Pfefferminze | Naturapotheke für Hunde
Pfefferminze wirkt
- bei Magen- und Darmkoliken
- bei Appetitmangel
- gegen Herpesviren
BESCHREIBUNG
Echte Pfefferminze (Menthae piperitae folium) ist sogleich zu erkennen. Ihre Blätter verströmen einen durchdringenden Duft nach frischem Kaugummi. Pfefferminze ist ein gebräuchliches Heilkraut mit einem breiten Wirkungsspektrum.
VERBREITUNG
Pfefferminze findet man fast auf der ganzen Welt. Sie ist wüchsig und vermehrt sich stark durch unterirdische Ausläufer. Heute findet man die getrockneten Blätter als Pfefferminztee in jeder Drogerie.
WIRKSTOFFE
Die Blätter der Minze enthalten bis zu 4 % ätherisches Öl. Das Öl erhöht die Produktion von Gallenflüssigkeit und trägt so dazu bei, dass krampfartige Magen-Darm-Beschwerden schnellstmöglich gelindert werden. Traditionell gilt Pfefferminze als DAS Heilkraut bei Magen- und Darmkoliken, was auf die rasche Wirkung zurückzuführen sein dürfte. Denn die Wirkung auf die Galle zeigt sich schnell.
Es wurde nachgewiesen, dass zerpulverte Pfefferminzblätter das Wachstum von Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen deutlich verlangsamen. Außerdem wirken sie hemmend auf die Vermehrung von Viren. Sie wirken gegen das Rinderpestvirus und gegen das Herpes-simplex-Virus. Gibt man Ratten Pfefferminztee zu trinken, so erhöht sich die Harnmenge deutlich. Die weist darauf hin, dass Pfefferminztee möglicherweise auch bei Hunden entwässernd wirkt und die Harnmenge erhöht. Der Nachweis ist aber durch eine Studie noch nicht zweifelsfrei erbracht – zudem gibt es bei der Anwendung von Blasen- und Nierenerkrankungen erprobtere und bewährtere Heilkräuter, die auch in diesem Buch beschrieben werden.
SAMMELN
Man kann Pfefferminze ohne Probleme im Garten anbauen. Es empfiehlt sich, das Wachstum der Pflanze zu begrenzen, indem man sie mitsamt Topf in den Boden eingräbt. Ansonsten neigt die Minze schnell zum Wuchern. Auch an schattigen und feuchten Standorten wird sie gedeihen und kann bei Bedarf schnell frisch gepflückt werden. Man kann die Blätter auch auf Vorrat ernten und trocknen. Wenn die Blätter zwischen den Fingern zerbröseln, sind sie trocken genug und werden in Gefäßen gelagert.
VERARBEITUNG
Man gibt das getrocknete Kraut direkt über das Futter oder man bereitet einen Tee zu. Abgekühlt kann man ihn dem Hund portionsweise über den Tag in kleinen Schlucken anbieten.
Pfefferminzblätter regen den Appetit und die Verdauung an und lösen Krämpfe. Laut Gachnian und Assenov (1986) gibt man einem Hund eine tägliche Dosis von 1-3 g getrockneter Blätter oder 0,3 bis 0,8 ml Pfefferminztinktur.
GESCHICHTE
In ägyptischen Pharaonengräbern fand man bereits Minzereste. Das Kraut sollte den Verstorbenen bei der gefährlichen Reise ins Jenseits beschützen. Im antiken Griechenland war es Sitte, bei Festen den Boden mit Minzeblättern auszustreuen. Der Duft sollte den Appetit der Gäste anregen. Im Mittelalter erkannte man schließlich ihre Heilkraft auf den Magen. So brachte ein Aufguss von frischen und getrockneten Blättern rasche Hilfe bei Magenschmerzen aller Art.
REZEPT: PFEFFERMINZSIRUP
10 Stängel Minze mit 1 l Wasser und 25 g Zitronensäure in einen großen Topf geben und 24 Stunden stehen lassen. Alles aufkochen lassen, durch ein Sieb geben und mit 750 g Zucker verrühren. Noch ein- mal aufkochen lassen und noch 5 Minuten leicht köcheln lassen. Heiß in Flaschen füllen und kühl lagern. Hält 6 Monate und kann bei Bauchkrämpfen löffelweise gegeben werden.
WARNHINWEIS: Bei trächtigen und säugenden Hündinnen liegen keine Erfahrungen mit Pfefferminze vor.
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Titelbild: Adobe Stock / julijadmi