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Das hilft bei Arthrose

Katzen sind von Natur aus sportliche, aktive Tiere. Wenn sie gerade nicht schlafen, sind sie auf der Suche nach Spannung und Bewegung. Sie können unfassbar schnell laufen, erstaunlich hoch springen und sind dazu echte Klettermeister. Doch obwohl unsere Haustiger dabei fast unverwundbar aussehen, können sie diese Bewegungen auf Dauer stark belasten. Arthrose ist eine leider häufig vorkommende Erkrankung, die bis zu 20 Prozent aller Katzen betrifft, vor allem ältere Miezen. Ab dem zwölften Lebensjahr sind sogar bis zu 90 Prozent aller Katzen betroffen. Wie erkennen wir also, dass unsere Samtpfote unter Gelenkverschleiß leidet? Und wie können wir helfen?

Verändertes Verhalten

Üblicherweise erkennen Katzenhalter es schnell, wenn ihr Tier sich plötzlich anders verhält. Doch dafür muss man sein Tier gut kennen und das nötige Feingefühl besitzen, normales Verhalten von Leiden zu unterscheiden. Bevor wir Arthrose erkennen können, sollten wir zuerst verstehen, wobei es sich dabei genau handelt. Arthrose nennt man Gelenkverschleiß, der durch akute oder chronische Gelenkentzündungen ausgelöst wurde. Das bedeutet, dass Gelenke und Knochengewebe beschädigt sind. Klingt schmerzhaft – ist es auch.

Wer also vermutet, dass seine Mieze an Arthrose leidet, sollte auf Schmerzbewegungen und Inaktivität achten. Wenn alles wehtut, fallen normale Bewegungen schwer und somit legt sich die Samtpfote lieber in ihre Schlafhöhle, statt zu spielen. Das Kratzen wird vernachlässigt, da das Strecken in den Armen schmerzt, die Krallen werden lang und brüchig. Die betroffenen Miezen haben oft Schmerzen beim Säubern, deswegen wird die Fellpflege vernachlässigt und das glänzend weiche Fell wird matt und verknotet. Häufig machen Katzen, die an Arthrose leiden, ihr Geschäft auch mal außerhalb der Toilette. Das liegt daran, dass das Ein- und Aussteigen in und aus der Katzentoilette zu schmerzhaft geworden ist, wenn der Rand zu hoch ist. Die Mieze traut sich die Bewegung nicht mehr – oder nur ungern – zu und macht ihr Geschäft stattdessen an einer anderen Stelle.

Die Anzeichen sind nicht in allen Fällen leicht zu erkennen, denn viele Katzen ziehen sich lieber zurück, wenn es ihnen nicht gut geht. Dann weiß ihr Dosenöffner zwar, dass etwas nicht stimmt, doch woran es liegt, bleibt unklar. Schließlich sind Katzen auch so ab und zu launisch! Ernst nehmen sollte man das vermeidende, träge Verhalten trotzdem. Am besten lockt man Mieze mit Leckerlis in die Transportbox und lässt sie vom Tierarzt untersuchen. Er weiß genau, worauf bei der Untersuchung geachtet werden muss und kann eine sichere Diagnose stellen.

Symptome

Wenn deine Katze

  • lange, spröde und brüchige Krallen hat
  • mattes, verknotetes Fell hat
  • den Kratzbaum nicht mehr benutzt
  • nicht mehr hoch springt
  • nicht mehr gern jagt/spielt
  • sich selten säubert
  • sich häufig versteckt
  • aggressives Verhalten beim Hochheben oder Streicheln zeigt
  • ihr Geschäft außerhalb des Katzenklos macht,

dann solltest du sie definitiv zum Tierarzt bringen. Arthrose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die für Katzen sehr schmerzhaft ist.

Die Behandlung

Arthrose ist keine Krankheit, die vom einen auf den nächsten Tag verschwindet. Sie begleitet die Miezen lebenslang und von einer Heilung ist nicht auszugehen. Dennoch kann man seiner Samtpfote den Alltag mit der Erkrankung erleichtern. Der Tierarzt wird entweder eine Ernährungsumstellung oder Schmerzmittel empfehlen, die täglich verabreicht werden müssen. Der Futterwechsel hilft einerseits dabei, die Mieze mit allen lebenswichtigen Fettsäuren und Vitaminen zu versorgen, gleichzeitig ist bei vielen Katzen ein Gewichtsverlust von Vorteil. Fast jede zweite Katze ist übergewichtig – ja, das ist wirklich so – und das ist ein zusätzlicher Risikofaktor bei Gelenkschmerzen.

