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10 Dinge, die du bei der Adoption beachten solltest | Hund aus dem Tierheim

Du hast dich also dazu entschieden, einen Hund aus dem Tierheim zu adoptieren – das kann der erste Schritt zur besten Entscheidung deines Lebens werden! Um den Vierbeiner zu finden, der perfekt zu dir und deinem Haushalt passt, müssen allerdings viele Aspekte beachtet werden. Hier sind zehn Dinge, die du auf jeden Fall beachten solltest, wenn du einen Hund aus dem Tierheim adoptierst.

1. Die Qual der Wahl

Es gibt so viele Hunde da draußen, die nur darauf warten, von einer Familie in ihr Zuhause aufgenommen zu werden – sich für ein Tier zu entscheiden, kann also schwer sein. Mache eine Liste mit allen Aspekten, die auf deinen Wunschhund zutreffen: die Rasse, die Größe, das Alter, die Felllänge und die Persönlichkeit.

Was du nicht tun solltest: online nach Hunden zu suchen und dich sofort in ein Tier zu verlieben. Oft ist es nämlich so, dass die Internetseiten veraltet sind oder nicht aktualisiert werden. Dann kann es vorkommen, dass das Tier, an das du gerade dein Herz verloren hast, bereits ein glückliches Leben bei einer anderen Familie führt. Auch Betrüger sind noch viel zu häufig in unseriösen Onlineforen unterwegs. Besuche stattdessen seriöse Tiervermittlungsportale oder suche selbst das Tierheim auf und sprich mit den Mitarbeitern darüber, was du dir für einen Hund vorstellst. Sie können die Tiere in ihrem Tierheim besser einschätzen und dir dabei helfen, den passenden Hund zu finden.

2. Lebensstil

Bist du oft unterwegs, bist du aktiv und machst gerne Sport oder bist du lieber zuhause und genießt entspannte Spaziergänge? Zu deinem Aktivitätslevel und zu deiner Routine muss natürlich auch der Hund passen. Im Tierheim gibt es sowohl Hunde, die sehr aktiv sind und viel beschäftigt werden möchten, als auch ruhige Tiere, die einen entspannten Tagesablauf genießen. Du solltest geduldig sein und wirklich darauf achten, dass der Vierbeiner zu deinem Lebensstil passt, anstatt den ersten Hund mit nach Hause zu nehmen, der dir vorgeschlagen wird.

3. Das Budget

Jeder Hundebesitzer wird dir Eines versichern können – Hunde sind teuer. Rechne also vor der Adoption alle Kosten wie mögliche Tierarztrechnungen, Futterkosten, Hundeschule, eventuell eine Versicherung oder ein Hundefriseur sowie eine Betreuung, wenn du im Urlaub bist, zusammen. Du solltest keinen Vierbeiner in dein Zuhause bringen, wenn du ihm aus finanziellen Gründen nicht das Leben bieten kannst, das er verdient.

4. Das richtige Tierheim

Es gibt, je nach Wohnort, kleine und größere Tierheime mit verschiedener Anzahl an Tieren, die zur Adoption stehen. Wenn du nicht weißt, wo du Tierheime oder Tierschutzorganisationen in deiner Umgebung finden kannst, suche danach im Internet oder frage Bekannte, die bereits einen Hund aus dem Tierschutz adoptiert haben. Außerdem kannst du beim Tierarzt nachfragen, welche Tierschutzorganisationen er empfiehlt. Du solltest Tierheime, die etwas weiter weg sind, nicht sofort ausschließen. Die längere Fahrt kann es wert sein, solange du dort den perfekten tierischen Mitbewohner findest!

5. Adoptionskosten

Die meisten Tierheime und Tierschutzorganisationen verlangen eine festgelegte Schutzgebühr für die Adoption eines Hundes, um die Kosten, die vor dem Einzug ins neue Zuhause anfallen, begleichen zu können. Dazu gehören die Kastration, Impfungen, Einsetzen des Mikrochips und weitere Tierarztbesuche. Diese Kosten variieren von Organisation zu Organisation, trotzdem kann man generell mit circa 200 Euro und aufwärts – vor allem für Rassehunde mit Papieren – rechnen.

