Das Schwimmersyndrom | Diese Übungen helfen
Bewegungsstörungen wie das Schwimmersyndrom bei Welpen sind keine Seltenheit und dennoch sind sie für weniger erfahrene Züchter oft schwer einschätzbar. Alina Nierhaus erklärt, welche Übungen jetzt sinnvoll sind und wie man den Welpen optimal unterstützen kann.
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Wichtig ist die richtige Starthilfe zur optimalen Entwicklung Ihres Welpen in den ersten Tagen. Welpen mit dieser Erkrankung liegen auf dem Bauch und haben ihre vier Gliedmaßen seitlich vom Körper abgespreizt. Mit diesen führen sie paddelnde, schwimmende Bewegungen aus, wodurch die Krankheit ihren Namen hat. Diese Welpen können nicht alleine aufstehen oder sich richtig fortbewegen. Bemerkt man dies rechtzeitig, ist der Prozess reversibel.
Was kann man sofort tun?
Eine Menge. In der frühen Entwicklungsphase der Welpen sind die Knochen und Gelenke noch recht weich und passen sich an Belastung an. Daher sollte der Welpe möglichst nicht lange auf dem Bauch liegen, weil sich der Brustkorb dann verformt und die Organe Schäden erleiden können. Ein selbst gebautes Konstrukt aus Flaschen und zusammengerollten Handtüchern kann helfen, den Welpen in die richtige Position zu bringen und auch dort zu halten.
Gehhilfe bauen
Die meisten Welpen wollen laufen und zappeln dabei herum, sie schaffen es nur nicht, hochzukommen. Um den Welpen bei seinen Gehversuchen zu unterstützen, legt man unter seinen Bauch ein zusammengerolltes Handtuch. Die Beine kommen durch die höhere Lage automatisch weiter unter den Körper und der Welpe übt die richtige Haltung.
Nerven stimulieren
Es ist hilfreich, die Nerven der Wirbelsäule sowie die an den Pfoten zu stimulieren. Wir streicheln immer wieder sanft mit und gegen den Strich an der Wirbelsäule entlang. An den Pfoten reizt man unter den Ballen und an den Zehen die Nerven. Gute Dienste leisten eine alte Zahnbürste am Rücken und Wattestäbchen an der Pfote.
Körpergedächtnis trainieren
Um das Gedächtnis des Bewegungsapparats zu fördern, kann man den Welpen auf den Rücken drehen und manuell die korrekte Beinbewegung durchführen. So lernt der Körper, wie er sich bewegen soll und speichert dies ab. Der Welpe kann die Haltung in Zukunft bei seinen Laufversuchen leichter umsetzen.
Gumminoppen geben Halt
Wenn der Welpe versucht, sich vorwärts zu bewegen, kann man seine Beine zur Korrektur anwinkeln und unter den Körper setzen. Eine rutschfeste Unterlage z.B. mit Gumminoppen sorgt für einen besseren Halt. Es ist wichtig, die Beine des Welpen immer wieder in die physiologische Position zu bringen, um Muskeln und Nerven auf die richtige Haltung zu trainieren.
In die Kiste
Alternativ kann man mit einer kleinen, selbst gebauten Kiste dafür sorgen, dass sich der Welpe mit den Hinterläufen gut nach oben und nach vorne abstoßen kann. Man baut ihm eine Kiste, in genau der richtigen Größe. So, dass er sich stabilisierend an den Seiten anlehnen, hochstemmen und so passende Muskeln aufbauen kann.
Stimulierung durch Oberflächen
Neben der rutschfesten Unterlage kann man die Nerven in den Pfoten auch trainieren, indem man verschiedene Oberflächen erkundet. Propriozeption ist der Kern, um die Nerven zu schulen und die richtige Körperhaltung zu trainieren. Einige Tierärzte empfehlen zusätzlich Vitamin B12 zur Förderung einer schnellen Heilung.
Der Schlüssel ist das mehrfache Wiederholen am Tag und die gewissenhafte Durchführung. Jede dieser Übungen führt innerhalb der ersten Tage zu kleinen Fortschritten und viele Welpen erholen sich davon. Geduld und Konsequenz zahlen sich aus.
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Extras:
• Schwimmersyndrom
• Impfreaktionen entgegenwirken
• Interview: Woran erkenne ich eine gute Krankenversicherung?
Titel: AdobeStock/_DeingeL_