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Studie: Sind Corona-Spürhunde alltagstauglich?

Corona-Infektionen erschnüffeln, noch bevor der PCR-Test positiv ist? Das können speziell ausgebildete „Corona-Spürhunde“. Herausgefunden wurde dies in der Machbarkeitsstudie „Back to Culture“ von den Forschenden der tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule-Hannover (MHH), dem Robert Koch-Institut und zwei Eventagenturen. Sie forschten, ob die Corona-Spürhunde auch im Alltag effizient eingesetzt werden können.

Schweißproben

Wie haben sie das nur getestet? Anhand von Schweißproben! Diese waren von Konzertbesucher*innen, die gegen Ende 2021 vier Konzerte besuchten. Am Einlass rochen die Spürhunde an den Tupfern mit Schweißproben, um Corona-Infektionen zu entdecken.

Unterstützung von rund einer Million Euro

Die kam vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

2.802 Proben erschnüffelt

Die Sprengstoffspürhunde der AWiAS Aviation Services GmbH wurden bereits im Vorhinein darauf trainiert, SARS-CoV-2-positive-Proben anhand des Geruchs zu erkennen. Nun sollte aber vor allem getestet werden, wie alltagstauglich diese Methode ist. Dazu wurden an vier Veranstaltungen insgesamt 2.802 Besucher*innen, bzw. deren Schweißproben von den Spürhunden getestet. Sie strichen sich mit einem Wattepad über die Armbeuge und gaben das Pad ab. Die Hunde hatten dabei keinen direkten Kontakt zu den Teilnehmern – lediglich zu ihren Proben. Zudem hatten sich alle Teilnehmenden mit einem SARS-CoV-2-spezifischen Antigen-Schnelltest und einer RT-qPCR testen lassen. Sie machten Angaben zu Alter, Geschlecht, Impfstatus und ihrer Krankheitsgeschichte.

Effektive Arbeit der Spürnasen

Die Trefferquote der Hunde lag beinahe bei 100 Prozent! Um genau zu sein, erreichten sie eine diagnostische Spezifität von 99,93% bei der Erkennung negativer Proben und eine Sensitivität von 81,58% bei der Erkennung positiver Proben.

Die Gesamtrate der übereinstimmenden Ergebnisse betrug 99,68%.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass SARS-CoV-2-Spürhunde in einem realen Szenario eine hohe diagnostische Genauigkeit erreichen können. Impfstatus, frühere SARS-CoV-2-Infektion, chronische Erkrankung und Medikation der Teilnehmenden hatten keinen Einfluss auf die Leistung der Hunde, eine akute Infektion zu erkennen. Außerdem zeigt die Studie, wie es organisatorisch gut möglich ist, Corona-Spürhunde im Alltag einzusetzen.“ , sagte Professor Dr. Holger Volk, Leiter der Klinik für Kleintiere der TiHo.


Die Originalpublikation veröffentlicht das Forschungsteam in der Fachzeitschrift BMJ Global Health.

Foto: Adobestock / Alexandr

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