Im Kampf gegen die Welpenmafia
Hunde liegen ihm ganz besonders am Herzen. Mit seinem Labrador Casper war er sogar schon auf Großplakaten zu sehen. In seiner Kindheit war Schäferhund Arko sein treuer Wegbegleiter. Heute hat Casper einen ganz festen Platz in seiner Familie und im Tagesplan von Kai Wegner. Der morgendliche und abendliche Spaziergang, mal zu Fuß, mal auf dem Fahrrad, gehören zum festen Ritual.
Der Spandauer CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner forderte in der Vergangenheit bereits Gefängnisstrafen für Tierquäler, die heimtückisch Giftköder auslegen. Auch das Leid der Welpen auf illegalen Transporten macht ihn kämpferisch. Er wünscht sich eigens einen Straftatbestand des illegalen Welpenhandels, damit Händler härter bestraft werden. Wir sprachen mit Kai Wegner über ein Herzensprojekt.
Wie geht es Casper, Herr Wegner?
Kai Wegner: Oh, ich denke sehr gut. Als ich vorhin zu Hause losgefahren bin, lag er zwar noch K.O. von unserer morgendlichen Fahrradrunde in seinem Körbchen, aber ich bin mir sicher, dass er sich davon schon längst wieder mit einem ausgedehnten Morgenschläfchen erholt hat.
Erinnern Sie sich noch, wann er zu Ihnen kam?
Kai Wegner: Na klar. Es war schon unbeschreiblich, als er tollpatschig und ganz neugierig auf mich zurannte. Da war vom ersten Moment an klar, dass er dazu gehört.
Wie geht es Ihnen, wenn Sie Bilder von Welpen sehen, die als Massenware illegal transportiert werden?
Kai Wegner: Das Leid dieser armen kleinen Wesen macht mich wütend. Da steht nicht mehr der Hund oder das Leben im Mittelpunkt, sondern nur der reine Profit.
Warum ist Ihre Initiative so wichtig?
Kai Wegner: Die Profitspanne bei den illegalen Welpenverkäufen ist offenbar so groß, dass die Welpen in fabrikartigen Umständen auf die Welt gebracht werden. In Deutschland gibt es dafür Gesetze, die solche Zustände verhindern. Daher wird die „Welpenproduktion“ meist ins osteuropäische Ausland verlegt, wo es keine so strengen Tierschutzgesetze gibt. Da der Markt das Angebot reguliert, möchte ich den Markt in Deutschland eindämmen, damit möglichst keine Hunde mehr unter so erbärmlichen Umständen auf die Welt kommen müssen.
Was genau fordern Sie?
Kai Wegner: Ich möchte erreichen, dass wir in Deutschland den Straftatbestand des illegalen Welpenhandels einführen. Wir haben schon strenge Gesetze, doch leider ist der illegale Welpenhandel meist nur mit Bußgeldern zu ahnden. Das muss sich ändern. Wenn der illegale Handel eine gefängnisbedrohte Straftat wäre, würde das zum einen die Händler abschrecken, aber auch den Strafverfolgungsbehörden ein effektives Werkzeug an die Hand geben, auch die Hintermänner zu ermitteln.
Wir müssen zudem den Handel mit Welpen im Internet anders gestalten. Der reine Privatverkauf zum Beispiel über eBay-Kleinanzeigen muss verboten werden. Österreich hat es vorgemacht, wie man den mafiösen Strukturen im Internet den Boden entzieht. Dort dürfen nur Tierschutzorganisationen, Tierheime und anerkannte Züchter noch Tiere im Internet verkaufen. Das scheint mir auch für Deutschland ein sinnvolles System zu sein.
Auf der anderen Seite unterstütze ich die Bundesregierung bei ihrer Bemühung, gemeinsam mit anderen EU-Mitgliedsstaaten die EU-Kommission dazu zu bewegen, dass es ein EU-weites einheitliches Vorgehen gegen den illegalen Welpenhandel gibt. Erst wenn auch die osteuropäischen Länder mitziehen, werden wir auch international etwas erfolgreich gegen den illegalen Welpenhandel ausrichten können.
Was ist das Beste daran, einen Hund zu besitzen?
Kai Wegner: Die bedingungslose Liebe und Dankbarkeit, die einem der eigene Hund entgegenbringt. Es ist egal, wer oder was Du in dieser Welt bist. Für Deinen Hund bist Du der tollste Mensch. Und dieses Gefühl lässt einen über so manches frühe Aufstehen oder so manch zerkauten Schuh hinwegsehen.
Und was ist der beste Rat, den Sie Welpenkäufern geben können?
Kai Wegner: Informieren Sie sich und kaufen Sie keinen Welpen auf der Straße!
Nehmen wir an, Sie hätten drei Wünsche frei für die Hunde dieser Welt. Das wären..?
Kai Wegner: Ich würde mir wünschen, dass alle Hunde artgerecht und liebevoll zur Welt kommen, dass sie Besitzer finden, die sie als besten Freund und Familienmitglied ansehen, und dass allen Hunden und Tieren mit Respekt begegnet wird.
Sehr geehrter Herr Wegner, vielen Dank für das interessante Gespräch.
Der Spandauer CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner forderte in der Vergangenheit bereits Gefängnisstrafen für Tierquäler, die heimtückisch Giftköder auslegen. Auch das Leid der Welpen auf illegalen Transporten macht ihn kämpferisch. Er wünscht sich eigens einen Straftatbestand des illegalen Welpenhandels, damit Händler härter bestraft werden.
Dieses Interview stammt aus der HundeWelt.