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Es rappelt im Karton

Katzen und Kartons – das ist eine einzigartige Liebe, die niemals langweilig wird und immer wieder ohne Abnutzungserscheinungen neu aufgelegt werden kann.

In Deutschland werden täglich durchschnittlich 12 Millionen Sendungen an bis zu 7 Millionen Empfänger versandt, 80 % davon sind Pakete. Mehr als genug Kartons, die upgecycelt werden können. Da trifft es sich gut, dass unsere Samtpfoten die Pappschachteln auf ganz unterschiedliche Art und Weise nutzen.

Klassiker Nr. 1: der Ruheplatz

Die unbestreitbare Vorliebe für Pappe beschränkt sich nicht allein auf unsere Hauskatzen, auch größere Exemplare der Felidae wie etwa Löwen können den tollen Schachteln nicht widerstehen. Vermutlich fühlen sich die Tiere in diesen „Höhlen“ sicher, weil sie hier (scheinbar unbeobachtet) in Ruhe ihre Umgebung inspizieren können. Zudem isoliert Pappe sehr gut, so dass die wärmeliebenden Pelznasen dieses Material (meistens) gegenüber allem anderen bevorzugen. Besonders kuschelig und warm wird’s, wenn man gerade so in den Karton reinpasst.


Klassiker Nr. 2: Das Vogelsurrogat

Hast du dich schon einmal darüber gewundert, dass Ihre Mieze Stücke aus einer Pappe zupft? Sorge dich nicht – dem Tier geht’s gut. Beim Herausreißen kleiner Stücke werden Bewegungen des Federrupfens eines gefangenen Vogels nachgeahmt. Bei einem echten Fang bleiben im Allgemeinen nur die Schwungfedern, Kopf- und Flaumfedern übrig, die kreuz und quer in der Gegend rumfliegen – das haben sie mit den Pappstücken gemeinsam.


Klassiker Nr. 3: Die Mäusejagd

Während katzengroße Kartons häufig direkt als neuer Lieblingsplatz an Ort und Stelle okkupiert werden, lassen sich aus kleineren Schachteln ohne großen Aufwand tolle Denkspiele fertigen, was perfekt das Tatzeln nach Beute in Höhlen imitiert. Wenn du wie im vorliegenden Beispiel zusätzlich zum Karton noch leere Toilettenpapierrollen verwendest, schenkst du gleich zwei ausgemusterten Dingen ein neues Leben. Hervorragend!
Das Gute an selbstgebastelten Spielen: Wenn es der Katze irgendwann einmal langweilig geworden ist oder sie im Eifer des Gefechts das Spiel zerstört hat, lässt sich alles umweltgerecht entsorgen.

Das brauchst du:

  1. Einen Karton mit Deckel, fünf leere Toilettenpapierrollen, einen Stift und eine Schere. So wird ein Fummelspiel daraus: Zeichne auf der Oberseite des Kartons drei gleichmäßig verteilte Kreise mit Hilfe einer Toilettenpapierrolle auf. Wiederhole den Vorgang an der hinteren linken Seite und vorne rechts. Schneide die Umrisse aus.
  2. Knicke die Toilettenpapierrollen jeweils an einem Ende um und stecke sie so in die Löcher, dass das offene Ende nach außen zeigt. So gehen Leckerlis nicht im Karton verloren.
  3. Verstecke die Leckerlis oder alternativ kleine Spielmäuse oder ähnliches in den Rollen.
  4. Vergiss nicht: Keep it simpel and have fun! Bei der Lösung gibt es kein richtig oder falsch – Hauptsache, die Katze kommt ans Leckerli ran.


Viel Spaß beim Spielen!

Titelbild: Adobe Lightspruch, Bild: New Africa


Die Buchautorin und Tierpsychologin HEIKE GROTEGUT ist studierte
Germanistin und IT-Fachfrau. Neben ihrem Beruf studierte sie
Tierpsychologie an der Akademie für Tiernaturheilkunde.

Der Artikel ist erschienen im Magazin OUR CATS.

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