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So ist der Kangal

Der Kangal ist ein sehr großer und äußerst kräftiger Herdenschutzhund aus der Türkei. Er ist ein Anatolischer Hirtenhund.

Aussehen

Der Kangal ist äußerlich eine echte Erscheinung. Nicht nur ist er mit einem Gewicht von über 45 kg muskulös, er gehört auch zu den größeren Hunden mit einer Widerristhöhe von bis zu 80 cm. Die anatolischen Hirtenhunde haben verschiedene Fellfarben – dazu später mehr. Der klassische Kangal ist allerdings bekannt mit seinem einfarbigen, cremefarbenen Fell und einer schwarzen Maske. Er hat einen breiten Kopf, eine mittellange Schnauze und dazu Hängeohren, die meist schwarz gefärbt sind.

Geschichte

Die anatolischen Hirtenhunde werden in drei Varianten unterteilt: den Akbash, den Karabash und den Kangal, auch Sivas-Kangal genannt. Bis 2017 wurden alle drei unter einem Standard zusammengefasst und durften untereinander gekreuzt werden. Die Hirten unterscheiden die drei Varianten sehr genau, auch von deren Wesen her. Sie würden diese niemals untereinander kreuzen. Europäer können die drei Hunde am besten über ihr Aussehen erkennen: Akbash meint Weißkopf und so sind diese Hunde reinweiß bis hellbraun, außerdem können sie langhaarig oder kurzhaarig sein. Karabash lautet Schwarzkopf und charakterisiert seine schwarze Maske, die er mindestens um den Fang und an den Ohrspitzen trägt. Der Kangal – im original Coban Köpegi – ist dessen Variante in der Region Sivas in Ostanatolien. In den Bergregionen Anatoliens bewacht und behütet der Anatolische Hirtenhund die Schafherden. Er macht diese Arbeit vollkommen selbständig, nicht selten wochenlang von Menschen getrennt. Sie müssen alleine entscheiden, wie sie sich Fremden gegenüber verhalten.

Charakter

Diese großen und äußerst kräftigen Hunde können ihre Herde auch gegen Bären und Wölfe verteidigen. Das Bewachen und Beschützen des Eigentums und seiner Menschen zählt ebenfalls zu ihren Aufgaben. Es sind archaische Hunde, die in dieser Form vermutlich bereits mit der Einführung der Viehhaltung entstanden sind. Das ist etwa 10.000 Jahre her. Er ist ein selbständig agierender, revierbetonter, dominanter Hund. Seinen Menschen gegenüber ist er unbestechlich treu. Er bewacht sein weitläufiges Revier und er braucht auch eine solche Aufgabe, um artgerecht zu leben. Gegenüber anderen Hunden gebärdet er sich meist dominant und unverträglich. Diese Wesenszüge zumal bei einem so kräftigen Hund sind mit den gesellschaftlichen Gegebenheiten im heutigen Deutschland kaum vereinbar. Es wird hier kaum jemand die Möglichkeit haben, dem Kangal ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Doch, es ist ein großes Erlebnis, mit einem solchen Hund eine enge Bindung eingehen zu können.

Wenn du einen Hund haben willst, der…

  • ein machtvoller Beschützer des Hauses und der Familie ist
  • Herrscher auf einem sehr großen, eingefriedeten Grundstück sein darf
  • ein eigenwilliger, starker Partner sein soll
  • von einem hochkompetenen Fachmann geführt werden muss

dann passt der Kangal ganz hervorragend zu dir.

Wenn du einen Hund haben willst, der…

  • ohne sehr großen Aufwand zu halten ist
  • als Wohnungshund gehalten werden soll
  • in jedes Auto passt
  • mit dir durch die Stadt gehen soll

dann ist der Kangal wahrscheinlich nicht der richtige Partner für dich.

Erziehung

Der Kangal ist ein selbständig agierender Wächter und Beschützer, der nur in seiner quasi natürlichen Umgebung seine hervorragenden charakterlichen Qualitäten zur Entfaltung bringen kann. Verfügt man aber nicht über die räumlichen und finanziellen Mittel, ihm in unseren Breiten ein wesensgerechtes Umfeld zu bieten, so wird dies kaum gelingen können. Es ist ein faszinierender Hund, doch eignet er sich nicht für eine Haltung in Deutschland. In der Hand eines nicht wirklich erfahrenen Halters ist es sogar unverantwortlich, den Kangal hier zu führen. Der Kangal steht verbreitet auf den Listen angeblich gefährlicher Hunde. Das ist rechtlich im Bewusstsein zu halten. Die Erziehung eines Kangals unter den Bedingungen im heutigen dichtbesiedelten Mitteleuropa ist eine ganz spezielle Herausforderung, die nur ausgewiesenen Experten mit passenden Rahmenbedingungen gelingen kann.

Gesundheit

Anatolische Hirtenhunde wie der Kangal und deren Mixe, die über den so genannten Tierschutz nach Deutschland kommen, sind fast immer untauglich für eine Haltung hier. Sie haben meist eine schlechte Sozialisation und Erziehung hinter sich und stellen die neuen Halter demnach regelmäßig vor unlösbare Aufgaben. Aus Liebe zu solchen Hunden sollte man deshalb auf deren Import nach Deutschland verzichten und sich vor Ort um bessere Haltungsbedingungen kümmern. Dennoch gelten sie als sehr robuste Vierbeiner, solange sie seriös gezüchtet wurden. Sie sollten trotzdem auf Hüftdysplasie untersucht werden. Gesund kann ein Kangal bis zu 12 Jahre alt werden.

Einschätzung

  • Erziehung **
  • Pflege *
  • Beschäftigung ***
  • Bewegung ****
  • Familie *
  • Anfänger *

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