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Sechs Katzen und ein Todesfall

Mit Coco-KatzenKrimi „Sechs Katzen und ein Todesfall“  hat die Buchautorin und Katzenliebhaberin Marianne Kaindl den Indie Autor Community-Preis 2018 gewonnen. Mit uns sprach die Autorin über ihre Werke und ihre ganz besonders große Liebe: die Samtpfoten.

Frau Kaindl, wie kamen Sie auf die Idee, Katzenkrimis zu schreiben?

Marianne Kaindl: Die Idee kam zu mir. Eines Samstagmorgens wachte ich auf, und sie war da. Natürlich ist das nur die Kurzform der Geschichte. Denn ähnlich wie beim Heranwachsen eines Babys im Bauch der Mutter wächst auch eine Idee innerlich, bildet sich aus und organisiert sich, bis sie dann das Licht der Welt erblickt. Über Katzen zu schreiben, liegt für mich nahe. Morgens, wenn ich aufwache, hocken meine Samtpfoten um mich herum, schnurren, putzen sich, balgen, jagen einander und kuscheln. Sie begleiten mich durch den Tag. Da meine Geschäftsräume im gleichen Haus wie die Wohnung untergebracht sind, gehe ich in den Pausen oft kurz zu ihnen hinüber, verwöhne sie mit Leckerlis, bereite für mich einen leckeren Milchkaffee zu und arbeite dann an den Projekten meiner Kunden weiter mit neuem Schwung. 

Leichte, witzige Krimis begleiten mich ebenfalls seit vielen Jahren. Das brisante Thema hinter der humorvollen Geschichte – betriebliche Umstrukturierungen und die fatalen Folgen, die das für Glück und Existenz des Einzelnen haben kann – lernte ich, bevor ich mich selbstständig machte, in den unterschiedlichsten Facetten kennen. Das alles verband sich – und da war sie, die Idee für „Sechs Katzen und ein Todesfall“.

Glücklicherweise war es ein sonniger Samstagmorgen im Juni, mein erster Urlaubstag. Ich stand auf, fütterte die Miezen, machte mir einen Kaffee und ging an den Laptop. Mit dem Laptop – am Schreibtisch, auf der Terrasse, an der Seepromenade oder im Café – verbrachte ich den größten Teil dieses Urlaubs. Als er zu Ende war, war die erste Version des Buchs bereits zur Hälfte fertig. 

Was fasziniert Sie an Katzen?

Marianne Kaindl: Sie sind unvoreingenommen, und sie sind authentisch. Einer Katze ist es egal, ob ihr Mensch jung oder alt, arm oder reich, so oder anders ist. Sie prüft, ob sie ihm vertrauen kann, und wenn er vertrauenswürdig ist, dann spürt sie es und liebt ihn. Alle Katzen, die bisher bei mir leb(t)en, gehen auch mit Artgenossen ganz ähnlich um: Zuerst vorsichtig. Sobald sie dann Vertrauen gefasst haben, bleibt es auch dabei. Rasse oder Fellfarbe spielen keine Rolle – und da können wir Menschen uns vielleicht von unseren Samtpfoten noch etwas abgucken.

Sie suchen Nähe und Verbundenheit. Ich habe auch schwere Zeiten hinter mir. In schweren Zeiten trennt sich die Spreu vom Weizen – es bleiben nur die wirklich echten Freunde. Und die Katzen. Keine Katze zieht sich von dir zurück, weil du krank bist oder mit einem Schicksalsschlag fertig werden musst. Im Gegenteil! Sie spüren es und schnurren dir Hoffnung zu. Eine Katze lässt sich nicht verbiegen. Sie weiß, was sie will, und mit Grazie setzt sie es durch. Deshalb sind Katzen nichts für Menschen, die am liebsten aus ihrem Umfeld lauter Untergebene machen möchten. Katzen sind souveräne Tiere, sie passen am besten zu souveränen Menschen.

Sie leben mit 6 Katzen unter einem Dach. Haben Sie hier schon mal etwas ganz Besonderes erlebt?

