> KatzenErziehungMensch & TierVerhalten

Die Katze als Teenager | Das musst du wissen

Wenn Katzen langsam aus dem Kindesalter herauswachsen, spielen sie zwar keine laute Musik in ihrem Zimmer oder bleiben lange mit ihren Freunden auf Partys, aber sie können sich genauso flegelhaft benehmen wie menschliche Teenager. Katzen erreichen das Teenager-Alter in etwa mit sieben Monaten und werden erst mit ungefähr zwei Jahren erwachsen! Das entspricht etwa den Jahren 12 bis 24 in Menschenjahren. Doch was genau verändert sich zu dieser Zeit im Leben der Katze? Und wie gehen wir damit um?

Kind im Kopf

Im Katzen-Teeniealter sehen die Fellnasen oft schon fast so aus, als seien sie erwachsen. Doch dieser erste Eindruck täuscht, denn meist sind die Miezen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgewachsen und wachsen noch ein bisschen, bis sie wirklich als „erwachsen“ gelten. Doch ihr Wesen verändert sich. Das kleine, verschmuste Kätzchen will plötzlich immer seltener schmusen und macht stattdessen lieber Unsinn. Es schmeißt Gläser von Tischen, zerkratzt Vorhänge und hat ihre „wilden 5 Minuten“. Man wundert sich, was plötzlich in die Katze gefahren ist, doch zu dieser Zeit hat sie so viel Energie, dass sie sie einfach loswerden muss! Auch die Neugier geht immer mehr mit ihr durch und die Fellnase hat plötzlich Interesse an der Pflanze, die auf dem Regal steht. Oder sie erforscht plötzlich die hintersten Ecken des Hauses, einfach so! Die Fellpfoten kommen auf die verrücktesten Ideen und erklimmen sogar Türen. Diese Zeit ist für die meisten Menschen anstrengend, doch für die Katze selbst ist es eine sehr wichtige Zeit!

Was ist mit ihr los?

Das ist eine Frage, die sich der ein oder andere Dosenöffner im Teenager-Alter seiner Katze stellt. Unsere Miezen befinden sich noch in ihrer Entwicklung, sowohl körperlich als auch geistig. Sie lernen jeden Tag neue Dinge kennen und verstehen ständig etwas Neues über ihre eigenen Fähigkeiten. Ist doch klar, dass sie diese erst einmal austesten wollen! Wie hoch kann sie klettern? Wie schnell kann sie laufen? Und was passiert, wenn sie etwas vom Tisch schmeißt? Bevor sie diese Dinge ausprobiert hat, hat sie auf diese Fragen keine Antworten!

Ob Katzen tatsächlich so nachdenken, wissen wir natürlich nicht – trotzdem ist klar, dass sie den Impuls dazu haben, sich auszutoben und sich selbst besser kennenzulernen. Einer dieser starken Impulse, die im Alter ab sieben Monaten stärker ausgeprägt werden, ist die Jagdlust. Katzen sind in der Natur Jäger und müssen früh lernen, ihre Beute zu fangen, damit sie überleben können. Das haben sie bis heute nicht vergessen, denn in ihrer Jugend spielen die Miezen am liebsten. Sie scheinen nur so vor Energie zu strotzen! Lebt die Samtpfote mit Artgenossen zusammen, wird dieser Jagdtrieb auch mal aneinander ausgelassen. Sie „spielen“ quasi Jagen miteinander und üben so für den Ernstfall. Im Prinzip ist ihr Verhalten ähnlich zu dem jungen Kätzchenverhalten, allerdings ist die Katze nun größer, stärker und hat bereits Vieles dazugelernt.

So gehst du damit um

Wir sollten ihr das „schlechte Verhalten“ nicht so übel nehmen! Stattdessen sollten wir die Fellnase dabei unterstützen, ihre Energie positiv zu nutzen. Das kann man tun, indem man sie regelmäßig beschäftigt. Von Katze zu Katze unterscheidet sich das Aktivitätslevel. Prinzipiell sollte man allerdings täglich mindestens 15 Minuten aktiv mit seiner Fellpfote spielen, mit einer jungen und besonders energiereichen Katze kann das allerdings auch doppelt so lange oder noch länger dauern! Die Spielsessions sollten allerdings über den Tag verteilt werden, damit die Mieze nicht morgens lange gespielt hat und dann abends gelangweilt ist.

Für manche Katzen ist es besser, einen Spielkameraden zu haben. Besonders im Teeniealter kann das von Vorteil sein, denn dann können die beiden miteinander kämpfen, toben und spielen. Vorausgesetzt, die Miezen verstehen sich gut miteinander. Für erwachsene oder ältere Katzen kann es anstrengend sein, mit der jugendlichen, sehr aktiven Katze zusammenzuleben. Eine solche Mischung sollte im besten Fall vermieden werden.

Vor allem bei Wohnungskatzen ist es wichtig, dass sie ihren Bewegungsdrang ausleben können und nicht gelangweilt oder gestresst zuhause sitzen. Sie müssen körperlich und mental stimuliert werden, damit sie gesund und zufrieden aufwachsen.

Unterschiede erkennen

Die Veränderungen, die eine Katze im Teenageralter durchmacht, sind leider oft leicht zu verwechseln mit Krankheitssymptomen. Denn auch bei Erkrankungen oder Verhaltensstörungen kommt es zu Hyperaktivität, Aggression und Co. Wird das Verhalten deiner Samtpfote zum Problem oder hast du Zweifel daran, dass es sich nur um jugendliches Verhalten handelt, dann solltest du einen Termin bei deiner Tierarztpraxis vereinbaren. Sei aufmerksam und höre auf dein Bauchgefühl.

Fotos: AdobeStock/章吾 馬場, troyanphoto, New Africa

Teilen
×