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So zeigt deine Katze, dass sie sich wohl fühlt | Komfortverhalten

Kennst du das auch als fürsorgliche Katzeneltern und leidenschaftliche „Dosenöffner“? Regelmäßig ertappen wir uns doch bei der Frage, ob sich unsere Stubentiger auch wirklich wohl bei uns fühlen.

Ist Mieze wahrhaftig glücklich, entspannt und zufrieden im Zusammenleben mit uns? Oder würde sie doch lieber etwas ändern wollen oder gar ihr heimisches Revier bei uns Zweibeinern sowie eventuellen Katzenkumpeln eintauschen wollen?

Woran erkenne ich schließlich, dass alles okay ist? Gibt es dafür so etwas wie sichtbare und messbare Parameter, die man als Bestätigung des kätzischen Wohlgefühls ansehen kann? Ja, die gibt es in der Tat! Diese felinen Zeichen, die uns offenbaren, wie es um unsere Samtpfote gefühlsmäßig steht, nennt man Komfortverhalten. Es bedeutet auch so viel wie Wellnessverhalten von Katzen (bzw. Wellness für Katzen).

Zeit für Wellness!

Biologisch gesehen beinhaltet das sogenannte Komfort- oder Wellnessverhalten alles, was mit Wohlbefinden und der Körperpflege zu tun hat. Dies zeigen ausschließlich Mini-Tiger, die sich in ihrer Umgebung frei, glücklich und vor allem sicher fühlen. Für all diese kätzischen Wellnesshandlungen muss man nämlich auch als Katze entspannt sein und die Lust dazu verspüren. Miezen, die gestresst sind, sich bedroht fühlen (Mobbing im Mehrkatzenhaushalt), Angst haben, unsicher sind oder gar kranke Fellnasen zeigen selten bis gar kein Komfortverhalten mehr.

Wichtig: Dies sollte unbedingt als ernstzunehmendes Warnzeichen angesehen werden! Bitte analysiere mögliche Auslöser und suche Rat bei einer Katzentherapeutin und kontaktiere deinen Tierarzt!

Reinlichkeit, die kätzische Fellpflege, das Putzen

Hauskatzen putzen sich sehr gründlich und ausgiebig. Am Tag investieren sie in diese Art der Körperpflege ca. drei bis vier Stunden. Bei Verschmutzungen des Fells sowie beim Anhaften fremder oder unangenehmer Gerüche intensivieren sie das Putzverhalten noch. Putzen bürstet das Fell, ordnet es und regt die Durchblutung sowie die Talgdrüsenproduktion an. Außerdem dient es bei großer Hitze der Kühlung. Dabei wird sogar mehr Speichel produziert, um den kühlenden Effekt der Verdunstung noch zu verstärken. Das Allogrooming, das Putzen des geliebten Sozialpartners (Katze oder Mensch), gehört ebenfalls dazu. Angenehme Familien bzw. Gruppengerüche werden durch das Putzen des Fells am ganzen Körper verteilt. Im Allgemeinen produziert der Schnurrer beim Putzen Glückshormone, die entspannen und beruhigen. Zur Körperpflege zählt ebenfalls das Fellknabbern. Dabei werden grobe Verknotungen mit dem Zähnen entfernt.

Ein übermäßiges sowie ein vermindertes Putzen können auf Stress hindeuten. Manche Stubentiger stellen sogar die Körperpflege bei Unwohlsein komplett ein.

Das Dehnen, Räkeln und Stretching

Nach dem Schlafen wird sich genüsslich, achtsam und gemütlich gestreckt und gedehnt. Das bringt den Kreislauf in Schwung und belebt den ganzen Katzenkörper. Jeder Muskel und jede Sehne wird so optimal durchwärmt und auf alle nachfolgenden Bewegungsabläufe perfekt vorbereitet. Ebenfalls wie beim Putzen schüttet die Fellnase beim Stretching Wohlfühlhormone aus.

Ebenfalls wie beim Putzen schüttet die Fellnase beim Stretching Wohlfühlhormone aus.

Das Schütteln

Durch das Hin- und Herschütteln des Katzenkörpers wird das Fell geordnet und gelockert. Beim Kopfschütteln werden im speziellen Schnurrhaare (eventuell auch die Ohrenhaare) geordnet und aufgestellt.

Achtung: Übermäßiges Kopfschütteln sowie Schiefhalten des Kopfes, deuten auf eine Erkrankung des Ohres oder der Zähne hin. Bitte umgehend den Tierarzt aufsuchen!

Krallenwetzen, Krallenpflege, Reviermarkierung

Das Krallenwetzen sowie das damit verbundene Kratzmarkieren an exponierten Orten und Stellen dient der Krallenpflege, dem Dehnen der Rückenmuskulatur (beim vertikalen Kratzen) sowie dem Hinterlassen wichtiger Duftbotschaften.

Das Wälzen

Samtpfoten wälzen sich gerne im Sand. Wohnungskatzen wählen den Teppich als Untergrund. Ursprünglich dient es der Körper- und Fellpflege, wirkt der Sand doch wie ein Trockenshampoo. Meist wird sich anschließend kräftig geschüttelt. Außerdem entspannt es unsere Mieze.

Das Gähnen

Es dient dem Dehnen und Entspannen der Gesichts- und Kiefermuskulatur. Zudem um einen Sozialpartner zu beschwichtigen, um einen friedlichen Eindruck zu hinterlassen und eventuelle Krisensituationen zu entschärfen. Es wirkt stimmungsaufhellend, macht munter und glücklich. Wie bei uns Menschen wirkt es auch stimmungsübertragend.

Der Wohlfühl-Test:

Beobachte deine Fellnase mal ganz genau! Zeigt sie täglich Verhaltensweisen aus dem Bereich des Komfortverhaltens, kannst du ziemlich sicher sein, dass dein Minitiger sich bei dir rundum wohlfühlt!

  • Sie macht einen allgemein entspannten und zufriedenen Eindruck.
  • Eine allgemeine, freundliche und entspannte Körpersprache.
  • Ausgiebiges Spielen, ausgelassenes Toben (die wilden „fünf Minuten“)
  • Eine offene und neugierige Art
  • Schmuseeinheiten werden eingefordert.
  • Sie bewegt sich sicher und offen in allen Räumen bzw. in ihrem Revier.
  • Täglich werden mehrere kleine Mahlzeiten sowie Leckerchen in entspannter Körperhaltung gefressen.
  • Die Katze schläft in entspannter Körperhaltung

Anzeichen von Stress und Unwohlsein:

  • Meideverhalten
  • Ressourcen werden nicht voll ausgeschöpft
  • Allgemeine Schreckhaftigkeit sowie übermäßige Vorsicht
  • Geduckte Körperhaltung
  • Sich unsichtbar machen wollen bzw. nicht auffallen wollen
  • An der Zimmerwand entlang schleichen
  • Nächtliches Fressen
  • Unsauberkeit
  • Unterlassen der Fellpflege bzw. vermindertes oder ganz ausbleibendes Komfortverhalten.
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