Dein Herz schlägt schneller, als meins!

Auch Hundeherzen werden älter. Viele Hunde entwickeln im Alter eine Herzschwäche. Annette Dragun weiß, wie man es stärkt!

Immer wieder finde ich bei Hunden und Katzen, die aus ganz anderen Gründen zu mir kommen, als Nebenbefund eine leichte Herzschwäche.

Das liegt vorrangig daran, dass die meisten Patienten einer Tierheilpraxis älter sind, was degenerative und altersbedingte Erkrankungen sowie ermüdende Organe mit sich bringt. Als therapiebedürftig sehen viele Tierärzte Herzinsuffizienzen erst, wenn sie symptomatisch werden und das Tier mangelnde Ausdauer, Ödeme oder Herzhusten präsentiert. Ich rate bei in die Jahre kommenden Klienten immer dazu, im Vorfeld das Herz zu unterstützen, damit es lange seine Schlagkraft erhält.

Schlaganfall? Vestibularsyndrom!

„Mein Hund hatte einen Schlaganfall“, war die Ankündigung am Telefon. Als Bettina in meine Sprechstunde kam, hatte sich ihre 14-jährige Pudelhündin Alina glücklicherweise schon wieder einigermaßen erholt. Bettina schilderte, was geschehen war: „Alina konnte sich kaum auf den Beinen halten, sie torkelte, als wäre sie betrunken. Beim Versuch zu laufen drehte sie sich im Kreis und fiel auf die Seite. Ihre Augäpfel zitterten hin und her. Und ihr war schlecht. Mir zuliebe hat sie etwas gefressen, das aber gleich wieder erbrochen.“
Inzwischen hatte sich die Hundehalterin informiert und wusste, dass Alina in Wirklichkeit keinen Schlaganfall hatte. Was Bettina mir beschrieb, war typisch für ein Vestibularsyndrom. Das ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen von Hunden und Katzen und resultiert aus Durchblutungsstörungen im Gleichgewichtsorgan. Die akute Behandlung ist Klinik-Angelegenheit, die Prognose ziemlich gut. Beim Tierarzt bekam Alina sofort Medikamente über einen Tropf. Jetzt, eine Woche später, merkt man der Pudeldame nichts mehr an.
Wichtig ist, erneuten Anfällen vorzubeugen. Dazu eignet sich Ginkgo biloba aufgrund seiner durchblutungsfördernden Wirkung, die bis in die kleinsten Gefäße reicht. Ginkgo kann alleine eingesetzt werden, gerade in der Geriatrie mache ich aber gute Erfahrungen mit Kombinationen aus durchblutungsförderndem Ginkgo, herzstärkendem Weißdorn und der kreislaufstützenden Mistel. Alina fand mit dieser Hilfe zu ihrer alten Form zurück.
Wegen der Unterstützung der Großhirndurchblutung bei Altersbeschwerden hat sich Ginkgo auch in der Tiermedizin einen Namen gemacht. Außerdem regt er die Gehirnfunktion an. Der Extrakt aus Ginkgoblättern soll auch Demenz beim Menschen lindern. Die Studienlage an Menschen ist jedoch ambivalent, bei Tieren ist sie hingegen gut belegt. Weitere Forschungen ergaben eine deutliche Reduktion von Alterserscheinungen und die Verbesserung von kognitiven Fähigkeiten. Man gibt 40mg Ginkgo biloba-Extrakt je 10 kg Körpergewicht pro Tag.

Nala steht planlos im Zimmer

Die kleine Hündin besuchte mich erstmals im Alter von 15 Jahren, um durch Akupunktur ihre Verspannungen im Rücken lindern zu lassen. Im Laufe des Anamnesegesprächs fand ich heraus, dass Nala seit einiger Zeit erste Anzeichen einer Demenz zeigte. Sie stand planlos im Zimmer, verwechselte die Türseiten und bellte grundlos, aber ausdauernd. Ihre Besitzerin freute sich über meinen Vorschlag, versuchsweise Ginkgo und L-Carnitin zu verabreichen, und war auch sofort bereit, die Ernährung zu optimieren. Sie füttert nun Herz und Leber aufgrund des hohen Liponsäuregehaltes. Dazu gab es an vitaminreiche Gemüsesmoothies und einen Teelöffel Lachsöl.

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Die Themen dieser Ausgabe:

Das gläserne ICH! Wie wir die Persönlichkeit unseres Hundes testen | Extra: Arthrose | Medizin: Viagra als Schluckhilfe für schlaffe Speiseröhren? | Analyse: Die Hundeernährung ist auf dem absteigenden Ast | Springen: Die richtige Technik | Nachgefragt: Können Hunde zwischen Spaß und Ernst unterscheiden? u.v.m.

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