vollständig ohne Plastik auskommt. Ein Vorteil gegenüber manchen gekauften „Kollegen“. Denn leider nagen einige Parkettpanther die Plastikkerne an, was selbstverständlich sehr ungesund und zu vermeiden ist.

Benötigtes Material: Filzreste, Stift, Schere, Nadel und Faden. Ein Trinkglas als Schablone. Wollreste.
So geht’s: Mithilfe des Stiftes und dem Glas einen Kreis auf dem Filz aufzeichnen und ausschneiden. Den Filzkreis halbieren, eine ausgeschnittene Hälfte zu einem möglichst kleinen Zylinder eindrehen und in dieser Form festnähen. Aus einem weiteren Filzstück einen passenden Deckel für das offene Ende des Kegels ausschneiden. Aus einem Filzrest ein ca. 5-6 cm langes Stück ausschneiden, das sich zu einem Ende hin verjüngt, zusammenklappen und das offene Ende zusammen nähen. Diesen Mäuseschwanz am Deckel annähen.
Den Hohlkörper sehr fest mit kleingeschnittenen Filzresten füllen und den zuvor ausgeschnittenen Deckel festnähen. Aus einigen Fäden kleine Tasthaare an der „Nase“ befestigen.
Zwei gleich große Mäuseohren ausschneiden und jeweils festnähen. Kleine Wollfäden zusammen knüllen und gründlich mit Nadel und Faden als Augen anbringen. Fertig ist eine robuste Spielmaus, die diverse herbe Katzenbisse, heftiges in die Luft Schleudern, mit den Hinterpfoten treteln und weitere grobe Spielereien ganz leicht verzeiht.
Genieß die gemeinsame Zeit mit deinen Pelznasen!


Die Buchautorin und Tierpsychologin HEIKE GROTEGUT ist studierte
Germanistin und IT-Fachfrau. Neben ihrem Beruf studierte sie
Tierpsychologie an der Akademie für Tiernaturheilkunde.

Der Artikel ist erschienen im Magazin OUR CATS.

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