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Nie wieder Langeweile! | Spiel und Spaß zuhause

Katzen lieben es, draußen herumzustreunen. Auf dem Land mit wenig Verkehr ist das meist auch ohne Gefahr für die Samtpfote möglich. Aber in der Stadt lauern viele Gefahren. Eine hohe Verkehrsdichte fordert ihre Opfer, andere Katzen, Hunde aber auch Krankheiten können gefährlich für unsere Katzen werden. Katzenhaltern, die in der Stadt wohnen und weder Garten noch Balkon zur Verfügung haben, oder diese nicht katzensicher einzäunen dürfen, bleibt leider keine andere Wahl als die Samtpfote in der Wohnung zu halten. Aber wie macht man das Wohnungsleben einer begeisterten Jägerin schmackhaft? Wie verhindert man Langeweile?

Wie erkennt man Langeweile?

Eine gelangweilte Katze ist eine unzufriedene Katze. Unzufriedenheit kann sich zum Beispiel in Zerstörungswut äußern. Die unterbeschäftigte Katze sucht sich halt ihre eigene Beschäftigung. Oft wird Langeweile aber nicht sofort erkannt. So können gelangweilte Katzen mehr schlafen, werden faul und träge. Dazu kommt dann noch, dass sie meist mehr fressen als sie an Kalorien verbrauchen. Manche gelangweilte Samtpfote wird auch aggressiv. Die angestaute Energie muss halt irgendwie raus. Unzufriedenheit bedeutet Stress und wenn eine Katze Verhaltensstörungen zeigt, dann sollte man zwar zuerst gesundheitliche Störungen abklären und dann über die Haltung nachdenken, aber meist liegt die Ursache beim Menschen.

Welche Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es?

Abenteuerspielplatz Wohnung

Damit drinnen keine Langeweile aufkommt und die Sehnsucht nach draußen wächst, muss man die Wohnung katzengerecht einrichten. Ideal wäre ein eigenes Katzenzimmer. Hier könnte man einen richtigen Abenteuerspielplatz für Katzen einrichten. Neben Kratzbäumen und Liegeplätzen könnte man auch richtige Kletterlandschaften bauen, die an der Wand entlang durchs ganze Zimmer führen. Wer diese Möglichkeit nicht hat, kann der Samtpfote aber zumindest Spielanreize und Kratzmöglichkeiten anbieten.

Katzen lieben Aussichtsplätze. Man kann hier einen schönen Fensterplatz für die Katze einrichten oder auch auf einem Schrank mit guter Aussicht einen Liegeplatz einrichten. Daneben ist Spielzeug ganz wichtig. Hier bietet sich Spielzeug mit Catnip besonders gut an. Auch einen Karton mit zerknülltem Zeitungspapier und im Haus versteckte Leckerchen beschäftigen die Samtpfote langfristig. Natürlich gehören regelmäßige Spiel- und Schmusestunden mit zum täglichen Wohlfühlprogramm.

Duftoase

Katzen lieben Düfte. Warum also nicht eine kleine Duftoase ins Haus holen. Wenn man noch ein Plätzchen frei hat, könnte man einen Kübel mit Katzenminze (Nepeta cataria), Katzengamander (Teucrium marum), Katzengras und Kriechendes Schönpolster (Golliwoog) bepflanzen. Der Kübel sollte groß genug sein, dass sich die Katze auch hineinlegen kann.
Seiner Katze zuliebe sollte man alle Giftpflanzen aus der Wohnung entfernen. Viele der Stubentiger wissen instinktiv, was sie anknabbern können, aber viele eben auch nicht. Um Unfälle auszuschließen, ist es besser, man trennt sich von den gefährlichen Pflanzen. Leider sind es ziemlich viele, die giftig oder unverträglich sind. Um den Duft der großen, weiten Welt ins Haus zu bringen, kann man auch einfach mal einen Stein oder ein Stück Holz mit nach Hause mitbringen.

