Der TSV Galgo-Friends e.V. | Tierschutz

Der Tierschutzverein Galgo-Friends engagiert sich seit 2010 für das kleine Tierheim Ciudad Animal in Zentralspanien. Ganz besonders am Herzen liegt den Vereinsmitgliedern hierbei das Schicksal des Galgo Español, einer Windhundrasse, die in ihrer spanischen Heimat nicht als Familienhund, sondern ausschließlich jagdlich gehalten wird und dort keine Lobby hat.

Viele der dortigen Galgobesitzer züchten die Hunde unkontrolliert und halten diese zusammen gepfercht in Zwingern oder kleinen Verschlägen.

Bereits bei Junghunden wird mit dem „Training“ begonnen, bei dem sie an Motorrädern oder Autos angebunden werden und laufen müssen. Bereits hier laufen sie dabei buchstäblich um ihr Leben, denn wer zu langsam ist, strauchelt und/oder sich verletzt, wird aussortiert und entsorgt.

Das Aussortieren erfolgt fortwährend. Dabei sind Hündinnen wertvoller als Rüden, da sie außer für die Jagd als Gebärmaschinen dienen. Alle Galgos haben Jagdtrieb; ist ein junger Hund seinem Jäger jedoch zu verspielt oder eigensinnig und bringen brutale Schläge ihn nicht zum ‚Funktionieren‘, wird er entsorgt. Das heißt, im besten Fall wird ein Galgo ausgesetzt, im schlimmsten Fall werden ihm, damit er nicht mehr „nach Hause“ laufen kann, das Rückgrat oder die Beine gebrochen oder aber er wird aufgehängt.

Für das barbarische Gebaren gibt es keine Erklärung, für die unkontrollierte Zucht schon. Mit den Galgos werden Jahr für Jahr lukrative Geschäfte gemacht, wie am Ende der „Jagdsaison“, wenn im Januar eines jeden Jahres die Galgos, die die besten Jagderfolge erzielt haben, gewinnbringend verkauft werden. Ein exzellenter Hund kann seinem Halter bis zu 20.000 Euro einbringen.

Galgos, die Anfang Februar, am Ende der Jagdsaison aussortiert werden, weil sie „zu schlecht“, „zu alt“ oder aus einem anderen Grund „unbrauchbar“ geworden sind, erwartet in ihrer Heimat die Tötungsstation und der grausame Tod. Schätzungen zufolge erleiden zwischen 30000 und 50000 Galgos jährlich dieses Schicksal. Engagierte Tierschützer vor Ort versuchen, das Schlimmste zu verhindern.

Um effektiv helfen zu können, gründeten einige Windhund begeisterte Menschen 2009, den TSV Galgo-Friends e.V. um ein Tierheim in Spanien zu unterstützen.

Recherchen führten die Vereinsmitglieder dabei zu dem in Pedro Muñoz gelegenen Tierheim Ciudad Animal. Beim ersten Besuch im TH Ciudad Animal Anfang 2010 wurde ihnen das Ausmaß der Not bewusst: Regenwasser lief durch das defekte Dach, Wände waren weder verputzt noch isoliert.

Die Hunde lagen auf nassen, aufgequollenen Europaletten. Es gab keinen Anschluss an die Kanalisation, Exkremente wurden in Eimern gesammelt und entsorgt.

Hier bestand dringender Handlungsbedarf! Ein aus vier männlichen Vereinsmitgliedern bestehendes „Bauteam“ fand sich zusammen, das seit 2011 ein- bis zweimal im Jahr für jeweils eine Woche im Tierheim Ciudad Animal Um- und Neubauarbeiten durchführt. Die Materialkosten werden aus Spenden finanziert.

Neben diesen Arbeiten hilft der Verein mit Geld-, Sachspenden und der Übernahme von Hunden, die dann in der Regel über Pflegestellen des Vereins in Deutschland und im benachbarten Ausland vermittelt werden.

Mit dem 2012 ins Leben gerufene Patenschaftsprojekt „Herzen für Ciudad Animal“ (Mindestbetrag 5€ monatlich) trägt der Verein dazu bei, dem Tierheim Ciudad Animal einen festen, regelmäßigen Betrag zukommen zu lassen.

Tierheimleiterin Loli Cantero und ihr kleines Team kümmern sich liebevoll um durchschnittlich etwa 170 Hunde. Neben verschieden großen Mischlingen und Rassehunden beherbergt das Tierheim in der Regel überwiegend Galgos.

Aktivitäten und Aktionen des Vereins:

Zu den wichtigsten Aktionen zählt das sogenannte Wiesentreffen in Gladbeck. Mit dieser regelmäßig stattfindenden Auslaufmöglichkeit (samstags von 14 – 17 Uhr) wird allen Windhundfans und denen, die es noch werden wollen, die Gelegenheit geboten, sich über das Wesen der Windhunde und die Arbeit des Vereins zu informieren und auszutauschen.

Auf dem ca. 6000 Quadratmeter großen und sicher (2m hoch) eingezäunten Vereinsgelände können Windhunde, aber auch Hunde anderer Rassen toben, spielen und über die Wiese flitzen.

Regionale und überregionale Messen und Veranstaltungen bieten dem Verein die Gelegenheit, seine Tierschutzarbeit in der Öffentlichkeit vorzustellen.