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Stalker auf vier Pfoten

Es gibt kaum es etwas Schöneres, als das seidenweiche Fell deiner Katze zu streicheln und ihr wohliges Schnurren zu hören. Die Nähe der Samtpfote macht uns einfach glücklich.

Nur manchmal kann zu viel Nähe auch etwas einengen, denn manche Mieze übertreibt es mit ihrer Anhänglichkeit. Da wird jeder Gang durch die Wohnung zur Verfolgungsjagd. Und wehe, die Badezimmertüre wird vor der Samtpfote geschlossen. Das wird sofort mit lautstarkem Protest quittiert. Du kannst nicht in Ruhe am PC arbeiten oder eine Zeitung lesen, sie muss immer und überall dabei sein. Das kann soweit gehen, dass du dich nicht mehr traust aufzustehen, weil darauf Protest wie Knurren oder Kratzen folgt.

Warum macht sie das?

Auffällig ist, dass dieses Verhalten meist bei Wohnungskatzen in Singlehaushalten auftritt. Oft sind Herrchen oder Frauchen tagsüber arbeiten und kommen erst abends nach Hause. Die Samtpfote war also tagsüber alleine und hat sich ganz einfach gelangweilt. Daher freut sie sich, endlich ihren geliebten Menschen für sich zu haben. Da sie sich ja nun stundenlang ausgeruht hat wird sie nun aktiv und fordert die Aufmerksamkeit ihres Zweibeiners. Ganz schlimm ist es für den Stubentiger, wenn Frauchen oder Herrchen dann noch weggehen und sie wieder alleine zurückbleiben muss. In wenigen Fällen tritt das sehr anhängliche Verhalten auch bei Katzen auf, die zu früh von der Mutter getrennt wurden.

Wie kannst du das ändern?

Legt die Samtpfote dieses Verhalten an den Tag, weil sie viel zu lange alleine ist und sich langweilt, dann musst du daran etwas ändern.

Eine Katze zu halten bedeutet auch Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen.

Dazu gehört auch eine artgerechte Haltung und genügend Zeit für den Vierbeiner. Wer länger als 8 Stunden außer Haus ist und dann auch nur wenig Zeit hat oder selten zu Hause ist sollte sich keine Katze halten. Auch ein Freigänger oder zwei Katzen benötigen genügend Aufmerksamkeit.

Bietest du deiner Wohnungskatze genügend Spielanreize und nimmst du dir täglich zwei bis drei stunden Zeit, um sich intensiv mit seinem Stubentiger zu beschäftigen, wird das nervige Verhalten sicherlich bald nicht mehr so extrem auftreten. Über einen Artgenossen als zusätzlichen Spielkameraden könntest du auch nachdenken. Und ein gesicherter Balkon oder eine eingezäunte Terrasse wird bestimmt freudig von der Samtpfote angenommen.

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