> Hunde> KatzenMensch & TierTierschutz

Hinterbliebene Vierbeiner der Ukraine

Der schreckliche Krieg in der Ukraine bringt viele Opfer. Unter ihnen auch hinterbliebene Tiere in Not. Haustiere. Vor allem Katzen und Hunde. Nicht alle Ukrainer, die flüchten konnten, haben es geschafft, ihre geliebten Vierbeiner mitzunehmen.

Das unsichtbare Leid

Was wir nicht sehen: Tausend Tiere, die ihre Frauchen oder Herrchen verloren haben, irren hungrig, verletzt und einsam durch die Straßen. Sie wissen nicht wohin, haben nichts zu fressen – viele sterben …

Tierschützer:innen riskieren ihr Leben

Die Lage in der Ukraine spitzt sich zu und es wird zunehmend gefährlicher für Tierschützer:innen. Diese versuchen, die verbliebenen Tierheime mit gespendetem Futter zu versorgen, solange es noch möglich ist. Sie riskieren dabei täglich ihr eigenes Leben. Viele freiwillige Retter kommen aus Polen, der Ukraine, Deutschland und der USA, um die Tiere in Transporter und Lieferwagen zu laden und in Sicherheit zu bringen. Beobachtungen zufolge sind viele Hundewelpen mit ihren Mütter dabei.

49 Hunde und Katzen gerettet

Der Deutsche Tierschutzbund versucht zu helfen. Der Tierschutzpräsident Thomas Schröder gab Mitte März bekannt, 44 Hunde und 15 Katzen seien mit zwei Transporterfahrten von der Ukraine über die Republik Moldau bis nach Rumänien gebracht worden. Nach der vorgeschriebenen Quarantänezeit finden sie erstmals in Bayern und Schleswig-Holstein Schutz in örtlichen Tierheimen. Hier sollen sie zunächst ankommen und sich nach den Strapazen akklimatisieren, bevor sie weitervermittelt werden können.

Helden vor Ort

Eine Tierklinik in Kiew macht sich mit Hilfe von Freiwilligen zur Aufgabe, soviel Katzen- und Hundeleben wie möglich zu retten. Seit Beginn des Krieges haben sie Hunderte Waisen aufgenommen, versorgt und gepflegt. Da es oftmals unmöglich ist, die ursprünglichen Besitzer der Tiere zu finden, werden sie fotografiert und auf der Website der Klinik zur Adoption freigegeben.

Auch ein Team von PETA Deutschland ist in der Ukraine im Einsatz und schafft es seit Ende Februar, um die 1000 Tiere in Sicherheit zu bringen. Insgesamt hat PETA Deutschland mehr als 200 Tonnen Tiernahrung geliefert – um ca. 84.000 Hunde und Katzen für mehr als vier Wochen mit Nahrung zu versorgen.

An der Grenze

Gemeinsam mit dem Bundesverband Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste, hat der deutsche Tierschutzbund ein Basislager an der polnisch-ukrainischen Grenze errichtet. Das Camp bietet seit Anfang März eine erste Anlaufstelle für Geflüchtete mit Tieren. Bis zum 28.03.2022 – konnten weit über 2.000 Tiere versorgt werden. Mittlerweile hat das Camp internationale Unterstützung durch den Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW) erhalten.

Deutsche Tierheime überlastet

Flüchtlinge, die es geschafft haben, mit ihren Tieren nach Deutschland zu kommen haben ein Problem: Die meisten Flüchtlingsunterkünfte dulden keine Tierhaltung. Die Tiere landen also in den örtlichen Tierheimen. Durch die Trennung ist das Leid bei den geflüchteten Familien, aber auch bei den Tieren groß. Die betroffenen Tierheime fürchten sich vor dem enormen Ansturm. Eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Veterinärämter wissen kaum noch, wohin sie die Haustiere verteilen sollen. Und auch Geflüchtete sind verzweifelt – Einige von ihnen schlafen lieber im Park, anstatt in Unterkünften, da sie sich nicht von ihren Lieblingen trennen wollen.

Foto: Adobe Stock yuliyatrukhan

Wie kannst du helfen?

  • Futterspenden: Darüber freuen sich alle Tierheime. Es ist allerdings ratsam, sich vorher zu informieren, welches Futter das jeweilige Tierheim füttert.
  • Online Futterspenden: Beispielsweise bei Veto
  • Tiere aus der Ukraine aufnehmen: Sprich mit dem Veterinäramt in deiner Nähe und informiere dich ausgiebig. Hast du genug Zeit und die nötigen Mittel um dem Tier gerecht zu werden?
  • Hier kannst du eine Unterkunft und Hilfe für Menschen und Tiere aus der Ukraine anbieten: TASSO.Help ; Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH)
  • Finanzielle Spenden: Deutscher Tierschutzbund ; TASSO.Help ; ifaw

Titelfoto: Adobe Stock/Angelov

Teilen