Zu zweit ist es schöner

Da die meisten Menschen berufstätig sind, lässt es sich nicht immer vermeiden, dass der getigerte Mitbewohner viele Stunden alleine bleibt. Zwei Katzen können gemeinsam spielen, toben und kuscheln. Kommt der Mensch dann nach Hause, freuen sich die beiden Samtpfoten und zeigen ihm, wie sehr sie ihn erwartet haben. Sind sie wieder alleine, dann wird wieder gespielt, geschmust, gerauft und geschlafen. Selbst alte Katzen bewegen sich mehr und bleiben so bis ins hohe Alter fit. Und wenn Katze den ganzen Tag spielt und mit seinem vierbeinigem Freund kuschelt, ist der Drang nach draußen weitaus geringer.

Schlafen und erspähen

Katzen verschlafen einen Großteil ihres Lebens. Finde heraus, wo die Katze am liebsten liegt. Viele Katzen lieben Fensterbänke und verbringen Stunden damit, hinauszusehen oder zu schlafen. Mittlerweile gibt es einige Hersteller, die schöne Katzenunterlagen für Fensterbänke anbieten. Wer hier nichts Passendes für sich findet, näht sich sein Kissen selbst: Kaufe eine Schaumstoffmatte in der Größe, die auf deine Fensterbank passt, dazu wählst du deinen Lieblingsstoff aus. Wenn du nicht selber nähen willst, kann dir jede/r Schneider/in für wenig Geld einen Bezug nähen, der perfekt in deine Wohnung passt. Tipp: Teste am besten vorher, ob deine Katze den Stoff mag. Katzen sind sehr wählerisch und empfinden gewisse Stoffe als unangenehm.

Clicker-Training schafft Abwechslung

Ein ideales Hilfsmittel, um Katzen zu erziehen, ist dabei das Clicker-Training. „Clicker-Training kommt völlig ohne Zwang und Strafe aus, mit denen man bei Katzen sowieso zum Scheitern verurteilt wäre. Es gibt keine körperliche Bedrängnis. Die Katze entscheidet in jedem Augenblick des Trainings, ob sie mitmachen möchte oder nicht – und mit der richtigen Belohnung möchte sie garantiert mitmachen“, sagt die Tiertrainerin Viviane Theby. Wie das Clicker-Training funktioniert, erfährst du in diesem Artikel.

Slalom durch die Beine

Katzen lieben es, um unsere Beine zu streifen. Warum dieses Verhalten nicht für eine zirkusreife Vorführung nutzen? So geht’s: In beide Hände wird ein Leckerli genommen. Dann stellst du dich neben deine Katze und machst einen großen Schritt nach vorne. Locke deine Katze nun mit dem Leckerli durch deine Beine. Belohne deine Katze, wenn sie genau zwischen deinen Beinen ist. Wenn die Übung sicher funktioniert, kann der nächste Schritt erfolgen: das Locken ohne Leckerli nur mit Hilfe der Hände. Klappt auch das, erfolgt ein Click, dann das Belohnen. Nach und nach wird das Belohnen nun zurückgefahren. Es reicht, zu belohnen, wenn die Katze 2-3 mal durch die Beine gelaufen ist. Zum Schluss des Trainings reicht deine Beinstellung (großer Schritt) verbunden mit dem Clicker, um die Katze zum Slalomlauf zu bewegen.

Cat Agility

Cat Agility ähnelt dem Agility aus dem Hundesport. Katzen überspringen Hindernisse und laufen sogar durch einen Slalom. Die Übungen können der Katze auch mit dem Clicker beigebracht werden. Es gibt sogar richtige Wettkämpfe. Hier müssen die Katzen einen Parcours in weniger als 270 Sekunden bestreiten und dabei alle Hindernisse in der richtigen (vorgeschriebenen) Reihenfolge durchlaufen. Hilfsmittel wie z. B. Laserpointer oder Spielzeug an einer Schnur dürfen eingesetzt werden. Futter ist verboten. Für zu Hause zählt aber der Spaß an der Sache. Cat Agility Zubehör bekommt man mittlerweile im Handel, man kann es aber auch selber basteln.

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Fotos: AdobeStock/maryviolet

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