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Listenhunde sind gefährlich – ein Mythos?

In Deutschland gelten bestimmte Rassevertreter seit dem Jahr 2000 als Listenhunde und diese unterliegen strengen Vorschriften. Es handele sich um gefährliche Kampfhunde, die Bevölkerung müsse geschützt werden. Nun zeigen Daten aus Hessen ein ganz anderes Bild.

Beißvorfälle in Hessen

Laut der Tierschutzorganisation TASSO e.V. zeigte nun eine Untersuchung, dass jährlich rund 300 Menschen in Hessen durch einen Hundebiss verletzt wurden. Und diese Zahl scheint anhand der Entwicklung der letzten Jahre vorerst nicht zu sinken. Somit zeigt die Statistik bereits auf, dass die Einführung der Rasseliste nicht zu einem Rückgang der Beißvorfälle führen konnte.

Doch nicht nur das, die Ergebnisse zeigten, dass Listenhunde nur für einen kleinen Teil der Beißvorfälle verantwortlich waren. Um genau zu sein nur knappe 7 Prozent.

Was sagt uns das?

Nun kann diese Statistik mehrere Bedeutungen für uns als Hundehalter haben. Einerseits zeigt es, dass das Klischee des bissigen Listenhundes nicht zutrifft, wenn man sich die Zahlen anguckt. Denn sind wir mal ehrlich: Jeder Hund kann bissig werden. Zwar spielt das Temperament auch eine Rolle im Verhalten, doch können wir dieses zu einem großen Teil durch Erziehung beeinflussen. Erziehen wir unseren Vierbeiner nicht, wird er zur Gefahr für andere – ganz egal, ob Listenhund oder nicht.

Andererseits zeigen diese Ergebnisse, dass der Fokus der Regierung sein Ziel scheinbar verfehlt. Statt einer Rasseliste, die das Vorurteil des gefährlichen Listenhundes verstärkt, sollte ein größerer Fokus auf die richtige Erziehung für alle Vierbeiner gesetzt werden.

Immer mehr Bundesländer schaffen die Rasseliste ab – vielleicht tragen diese Ergebnisse dazu bei, dass sich auch bundesweit etwas verändert.

Titel: AdobeStock/Hamik

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