Marianne Kaindl: Ja, mit meiner Katze Purzel. Purzel wuchs bei mir auf, und weil ihre Mutter nach der dritten Woche keine Milch mehr hatte, zog ich die Kleine mit der Flasche groß. Schon da war ich beeindruckt von ihrem Lebenswillen und ihrer Energie. Irgendwann wurde sie alt. Sie war so ungefähr 18 und ein halbes Jahr, da fiel sie die Treppe hinunter und brach sich das Bein. Denn die Augen machten nicht mehr mit, ihr Herz war aber immer noch jung, und als sie um die Kurve sauste, folgte sie offenbar mehr ihrem Herzen als den Augen. Der Tierarzt empfahl: „Einschläfern“. Denn eine Narkose würde sie nicht mehr überstehen, und der Bruch befand sich an einer Stelle, wo einfaches Schienen nichts half. Empört wechselte ich den Tierarzt. Ab da humpelte Purzel, aber sie lebte. Sie liebte das Leben.  Im Lauf der Zeit kam Arthrose dazu. Purzel humpelte. Sie verlor im Alter den Appetit und viel von ihrer Kraft. Die Tierärztin bereitete mich darauf vor, dass sie wohl bald von mir gehen würde. Doch Purzel liebte das Leben und blieb da. Vor allem liebte sie Lachspaste, ihre Schwester Maxi und mich (ich glaube, in dieser Reihenfolge).  Sie wurde zwanzig Jahre und fast sechs Monate alt.

Sie bekamen den Indie Autor Community-Preis verliehen. Sind Sie denn besonders eng verbunden mit der Community, mit Ihren Lesern?

Marianne Kaindl: Ja – und das war fast von Anfang an so. Über Facebook bekam ich bald nach Erscheinen von „Sechs Katzen und ein Todesfall“ Kontakt mit den ersten Lesern. Es interessierte mich, was ihnen das Buch bedeutete. Und natürlich interessierten sie mich als Menschen. Ich freute mich, wenn sie mir Fotos ihrer Katzen zeigten. Wie jede gute Beziehung ist das seitdem weiter gewachsen. Schon im zweiten Coco-KatzenKrimi, „Das Vermächtnis des Hypnotiseurs“ gab’s in einer wichtigen Szene, Cocos Geburtstagsparty, „Gastkatzen“ – Katzen meiner Leser, die im Buch nicht nur so heißen wie die Leser-Katzen, sondern auch ihr Aussehen, ihre Eigenschaften, ihre Besonderheiten haben. 

Als „Nazi-Allergie“, der dritte Coco-Krimi, erschien (natürlich wieder mit Gastkatzen), veranstaltete ich ein Gewinnspiel, „Deine Katze als Krimi-Held“. Maßgeschneidert auf die fünf Gewinnerkatzen schrieb ich drei Kurzkrimis, in denen diese selbst, nachdem sie es bei Coco gelernt haben, ihre ersten Fälle lösen. Für ihre Herrchen und Frauchen ließ ich die Geschichten als schön gestaltete Hardcoverbände drucken. Das sind mir meine Leser wert.

Die drei Coco-KatzenKrimis „Sechs Katzen und ein Todesfall“, „Das Vermächtnis des Hypnotiseurs“ und „Nazi-Allergie“ gibt es als attraktiv gestaltete Hardcoverbände im Buchhandel und Online-Buchhandel. 

Alle drei sind auch als eBooks zu erhalten, „Sechs Katzen und ein Todesfall“ für alle bekannten eBook-Reader, die anderen beiden derzeit noch nur für den Kindle und alle Kindle-Apps auf Computer, Tablets und Smartphones.

Wie sehen Ihre zukünftigen Projekte aus? Dürfen die Leser sich auf weitere Krimis freuen?

Marianne Kaindl: Na, klar! Das Thema des vierten weiß ich schon. Die Story bildet sich aber noch; da fehlen noch wesentliche Teile. Zunächst allerdings wird es voraussichtlich eine erweiterte Version von „Sechs Katzen und ein Todesfall“ geben. Ich bin da gerade in Verhandlungen; es sieht sehr gut aus.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Marianne Kaindl: Dass Menschen und Tiere friedlich zusammen leben – wie es das in „Sarahs Lied“ aus meinem dritten Coco-KatzenKrimi „Nazi-Allergie“ heißt:

„Wir bauen zusammen die goldene Stadt, 

in der Menschen und Tiere,

alle friedlich zusammen leben –

in der alle

friedlich zusammen leben.“


Herzlichen Dank für das Gespräch, Frau Kaindl.


Mehr Infos zu Marianne Kaindl und den Coco-KatzenKrimis: www.katzen-krimi.de

Die Facebook-Seite der Coco-KatzenKrimis: https://www.facebook.com/katzenkrimi

Coco-FanMail abonnieren: http://www.see-marketing.de/coco-katzenkrimi/coco-fanmails/Weitere Infos zum Indie Autor Community-Preis 2018 auf der Website der Krimi-Katzen: http://www.see-marketing.de/coco-katzenkrimi/indie-autor-preis/

Dieses Interview stammt aus dem Magazin Our Cats

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