6. Das Kennenlernen

Viele Tierheime haben eine Webseite, auf der man vor einem Besuch schon sehen kann, was für Hunde im Moment zur Adoption stehen. Sieh dich dort schon einmal um und überlege dir im Voraus, welche Hunde für dich infrage kommen. Plane viel Zeit ein und fühle dich nicht dazu gezwungen, direkt beim ersten Besuch im Tierheim einen Hund mit nach Hause zu nehmen. Wenn du Interesse an einem der Vierbeiner hast, kannst du das Personal fragen, ob du mit ihm spielen oder spazieren gehen kannst.

Wenn andere Familienmitglieder im gleichen Haushalt wohnen, sollten diese auch unbedingt vor einer Adoption den Hund kennengelernt haben! Beobachte, wie sich der Hund in der Gegenwart von dir und der Familie verhält. Natürlich wird sein Verhalten nicht genau so sein, wie wenn er bei dir einziehen sollte, dennoch kann dir das bereits einiges über seinen Charakter verraten. Außerdem kannst du immer die Tierpfleger fragen, wie sich der Hund mit anderen Tieren oder Menschen verträgt und wie aktiv er ist. Dadurch bekommst du ein klareres Bild davon, ob der Vierbeiner für dich der Richtige ist oder nicht.

7. Hausbesuch

Besonders bei gefragten Organisationen wird viel Wert darauf gelegt, dass die Hunde in das bestmögliche Zuhause vermittelt werden. Um das abzusichern, musst du wahrscheinlich viele Papiere ausfüllen und Fragen über dein Familienleben, Anzahl der Haushaltsmitglieder, andere Haustiere und deine Tätigkeit beantworten. Es kann sein, dass bei dir ein Hausbesuch abgestattet wird, um zu prüfen, ob das zukünftige Zuhause des Hundes auch angemessen für ihn ist.

8. Die Familie kennenlernen

Die ganze Familie, die später viel mit dem Hund in Kontakt sein wird, sollte den Vierbeiner vor der Adoption getroffen haben. Das hilft dabei, zu erfahren, ob der Hund mit Kindern oder mit anderen Haustieren zurecht kommt. Das Kennenlernen mit anderen Hunden im Haushalt sollte auf einer neutralen, freien Fläche stattfinden. Man sollte die Tiere nicht dazu zwingen, miteinander zu interagieren. So vermeidet man Konflikt und lässt die Hunde langsam aufeinander zukommen. Wenn das erste Kennenlernen mit dem Hund gut verläuft, schließt das zwar keine Probleme in der Zukunft aus. Es kann aber ein erstes Indiz dafür sein, dass der Vierbeiner sich gut im neuen Zuhause einleben wird.

9. Informationen sammeln

Häufig gibt es bei Hundeshows oder Messen Stände von Tierheimen, die sich und die Tiere in ihrer Obhut vorstellen. Nutze das als Möglichkeit, mehr zu erfahren und persönlich mit den Tierpflegern zu sprechen. Dadurch findest du schnell heraus, ob es dort Hunde gibt, die für dich infrage kommen.

10. Training

Wenn du den richtigen Hund für dein Zuhause gefunden hast, wird sich der Alltag mit dem neuen Haustier langsam einpendeln. Nach einiger Zeit wirst du also auch wissen, dass du wahrscheinlich Hilfe dabei benötigst, den Hund zu trainieren. Dann wird es Zeit, sich nach Hundeschulen in der Gegend umzusehen. Wenn du mit deiner Tierschutzorganisation zufrieden warst, solltest du sie definitiv in deinem Umfeld weiterempfehlen. So hilfst du auch in Zukunft weiteren Hunden. Viel Glück!

Titel: AdobeStock/Halfpoint, Kzenon, Philip Steury

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