Entspannter Tierarztbesuch mit Katze | Unsere Tipps
Der Tierarzt ist im Leben einer Katze sehr wichtig. In jedem Notfall ist er die erste Anlaufstelle und auch bei Routinebesuchen sorgt er dafür, dass es unseren Fellnasen gut geht. Umso wichtiger ist es, dass man weiß, wie der Besuch beim Tierarzt reibungslos abläuft. Hier findest du unsere Tipps für den Tierarztbesuch.
Alles erzählen
Eine Katze zu diagnostizieren, ist nicht immer leicht. Man kann sich das Ganze wie ein Puzzle vorstellen, das aus vielen kleinen Teilen besteht und nur mit allen Puzzlestücken zu einem erkennbaren Bild wird. Der Tierarzt untersucht die Katze natürlich, jedoch hilft es ungemein, wenn der Halter viele Informationen über die Katze mitbringt. Schreibe eine Liste mit allen Auffälligkeiten. Auch ein Handyvideo vom unüblichen Verhalten kann nützlich sein.
Probe mitbringen
Es klingt vielleicht verrückt, doch dein Tierarzt wird sich darüber freuen: Wenn die Mieze zum Beispiel Probleme mit ihrem Stuhlgang hat, kann man eine Probe mit zum Tierarzt bringen. Es hilft es ihm dabei, zu erkennen, woran die Katze leidet. Schließlich kann er so untersuchen, ob sich Bakterien oder Parasiten im Stuhl oder im Urin befinden.
Vorsorge ist die beste Medizin
Dieses Sprichwort hat es in sich, denn dahinter steckt viel Wahres. Tierärzte raten nicht aus finanziellen Gründen zu einer jährlichen Routineuntersuchung, sondern vor allem zum Schutz der Katze. Auch Impfungen gehören zum Bereich der Vorsorge, denn so schützt man sein Tier vor vielen Krankheiten.
Der Tierarztbesuch muss nicht stressig für die Katze sein
Meist wird es hektisch, wenn die Transportbox in den Flur gestellt wird und man die Katze hineinsetzen will. Sofort merken die Miezen, dass etwas nicht stimmt – und die Box riecht komisch und fremd. Doch dieser Stress muss nicht sein. Mach deinen Haustiger vertraut mit der Transportbox. Lass die Box stets in der Wohnung stehen und mache daraus einen Schlafplatz, zu dem die Katze immer Zugang hat. Wenn der Tierarztbesuch bevorsteht, hole die Transportbox bitte nicht erst zehn Minuten vor der Fahrt heraus. Am besten stellt man die Box bereits einen Tag vorher in den Flur, damit sich das Ganze wieder etwas einpendelt und die Katze nicht erschrickt, wenn man sie plötzlich hineinsetzt und die Tür verschließt. Gib ihr ruhig ein paar Leckerchen, um sie zu beruhigen. Das hilft der Fellpfote dabei, entspannt zu bleiben: Eine entspannte Katze ist leichter zu untersuchen als eine gestresste.
Der Tierarztbesuch muss nicht stressig für dich sein
Ein Termin beim Tierarzt bringt nicht nur unsere Katzen auf Hochtouren, sondern auch uns. Wir machen uns Sorgen um ihre Gesundheit und wollen das Beste für unser Tier. Auch die Fahrt zum Arzt besorgt uns, denn viele Samtpfoten fahren nicht gern Auto und miauen die ganze Fahrt lang. Beim Tierarzt angekommen kommt es zu langen Wartezeiten und das Wartezimmer ist voll mit anderen größeren und kleineren Tieren, die ebenfalls nervös sind. Sprich mit dem Tierarzt über die Dinge, die dich beschäftigen. Bist du auch nach Untersuchungen immer noch besorgt über die Gesundheit deines Tiers – erzähle es dem Tierarzt. Er will das Beste für dich und dein Tier und sicher lässt sich etwas finden, das dir deine Sorgen nehmen kann. Ist es im Wartezimmer zu voll, sage dem Personal Bescheid, dass du lieber draußen oder im Auto wartest. Auch für den Besitzer sollte der Arztbesuch erträglich sein, denn die Mieze bemerkt schnell, wenn ihr Mensch nervös ist.
