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Die wundersame Kraft der Töne | Musik als Medizin

Kühe geben mehr Milch, wenn Beethovens Pastorale in F-Dur oder „Bridge Over Troubled Water“ von Simon & Garfunkels gespielt wird. In immer mehr Ställen hört man daher klassische Musik aus dem Radio. Katzen reagieren anders als Kühe und meist nicht auf Menschenmusik. Aber warum ist das so?

Forscher an der Universität Wisconsin-Madison fanden heraus, dass nur Musikstücke, die ungefähr im gleichen Frequenzbereich und Rhythmus liegen, in dem Katzen untereinander kommunizieren, auch von ihnen gerne gehört wird. So komponierten die Forscher Musikstücke, die zwei Oktaven über einem vergleichbaren klassischen Stück lagen. Frequenzen und Rhythmen, die Katzen ängstigen könnten, wurden weggelassen.

Musik bei Stress

Und siehe da, die meisten, der 47 getesteten Hauskatzen schmiegten sich an die Lautsprecher und waren richtig verzückt bei der „Katzenmusik“. Legten die Forscher dagegen normale klassische Stücke auf, reagierten die Samtpfoten gar nicht. Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass man Katzen unter Stress mit spezieller Musik beruhigen kann. Besonders Tierheimkatzen könnten davon profitieren, aber auch in anderen Stresssituationen, wie zum Beispiel in der Tierarztpraxis, könnte man Katzen damit beruhigen.

Der Komponist David Teie ist Profi-Cellist am Symphony Orchestra in Washington und komponiert Musik für Katzen. Die Klänge für Katzenohren beinhalten hohe Harfenläufe, die an zwitschernde Vögeln erinnern und computergeneriertes Schnurren. Was für uns etwas nach Meditationsmusik klingt, wird von den Samtpfoten heiß geliebt. So läuft seine Musik in einigen amerikanischen Katzencafés.

Musik in der Humanmedizin

Fröhliche Musikstücke verringern bei Patienten die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Blut. Während einer Operation benötigen sie daher weniger Narkosemittel. Eine Studie im Fachblatt “The Lancet” von August 2015 zeigt: Schmerzempfinden und Angstgefühle nach einer OP waren im Durchschnitt geringer, wenn Patienten davor, während oder danach Musik hörten. Britische Forscher hatten 72 Fachartikel zu dem Thema ausgewertet – insgesamt flossen Daten von mehr als 7.000 Probanden ein.

Bei normaler klassischer Musik reagierten Katzen nicht.

Was bedeutet das für Katzen?

Auch für Katzen kann Musik eine Therapie begleiten und bei Krankheiten Linderung schaffen. Das Journal of Feline Medicine and Surgery hat eine Studie veröffentlicht, die zeigt, das Katzen während Operationen lieber klassische Musik von Mozart und Beethoven hören, um sich zu beruhigen, als AC/DC. Die Wissenschaftler führten die Studie in Portugal durch und haben dazu 12 Katzen Kopfhörer während Operationen aufgesetzt. Die Katzen waren während der gesamten Operation bewusstlos und dennoch haben diese auf die Musik aus den Kopfhörern reagiert. Die Forscher werteten dafür die Messergebnisse der Atmung, des Herzschlags und der Pupillenreaktion der Katzen aus. 

(Quelle: Popular science)

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