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So ist der Großspitz

Der Großspitz ist eine klassische, uralte Hunderasse. Er ist nach dem nur unwesentlich größeren Wolfsspitz der größte Vertreter der Deutschen Spitze.

Aussehen

Der Großspitz ist, wie seine kleinen und mittelgroßen Rassevertreter, vor allem durch seine spitze Schnauze, die schwarzen Knopfaugen und natürlich das lange, wuschige Fell zu erkennen. Dazu hat er eine Ringelrute, die er stolz über dem Rücken trägt. Den Spitz gibt es in allen möglichen Farben, allerdings immer einfarbig. Die kleinen Hunde erinnern schon fast an einen Fuchs. Großspitze sind, wie der Name schon sagt, der größte Vertreter der Spitze und haben eine Widerristhöhe von 45 bis 50 Zentimetern. Sie wiegen 15 bis 20 kg.

Geschichte

Deutsche Spitze sah man früher überall. Sie sind Teil unserer Kultur – nicht nur als der Hund von Witwe Bolte in Wilhelm Buschs Max und Moritz. Spitze gehörten auf jedes Anwesen. Sie bewachten Warenlager und Transportkarren. Sie halfen hier und da beim Hüten kleiner Herden. Spitze findet man bereits bei den alten Römern und Griechen in Abbildungen. Sie sind in zahlreichen Dokumenten des Mittelalters als die typischen Hunde der Bauern beschrieben. Die Deutschen Spitze zählen zu den ältesten Hunderassen überhaupt. Zuweilen werden unsere Spitze als direkte Nachkommen des Torfhundes bezeichnet. Überreste dieses Hundes aus vorgeschichtlicher Zeit hat man am Bodensee gefunden. Dieser ähnelt vom Knochenbau dem heutigen Spitz, speziell dem Großspitz. Hier jedoch eine direkte Linie zu konstruieren, hat keinen wissenschaftlichen Hintergrund. Trotzdem sind die Spitze ein uraltes Kulturgut. Sie zählten für dutzende Generationen unserer Vorfahren zum unverzichtbaren Inventar des täglichen Lebens.

Charakter

Spitze sind ausgesprochen treue Hunde. Sie haben ihren alten Charakter bis heute bewahren können. Es sind clevere, wachsame und standorttreue Hunde. Sie haben keinen oder einen nur sehr schwach ausgeprägten Jagdtrieb. Im Mittelalter bis in die Neuzeit hinein war die Jagd das Vorrecht des Adels. Der duldete nicht, wenn die Hunde der einfachen Bauern ein Kaninchen rissen. So wurde über lange Jahre der Jagdinstinkt in den Spitzen herausgezüchtet. Allerdings blieben sie auf dem Hof immer noch ein effektiver Vertilger von Mäusen und Ratten. Der Spitz beschützte die Hühner und Kaninchen und verjagte Marder und Fuchs. Die großen Spitze halfen bei allen Arbeiten, die auf den Höfen der Kleinbauern anfielen. Sie brachten das Mittagsbrot auf das Feld. Sie dienten sogar als Zughunde. Ihr Hauptjob war allerdings immer der des Wächters und Beschützers. Sie sind absolut zuverlässig, ihrer eigenen Familie treu und liebevoll verbunden. Fremden gegenüber sind sie reserviert.

Wenn du einen Hund haben willst, der…

  • ein treuer Freund und Partner für die ganze Familie ist
  • mit dir ohne Leine durch die Natur streifen darf
  • hoch intelligent und gelehrig, aber kein Arbeitsjunkie ist
  • wenig Ansprüche an die räumliche Umgebung stellt

dann passt der Großspitz ganz hervorragend zu dir.

Wenn du einen Hund haben willst, der…

  • die meiste Zeit auf dem Sofa döst
  • als Jagdhund taugt
  • mit einer Runde Gassi in der Großstadt zufrieden ist
  • niemals bellen darf

dann ist der Großspitz wahrscheinlich nicht der richtige Partner für dich.

Erziehung

Spitze sind ausgesprochen lernfähig. Aber sie nerven nicht und brauchen keine Dauerbespaßung, um sich ausgelastet und wohl zu fühlen. Sie sind schlicht tolle, unproblematische Begleiter und Freunde ihrer Menschen, besonders auch der Kinder. In Deutschland sind Spitze leider aus der Mode gekommen. Dabei zeichnen sie sich durch ihre Qualitäten als hervorragende Begleit- und Familienhunde aus. Spitze sind äußerst gelehrige und leicht führbare Begleiter, die sich überall bestens einpassen. Der Großspitz ist von seinem Wesen her der alte, treue, hellwache Hofhund. Er ist ein unbestechlicher Wächter, widerstandsfähig, robust, ausdauernd, weder ängstlich noch aggressiv. Er ist hoch intelligent, neugierig und durchaus temperamentvoll – aber kein Junkie. Spitze lassen sich gut erziehen und führen. Sie sind sogar für den Anfänger geeignet.

Gesundheit

Zudem sind Großspitze eine kaum verzüchtete Hunderasse mit hoher Vitalität und Lebenserwartung. Der Großspitz ist in seiner angestammten Heimat so selten geworden, dass er 2003 von der “Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen” zu einer vom Aussterben bedrohten Haustierrasse erklärt wurde. Trotz ihres langen Fells sind sie ausgesprochen pflegeleicht. Sie müssen lediglich gebürstet werden. In den Zeiten des Fellwechsels natürlich intensiver. Eigentlich hätten unsere Großspitze, wie die anderen Spitze auch, eine viel größere Beliebtheit verdient. Sie haben wirklich alles, was der heutige Hundefreund sucht. Der Großspitz ist der absolute Geheimtipp.

Einschätzung

  • Erziehung *****
  • Pflege **
  • Beschäftigung ***
  • Bewegung ***
  • Familie *****
  • Anfänger ****

Titelfoto: “Lea von den flauschigen Wächtern” von Carola Hilbig


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