Tatsächlich werden die Gelenke mehr belastet, wenn die Fellnase mehr wiegt, weshalb eine tierarztgeleitete(!) Gewichtsabnahme von Vorteil ist. Supplementiert wird oft mit Dorschleberöl, da es wichtige Omega 3 und 6 Fettsäuren beinhaltet. Davon darf die Mieze allerdings auf keinen Fall zu viel bekommen, denn eine erhöhte Dosis ist für die Fellpfote giftig. Zusätzlich zum neuen Futter und zu den Schmerzmitteln sollte die Samtpfote ab der Diagnose regelmäßig Bluttests beim Tierarzt machen lassen, um ihren Zustand zu überprüfen.

Das kannst du tun

Auch als Halter kann man im Zuhause einige Dinge anpassen, um das Leben der Fellnase etwas leichter zu machen. Kleine Anpassungen und Hilfen machen bereits einen großen Unterschied für deine Fellpfote!

In erster Linie sollten aufwendige, schmerzhafte Bewegungen vermieden werden. Dabei helfen kleine Hocker oder, noch besser, Rampen und Treppchen. So kann die Katze weiterhin auf Bett und Kratzbaum springen, ohne den Körper zu stark zu belasten. Gleichzeitig solltest du deiner Mieze vor allem jetzt warme Plätzchen anbieten, denn das wirkt schmerzlindernd. Gleichzeitig ist es einfach auch gemütlicher, in einer kuschligen Schlafhöhle oder gar auf einer Heizdecke zu schlafen! Wichtig ist es also auch, dass die Schlafplätze der Mieze an einem trockenen, zugfreien Ort stehen. Viele Katzen schlafen gern in Hängematten, die man an der Heizung festklemmen kann. Dort ist es nicht nur unheimlich gemütlich, sondern auch kuschelig warm. Und die Fellnase muss noch nicht einmal hochklettern oder springen, um sich dort hinzulegen!

Hilf deiner Samtpfote dabei, sich zu säubern. Mit einem feuchten Tuch kannst du Schmutz aus dem Gesicht oder dem Intimbereich entfernen. Eine Bürste hilft dabei, Knötchen zu lösen und loses Fell herauszukämmen. So kann das Fell nicht mehr so leicht verfilzen und auch Entzündungen bei Rassen mit wenig Fell oder Gesichtsfalten wird entgegengewirkt. Ein Bad ist in den allerwenigsten Fällen notwendig! Kälte und Nässe sind in Kombination sehr schlecht für bereits beschädigte Gelenke und verstärken die Schmerzen.

Besorge dir am besten ein Katzenklo mit einer niedrigen Öffnung, in die deine Mieze besser hereinsteigen kann. So haben Schmerzen keine Chance. Anstrengende Bewegungen und aufwendige Wege zu den wichtigsten Orten für die Mieze sind zu vermeiden. Bei einem Haus mit mehreren Etagen sollten zum Beispiel auf beiden Etagen zahlreiche warme Schlafplätze, Kratzmöglichkeiten, höhengerechte Katzentoiletten sowie Fress- und Trinkmöglichkeiten zu finden sein. So muss die Mieze nie einen weiten Weg zurücklegen, um an ihr Ziel zu kommen. Das spart nicht nur Stress, sondern sorgt außerdem für einen schmerzfreien Alltag für deine Samtpfote.

Fürsorge ist das A und O

Wer vermutet, dass seine Katze arthroseerkrankt ist oder bereits die Diagnose bekommen hat, sollte nun ganz besonderen Fokus auf seine Beziehung zur Katze legen. Unsere Fellpfoten haben es verdient, ein langes, glückliches und möglichst schmerzfreies Leben zu leben. Und dafür können wir einiges tun! Schenke deiner Katze besonders viel Zeit und Aufmerksamkeit. Die meisten Miezen kommen auch mit Arthrose gut zurecht und wünschen sich nichts mehr als ein paar Hilfestellungen unsererseits. Regelmäßige Untersuchungen vom Tierarzt des Vertrauens, viel Fürsorge und kleine Anpassungen im Haushalt können einen riesigen Unterschied für die Gesundheit der Katze machen.

Titel: AdobeStock/Roman

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