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Secondhand-Katzen eine Chance geben

Hast du auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, eine Katze aus dem Tierheim oder eine Abgabekatze zu übernehmen? Viele Menschen schrecken oft davor zurück, weil sie nicht wissen, was dann genau auf sie zu kommt. Eine Katze aus dem Tierheim ist wie eine Wundertüte, man weiß nie genau was drin steckt.

Das „Problem“ bei Tierheimkatzen liegt meistens an der unbekannten Vergangenheit. Keiner kann genau sagen, was die Samtpfote bisher erlebt hat. Nimmt man eine Katze zu sich, die direkt aus der Familie vermittelt wird, kann man sich das Umfeld genau ansehen. Oft werden Tiere aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen abgegeben. Man merkt schon beim ersten Kontakt ob sie es bisher gut gehabt hat. Kommt sie aus einem intakten Umfeld, dürfte die Übernahme und Eingewöhnung der Katze unproblematisch verlaufen. Natürlich wird die Katze einige Zeit benötigen, bis sie sich eingelebt und auch das Heimweh überwunden hat.

Eine Tierheimkatze zieht ein

Mit einer Katze oder einem Kater aus dem Tierheim nimmt man ein ganz besonderes Tier zu sich: Diese Katzen haben bereits oft eine Menge erlebt und Erfahrungen gemacht, von denen wir so gut wie gar nichts wissen. Diese bestimmen heute noch zu einem Großteil ihr Verhalten. Es gehört schon eine ganze Portion Einfühlungsvermögen und ein wenig Erfahrung, damit sich eine Tierheimkatze gut einlebt. Statt voller Neugier die neue Umgebung zu inspizieren, versteckt sich der vierbeinige Familienzuwachs vielleicht erstmal unter dem Schrank. Doch kein Grund zur Sorge: Dieses Verhalten ist ganz normal für den aufgeregten Vierbeiner. Versetzen wir uns kurz in die Lage des Tieres: Die Katze wurde ausgesetzt, womöglich ist ihr noch Schlimmeres durch Menschenhand geschehen, dann gewöhnte sie sich langsam an den Alltag im Tierheim, ihre Artgenossen im selben Gehege, lernte die Betreuer besser kennen … Und muss nun plötzlich wieder mit einer völlig veränderten Situation zurecht kommen.

Ruhe bewahren

In den ersten Stunden und Tagen solltest du die Katze Katze völlig in Ruhe das unbekannte Umfeld erkunden lassen. Bei einigen Samtpfoten dauert es nur kurze Zeit, bis die Neugier überwiegt und sich das Tier aus seinem Versteck wagt. Bei manchen Samtpfoten kann es hingegen Tage dauern, bis sie sich blicken lassen. Irgendwann wird auch hier der Hunger und die Neugier größer sein als die Angst. Besonders ängstliche Tiere sollte man vor Stress und Besuchern abschirmen. Wichtig ist auch eine Rückzugsmöglichkeit für den Neuankömmling.

Gesundheit

Tierheimkatzen sind in der Regel entwurmt, geimpft, gechipt (oder tätowiert) und kastriert. Trotzdem werden auch kranke Katzen abgegeben. Hier sollte man sich vorher informieren, um welche Krankheit es sich handelt. Manche Krankheiten bedeuten einen erhöhten Pflege- und Kostenaufwand. Andere hingegen sind ansteckend. Deswegen solltest du die Tierheimmitarbeiter darüber informieren, falls bereits eine Katze in deinem Haushalt lebt.

Problemkatzen

Viele Tierheimkatzen sind so genannte „Problemkatzen“. Einige kommen mit anderen Katzen nicht zurecht, andere haben kein Vertrauen mehr zum Menschen, manche zeigen Verhaltensauffälligkeiten usw. Oft sitzen auch sehr verwilderte Katzen im Tierheim, die glücklich auf einem Bauernhof wären, aber sich nie in eine Familie integrieren würden. Viele Problemkatzen erweisen sich als äußerst unproblematisch, wenn sie in die richtige Familie vermittelt werden. Damit es aber auch zu einem Happy End kommt, solltest du dich nicht scheuen, das Tierheimpersonal mit Fragen über die ausgewählte Katze zu überschütten. Nur so vermeidest du Enttäuschungen auf beiden Seiten. Erhälst du keine befriedigende Auskunft, dann solltest du aus diesem Tierheim keine Katze mitnehmen.

Fazit: Eine „Secondhandkatze“ kann ein wundervoller Hausgenosse werden, wenn der Mensch über etwas Katzenerfahrung und viel Geduld verfügt.

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