Bodentarget | Katzenschule
Es wurden bereits einige Tricks vorgestellt und immer nur von einer Katze geschrieben. Doch wie ist das eigentlich, wenn man mehrere Katzen hat und mit diesen trainieren möchte?
Eine gute Möglichkeit, um das Training mit mehr als einer Katze zu erleichtern, ist das Bodentarget. Das Bodentarget ist ein optisches Signal für die Katze in einem bestimmten Bereich zu bleiben. Beim Training im Mehrkatzen-Haushalt, kann somit jeder Katze ein eigener Bereich zugeteilt werden. Während man mit einer Katze einen Trick ausführt, wartet die andere Katze auf ihrem Platz.
Als Bodentargets eignen sich Tischsets, kleine Badezimmerteppiche oder eigene Bodentargets aus dem Hundebereich. Wichtig ist, dass die Targets am Boden nicht verrutschen.
Da Katzen die Farben blau und grün am besten wahrnehmen, sollten die Targets farblich in diese Richtung gehen.
Schritt 1: Für die erste Einheit legt man das Target auf den Boden und gibt der Katze Zeit, sich damit auseinanderzusetzen.
Bewegt sich die Katze Richtung Target kann geclickt werden, die Belohnung legt man an den Rand des Targets.
Bei unsicheren Katzen sollte man sehr kleinschrittig vorgehen. Hat man eine selbstsichere Katze, kann man das Leckerli auch schon direkt in die Mitte des Bodentargets legen.
Schritt 2: Hat sich die Katze mit dem Target auseinandergesetzt und findet es in Ordnung, ihre Pfoten darauf zu stellen, kann man beginnen, sie bewusst auf dieses zu führen. Sind alle vier Pfoten am Target, kann geclickt und belohnt werden.
Schritt 3: Einführung eines Wortsignales. Folgt die Katze zuverlässig der Hand, kann nun ein Wort dazu gesagt werden. Beispiele dafür wären „Matte“ oder „Decke“. Man gibt das Wortsignal und direkt danach kommt das bisher gelernte Handsignal. Somit entsteht eine Verknüpfung und die Katze wird nach einigen Wiederholungen direkt nach dem Wort zum Target gehen.
Schritt 4: Nun kann man beginnen der Katze beizubringen am Target zu bleiben. Dafür wird die Katze zunächst auf das Target und ins Sitz gebracht. Nun bekommt sie mehrere Leckerlis direkt hintereinander. In weiteren Trainings kann man die Zeit zwischen den Leckerlis verlängern. Wichtig ist, dass die Katze sitzen bleibt.
Schritt 5: Kann die Katze nun etwas am Target sitzen bleiben, kann man sich einen Schritt entfernen, clicken und die Belohnung zur Katze geben. In weiteren Trainings kann man die Distanz zum Target erhöhen.
Klappt das mit den Katzen einzeln, kann man nun beginnen, gemeinsam zu trainieren. Hierbei gilt, die Katze die gerade Tricks ausführt, wird für diese geclickt und belohnt, die wartende Katze bekommt für das Warten die Belohnung. Somit lernt sie, dass es sich auszahlt, sitzen zu bleiben.
Daniela Ranftler ist Hunde- und Katzentrainerin. Tricktraining ist ein großer Teil ihres Lebens.
Ihr Kater Aidan ist schon in einigen Filmen aufgetreten. Er beherrscht ca. 20 Tricks.
