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Pubertät bei Katzen

Aus verspielten, liebenswerten, zuckersüßen Katzenkindern werden plötzlich leicht reizbare Wesen, deren Stimmungsschwankungen die gesamte Palette des Möglichen abbilden: von wild entschlossen über lethargisch bis hin zu hyperaktiv auf der einen und von aggressiv bis depressiv auf der anderen Seite. Es gibt eigentlich nichts, was es an Verhalten nicht gibt. Die verzweifelte Frage vieler Katzenhalter lautet daher: Was kann ich nur tun?

„Für mich war es irgendwie schon ein Schock“

Fassungslos stehen die meisten Katzenliebhaber da, wenn die Pubertät bei den Katzenkindern voll durchschlägt.
So hat es auch Melanie Jansen erfahren: „Für mich war es irgendwie schon ein Schock. Ja, ich wusste, dass die Pubertät kommen wird. Aber es war alles so surreal. Eben noch liegt mein Gandolf bei mir auf dem Schoss, lässt sich das Fell streicheln, schnurrt entspannt. Und dann, urplötzlich, ohne jeden erkennbaren Grund, schlägt er wie wild mit dem Schwanz und verdreht die Augen. Dann weiß ich schon, was als Nächstes kommt: er beißt und kratzt, als wäre ich der Teufel in Person. Niemand glaubt, wie meine Arme inzwischen aussehen. Manchmal bin ich kurz davor, zu verzweifeln. Denn das geht jetzt schon seit Monaten so. Doch wenn ich gerade denke, so geht es nicht weiter, läuft er mir ganz anhänglich um die Beine und braucht ganz viel Streicheleinheiten. Was ich als besonders schlimm empfinde, ist, dass er oft schreiend durch das Haus läuft, so als scheint er etwas zu suchen.“ Diese Erfahrung von Melanie Jansen deckt sich mit der Erfahrung von vielen Katzenhaltern.

Ruhe bewahren

Tja, eigentlich kennen das Eltern von ihren pubertierenden Teenagern. Man kann eigentlich nur Ruhe bewahren und hoffen, dass der Spuck bald ein Ende nimmt. Ein Glück geht bei Katzen diese Phase auch schneller vorbei.

Zusätzlich benötigen die kleinen Raufbolde aber auch Regeln, genau wie menschliche Teenager.

Pubertätsphase

Bei weiblichen Katzen kann die Pubertät schon mit 4 Monaten beginnen, bei Katern meistens ab dem 6. Monat. Die Hormone spielen verrückt und daher resultieren auch die Stimmungsschwankungen. Möchte man mit seiner Samtpfote nicht züchten, spricht nichts dagegen, sie so früh wie möglich kastrieren zu lassen. Damit löst sich das Problem nach einiger Zeit von selbst. Die Katze wird wieder ruhiger und „charakterfest“.

Zuchttiere

Ist die Samtpfote aber für die Zucht interessant, muss man diese Zeit irgendwie überstehen. Und das kann ganz schön nervenaufreibend sein. Einerseits muss man seinen vierbeinigen Teenager in die Schranken weisen, andererseits möchte man ihr besonders viel Zuneigung schenken. Doch das wird oft nicht gedankt. Wie kann man ihr nur verständlich machen, dass man sie mag, obwohl den ganzen Tag schreit und auch sonst ziemlich unausstehlich ist?

Bei Katern kommt das Problem des Markierens hinzu. Zwar markiert nicht jeder Kater, doch meistens der eigene. Hier muss überlegt werden, ob er wirklich für die Zucht so interessant ist, oder ob man lieber eine geruchsfreie Wohnung haben möchte.

Ablenkungsmanöver

Biete deiner Samtpfote genügend Abwechslung und Spielanreize. Schimpfe nicht ständig mit ihr, schaue ieber mal großzügig über pubertäres Verhalten hinweg. Wenn unser Tiger meint, er müsste grob werden, dann wird das Spiel eben abgebrochen. Gehe dann einfach weg und lass ihn stehen. Schnell wird er lernen, dass Kratzen und Beißen das Spielende bedeutet.

Wenn dein Katzenteenie an der Tapete oder an Möbeln kratzt, solltest du eine Wasserspritzpistole parat haben und sie damit bespritzen. Dazu kommt noch ein „Nein!“. Biete deiner Katze alternativ ein Spielzeug an und vergiss nicht zu loben, wenn sie damit spielt. Auslasten ist hier genau das Richtige. Der Katzenteenie soll richtig müde werden. Man kann auch kleine Tricks einüben und damit den Jungspund geistig auslasten und bei Laune halten. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen und für ein Leckerchen als Belohnung macht so mancher Frechdachs einiges.

Geduld und starke Nerven

Nimm dir wirklich Zeit für deine kleine Samtpfote und schmuse viel mit ihr. Aber fass es nicht als persönliche Beleidigung auf, wenn der Katzenteenie von jetzt auf gleich seine Schmuselaune verliert. Lass ihn dann einfach in Ruhe. Er wird schon wieder kommen. Man braucht schon viel Geduld und starke Nerven um diese Zeit der Pubertät gut zu überstehen.

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