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So ist der Münsterländer

Der Kleine wie der Große Münsterländer sind reinrassige Jagdhunde. Es sind Vorstehhunde, die zugleich alle Aufgaben abdecken, die der moderne Einzeljäger zu vergeben hat. Auch wenn sie fast denselben Namen tragen, sind es zwei verschiedenen Hunderassen. Allerdings haben sie dieselben Wurzeln, sehr ähnliche Aufgaben und ein Aussehen, das nur Kenner auf den ersten Blick unterscheiden können – von der Größe einmal abgesehen.

Aussehen

Der Kleine Münsterländer ist, wie der Name schon sagt, kleiner als der Große Münsterländer. Er hat eine Widerristhöhe um die 53 Zentimeter, der große gut 60 Zentimeter. Beide Münsterländer sind elegante, sportliche, mittelgroße Hunde ohne jede Übertreibung in ihren körperlichen Merkmalen. Beide haben einen kräftigen, muskulösen, trockenen Körperbau. Ihr Fell ist dicht, maximal mittellang, glatt bis wenig gewellt, jedoch nicht lockig, fest anliegend und wasserabweisend. Sie tragen überwiegend schwarz-weiß Farben, ob als Platten, Tupfen oder geschimmelt. Diese Farben waren der Ausgangspunkt ihrer Rassegründungen.

Geschichte

Als man vor etwa 150 Jahren begann, die Jagdhunderassen entsprechend den modernen Anforderungen – zielgenaue, weitreichende Gewehre und Einzeljagd – neu zu ordnen, entstand der Deutsch Langhaar. Dessen Rassegründer mochten keine schwarz-weißen Hunde. Unverständlich, da erstens diese Farbe seit Menschengedenken üblich war und zweitens da es etliche schwarz-weißen Hunde von höchster Leistungsfähigkeit gab. So entstand um 1910 der Große Münsterländer. Edmund Löns, der jüngere Bruder des berühmten Schriftstellers Hermann Löns, machte sich zur gleichen Zeit um die kleineren Exemplare verdient, die als Kleiner Münsterländer heute ausgesprochen beliebt sind.

Charakter

Beiden haben hervorragende Fähigkeiten in der Spurarbeit und sind ebenso gute Apportierer nach dem Schuss. Der Kleine Münsterländer ist ein ausgesprochen wasserfreudiger Hund. Dasselbe gilt für den Großen. Aber es sind keine Anfängerhunde und auch keine so ohne weiteres zu haltende. Immer sollte man im Bewusstsein halten, dass Münsterländer durch und durch Jagdhunde sind. Münsterländer haben einen starken Willen zur Arbeit, sei es nun die Jagd oder deren Ersatz in Form von Hundesport aller Art. Sie lieben das Wasser.

Wenn du einen Hund haben willst, der…

  • mit dir sportliche Herausforderungen sucht, idealerweise bei der Jagd
  • mit dir täglich und bei jedem Wetter durch die Natur streifen will
  • das Wasser liebt, beweglich und temperamentvoll ist
  • obendrauf ein freundlicher Familienhund ist

dann passt der Münsterländer ganz hervorragend zu dir.

Wenn du einen Hund haben willst, der…

  • keinen Dreck mit ins Auto oder nach Hause bringt
  • ein Couch-Potato ist
  • mit einer Gassi-Runde um den Block zufrieden ist
  • für einen Anfänger geeignet ist

dann ist der Münsterländer wahrscheinlich nicht der richtige Partner für dich.

Erziehung

Sie sind kein Hund für Menschen, die nicht intensiv mit ihm arbeiten wollen oder können. Sie brauchen eine konsequente, fachkundige Erziehung, um ihre hohe Intelligenz, ihre wachen Sinne und ihre ausgeprägte Leistungsbereitschaft in die richtigen Bahnen zu lenken. Am besten durchlaufen sie nach guter Sozialisierung und Erziehung, bereits beim Züchter startend, eine Ausbildung als Jagdhund. Jedenfalls muss man mit ihnen viel unternehmen – bei jedem Wind und Wetter. Es sollte auch einkalkuliert sein, dass sie nach einem Ausflug ins Wasser reichlich Dreck ins Auto oder Haus mitbringen können. In der Hand eines kundigen Führers sind Münsterländer nützliche Helfer bei der Jagd und dann im Zweitjob auch Familienhund. Ansonsten wird man mit ihnen nicht ohne Leine spazieren gehen können, da sie beim kleinsten Reiz dem Wild hinterherhetzen würden. Ein wesensgerechtes Umfeld vorausgesetzt, ist der Münsterländer ein toller Freund der Familie und der Kinder, ein toller Begleiter auch außerhalb der jagdlichen oder sportlichen Arbeit. Diese Hunde bieten in jedem Fall ein herrliches, naturnahes Erleben der Partnerschaft von Mensch und Hund.

Gesundheit

Die Zucht beider Münsterländer in separaten, dem Jagdgebrauchshundverband und VDH angeschlossenen Vereinen kann als vorbildlich bezeichnet werden. So ist es kein Wunder, dass viele Hunde 12 bis 15 Jahre alt werden und das bei bester Konstitution. Am Münsterländer kann kein Tierarzt reich werden. Aber seine Menschen können an ihm reich werden. Der Münsterländer beschenkt sie mit einer herrlichen Freundschaft, mit einer Brücke zur Natur und streichelt so unsere Seele.

Einschätzung

  • Erziehung ****
  • Pflege **
  • Beschäftigung *****
  • Bewegung ****
  • Familie ****
  • Anfänger **

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