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Geduld ist eine Tugend | Wie man Rüpel bändigt

Normalerweise kommen Welpen zum Training von Cris Bilinski, um zu spielen, zu prägen oder Tierarztbesuche zu trainieren. Dieser große Mischling war anders. Er kooperierte überhaupt nicht. Doch das sollte nicht so bleiben.

Erst geht es zur Junghundegruppe.

Dort zählen zu den Übungen: Vertrauen schaffen, Aufbau zum Gehorsam, Tierarzt- und Alltagstraining. In der Gruppe gab es mal einen kleinen Aufmüpfigen, der entzog sich meinen Übungen, in denen ich mich näherte. Er war überhaupt nicht kooperativ. Frauchen fühlte sich damit total überfordert, da der Mix langsam aber sicher groß und kräftig wurde. Frauchen setzte nur Kraft ein und konnte wenig umsetzen, aus Unsicherheit und Angst. „Solange er sich nicht unterordnet, also mich als Chef akzeptiert, bleibt er bei mir“, sagte ich. Die anderen waren bereits in der Leinenfrei-Gruppe.
Die letzte Übung der Stunde. Ich ging an den Hundlern vorbei, mit einem anderen Hundeführer. Ich sah nicht, dass ich dem Rüpel zu nahe kam, Frauchen musste es aber gemerkt haben. Sie verließ dennoch nicht die Reihe. Sie war blockiert und blieb stehen. Und es passierte. Der Rüpel schoss vor und biss zu. Eine tiefe Wunde fing an, heftig zu bluten. Das war mir gerade egal. Frauchen wollte sofort weg. Ich sagte: „Stopp, du gehst jetzt ganz nach hinten und leinst ihn ab, wenn alle draußen sind. So kann das Geschehene nicht stehenbleiben.“ – „Nein“, entgegnete sie. „Doch, ab nach hinten.“ Alle Kursteilnehmer befanden sich draußen.

Es war still.

Sie leinte ab, ich stand am Ausgang. Ich wusste, was ich tue. Wie ein Pfeil rannte er auf mich zu. Aber kurz vor mir stoppte er und eilte zurück. Ich wusste, dass er mir nichts tun würde, er war gerade mal 7 Monate jung. Von da an war er kooperativ und durfte in die nächste Lerngruppe. Auch sein Frauchen entspannte sich bald. Wir wurden ein gutes Team. Die Zeit und der Zufall entschieden. Meinen Arm – den habe ich noch. Manchmal braucht man „nur Geduld“ und ein bisschen Ruhe. Das ist natürlich leichter gesagt als getan und manchmal muss man erst einmal selbst lernen, geduldig zu sein. Ungeduld führt zu Stress und diesen gibt man dann ungewollt an den Hund weiter – das ist kontraproduktiv. Warum brauchen wir so viel Geduld?

Hunde lernen recht schnell, aber sie vergessen auch schnell wieder.

Man kann sie im Lernen trainieren, indem man ihnen Wörter beibringt. Zum Beispiel von ihrem Spielzeug. Dazu nimmt man sich ein Spielzeug des Hundes, zum Beispiel einen Teddy. Man wirft ihn einem anderen Menschen zu und sagt dabei, „Schau mal, ein TEDDY“. Der andere fängt den Teddy und sagt „Ein TEDDY!“ und wirft ihn wieder zurück. Das wiederholt man mehrere Male. Wichtig ist, dass am Ende des Satzes immer der Begriff „TEDDY“ genannt wird und der Hund dabei natürlich zusieht. So lernen Hunde schnell die Namen ihrer Spielzeuge. Später kann man gezielt den Teddy apportieren lassen. Nach und nach führt man die Namen weiterer Spielzeuge ein. Border Collie Whisky konnte 59 Objekte unterscheiden, Yorkie Dame Vicky schaffte 42. Wie viele schafft Ihr Hund? Probieren Sie es aus. Das Training ist lustig, macht ihm Spaß und trainiert seine Merkfähigkeit.

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