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Die Katzenpfoten | Das macht sie so besonders

Still und leise bewegen sie sich durch die Welt, als hätten sie kleine Stopper unter den Füßchen, die ihr die geräuschlose Fortbewegung ermöglichen, nicht umsonst nennt man unsere Miezen auch Samtpfoten. Doch was genau kann die Pfote alles, was wir nicht auf den ersten Blick erkennen können?

Eingebaute Sensoren

Die Pfötchen helfen ihr dabei, sich in der Welt fortzubewegen und ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Durch ihre Pfoten können Katzen Bewegungen des Untergrundes wahrnehmen. Verantwortlich für diese bemerkenswerte Fähigkeit sind Rezeptoren in den Pfoten, die Vater-Pacini-Körperchen genannt werden und Vibrationsmuster ermitteln können. Sie befinden sich in den Pfotenballen der Miezen. Das ist vor allem für die Jagd nützlich, da sie so kleinste Bewegungen im Gras oder unter der Erde spüren können. Demnach machen ihre Pfoten die Katze zu einem präzisen, schnellen Jäger!

Rechts- oder Linkspföter?

Hast du schonmal bemerkt, dass deine Katze eine ihrer Vorderpfoten lieber benutzt, als die andere? Tatsächlich gibt es mittlerweile Nachweise dafür, dass auch unsere Haustiger Rechts- oder Linkshänder sein können. Oft ist es nämlich so, dass es angenehmer für die Katze ist, eine bestimmte ihrer Vorderpfoten für das Ertasten von Nahrung oder das Greifen nach Beute zu benutzen. Achte doch selbst einmal darauf, welche Pfote deine Mieze am meisten benutzt – und ob sie eine starke Präferenz hat, was das angeht!

Umso spannender ist, dass Forscher an einer irischen Universität herausgefunden haben, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Geschlecht des Tieres und ihrer Pfotenpräferenz gibt. Ähnlich wie bei Menschen ist es auch bei Katzen durchschnittlich so, dass die männlichen Tiere öfter Linkshänder sind und die Kätzinnen ihre rechte Pfote bevorzugen.

Die Zehen

Vielleicht hast du schonmal bemerkt, dass deine Mieze hinter ihrer Pfote noch ein Stück Pfotenballen an den Vorderbeinen hat, an dem sich normalerweise keine Kralle befindet. Diese Stelle nennt man auch den Karpalballen. Wie auch an den restlichen Pfotenballen befinden sich hier Schweißdrüsen, mit denen die Miezen ihren Geruch in ihrem Revier verteilen. Einige Zentimeter über dem Karpalballen befinden sich empfindliche Härchen, die extrem berührungsempfindlich sind und Sinushaare genannt werden. Sie können mit den Schnurrhaaren verglichen werden, denn auch sie helfen den Katzen dabei, die Schwingungen und Vibrationen ihrer Umgebung wahrzunehmen.

Normalerweise haben Katzen insgesamt 18 Zehen. Allerdings gibt es bemerkenswerte Ausnahmen: Durch vererbbare Genmutationen kommt es bei vielen Katzen vor, dass sie mehr als nur 18 Zehen haben. Oft sieht es dadurch so aus, als hätte die Fellnase kleine Fäustlinge an. Was auf den ersten Blick lustig aussieht, ist sogar teilweise recht nützlich: Da durch die zusätzlichen Zehen oft die gesamte Pfote etwas größer ist, ist es für die Katze leichter, zu klettern oder durch Schnee zu wandern. Diese Abnormalität nennt man „Polydaktylie“, was so viel wie Vielzehigkeit bedeutet. Besonders häufig ist dieses Phänomen bei den Maine Coons. Es gibt zahlreiche Unterstützer der Zucht von Katzen mit dieser Mutation – allerdings hat das Bundesministerium beschlossen, für diese Merkmalsträger ein Zuchtverbot zu empfehlen.

Die ganz besondere Pfote

Nicht nur die Bewegungsart der Pfote, sondern auch ihre einzigartige Form ist für die Fortbewegung der Katze ideal. Beim Laufen bringt die Mieze ihre Pfote in eine Position, in der die Pfoten besonders schmal sind. Wozu sie das tun? Die Fellnasen bringen ihre Pfoten in eine schlanke Form, um schneller laufen zu können und dabei weniger Energie zu verbrauchen. Die schmalen Pfötchen erzeugen so besonders wenig Widerstand, was ihnen dabei hilft, längere Strecken beim Jagen hinter sich zu bringen. Wenn sie dann nicht mehr beschleunigen, sondern abbremsen möchte, spreizt sie ihre Zehen auseinander und drückt sie auf den Boden, damit sie langsamer wird. So sorgt die Katze dafür, besonders präzise ihre Beute zu verfolgen und den perfekten Angriff machen zu können!

Schon gewusst? Katzen verfügen über eine digitigrade Gangart – das bedeutet, dass sie Zehengänger sind und sich bevorzugt auf ihren Zehenspitzen fortbewegen.

Fotos: AdobeStock/Марина Красавина, seregraff, ksena32

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