Nachfragen
Häufig ist es so: Der Tierarzt untersucht die Samtpfote und sagt, dass ihr die nächsten Tage Tabletten verabreicht werden sollen. Das ist allerdings leichter gesagt als getan! Nun sitzt der Halter da und weiß nicht so recht, wie das überhaupt ablaufen soll. Wer nicht fragt, bleibt dumm! Scheue dich nicht davor, den Tierarzt zu fragen, wie du dabei vorgehst. Im Trott des Alltags vergessen Ärzte schon einmal, dass solche Abläufe für normale Katzenliebhaber nicht selbsterklärend sind. Wer nachfragt, der bekommt sicherlich ein paar Tipps mit auf den Weg, wie die Tabletten am leichtesten verabreicht werden können. Kommt deine Katze nicht mit der Tablettenform zurecht, kannst du auch fragen, ob es das Medikament auch in flüssiger Form gibt. Keine Angst!
Katzen verstecken ihren Schmerz
Katzen haben den natürlichen Instinkt, ihre Schmerzen nicht nach außen zu zeigen. Das bedeutet leider, dass die Symptome für Erkrankungen oder Verletzungen nur sehr schwer zu erkennen sind. Ob bei Zahnschmerzen, Arthrose, Infektionen oder sogar teilweise bei Knochenbrüchen – die Miezen behalten den Schmerz oft für sich. Es ist also umso wichtiger, schon kleine Veränderungen zu bemerken und auf sein Bauchgefühl zu hören. Du kennst dein Tier am besten. Auch hier lohnt es sich, ein Video von den Veränderungen zu machen und es dem Tierarzt zu zeigen.
Ältere Katzen müssen regelmäßig untersucht werden
Es ist nicht selten, dass eine Katze bis zu 20 Jahre alt oder sogar älter wird. Wenn Katzen älter werden, verändern sich ihre Körper. Das macht sie besonders anfällig für Erkrankungen. Deswegen sollten Samtpfoten ab einem Alter von ca. 11 Jahren zweimal jährlich untersucht werden! Dort wird ihr Gewicht untersucht, sowie ihre Zähne, ihr Fell und ihre Krallen. Außerdem wird ihr Blutdruck gemessen. So erkennt die Tierärztin frühzeitig Erkrankungen und kann ihr dabei helfen, ein langes, gesundes Leben zu führen. Und genau das wünschen wir uns doch alle für unsere Fellpfote, oder?
Achtung vor Internet-Lügen
Leider gibt es viele Websites und Online-Foren, in denen Halbwissen und Unwahrheiten verbreitet werden. Glaube nicht alles, was du online liest. Man weiß nie, wer hinter der Website oder dem Forenbeitrag steckt und kann daher auch nicht einschätzen, ob es sich dabei überhaupt um eine vertrauenswürdige Quelle handelt. Vertraue deinem Tierarzt: Er hat echtes Fachwissen und bereits Erfahrung. Ein Besuch beim Tierarzt ist einer Google-Suche immer vorzuziehen!
Katzen sind sensibel
Unsere Samtpfoten sind sensibel. Vor allem, was Stress angeht. Viele Katzenbesitzer wären geschockt, wenn sie wüssten, wie viel Stress ihr Tier tatsächlich tagtäglich erlebt. Auslöser ist oft eine nicht katzengeeignete Umgebung. Zu wenige Kratzmöglichkeiten, zu wenige Katzenklos, eine Feindschaft unter den Miezen… Die Liste ist lang. Und die Konsequenzen sind leider alles andere als schön. Gestresste Katzen neigen dazu, Probleme mit ihrer Blase zu bekommen und urinieren dann auf dem Teppich, auf die Couch oder auf das Bett. Das ist nicht nur unangenehm für die Katze, sondern auch unschön für die Halter. Ein Tierarztbesuch ist absolut notwendig, doch auch zuhause sollten sich Dinge ändern, wenn die Fellnase zu gestresst ist.
Es kommt also nicht nur auf unsere Katze an, sondern auch auf uns Menschen. Wir tragen die Verantwortung für unser Tier und können den Tierarztbesuch so gestalten, dass es so erträglich wie möglich für uns und unsere Fellpfote wird. Der Tierarzt will Ihnen helfen: Das ist sein Beruf. Vertraue ihm also und hilf ihm dabei, deiner Katze ein langes und gesundes Leben zu ermöglichen!
Fotos: AdobeStock/Andrey Kuzmin, Oleg Batrak, Elnur
Der Artikel ist erschienen im Magazin OUR CATS.