Checkliste Tierarzt
Wie erkenne ich einen guten Tierarzt? Ist es die fachliche Kompetenz, die ihn auszeichnet, sein aktueller wissenschaftlicher Stand, die optimale apparative und räumliche Ausstattung seiner Praxis? Oder vielleicht seine Kommunikationsfähigkeit, seine Empathie und Menschlichkeit, die Bereitschaft, sich angemessen Zeit für Tier und Besitzer zu nehmen?Ist er in der Lage ausführlich zu beraten, individuell auf die Situation von Katze und Halter einzugehen und entsprechend diagnostische und therapeutische Möglichkeiten abzuwägen?
Ist ein guter Tierarzt ein Spezialist oder ein Generalist?
Nun könnte man unterscheiden zwischen den „soft skills“ und den „hard skills“. Wie in der Humanmedizin braucht es ebenso Generalisten wie Spezialisten – die haustierärztliche Betreuung ebenso wie die Spezialistenpraxis oder Klinik.
Die Aufgabe des Haustierarztes ist es, gängige Erkrankungen zu erkennen und zu therapieren und in schwierigen Fällen zu wissen, wann die Überweisung an einen Spezialisten angebracht ist. Oft zeichnet hier eine sehr persönliche Beziehung das Arzt-Tierhalter-Verhältnis aus und die Bereitschaft und Fähigkeit, auf die individuellen Umstände von Tier und Halter einzugehen. Leider geben einige Tierärzte ihre Patienten nicht in die Obhut von Spezialisten. Dabei überweist uns unser Hausarzt zum Beispiel auch zum Augenarzt, wenn eine Augenerkrankung vorliegt. Ein Tierarzt kann nicht allumfassend behandeln, das ist unmöglich.
Wie findet man den richtigen Spezialisten?
Ein Spezialist sollte optimal ausgestattet sein, umfangreiches und tief greifendes Fachwissen auf seinem Gebiet besitzen nach neuestem wissenschaftlichem Stand auf höchstem Niveau arbeiten können. Gerade in schwierigen Fällen sind oft umfangreiche diagnostische Maßnahmen erforderlich, für die Wissen und Ausstattung entsprechend vorhanden sein sollten. Das enge persönliche Verhältnis zwischen Tierarzt und Halter steht hier weniger im Fokus, die menschlichen Anforderungen (kommunikative Fähigkeiten, Empathie) sind aber natürlich ebenfalls wünschenswert. Die Fortbildungsbereitschaft zeichnet aber auch einen guten Haustierarzt aus. Der Doktortitel allein ist noch keine fachliche Qualifikation.
Emotionale Entscheidung
Ob der Tierarzt der richtige ist, ist auch eine emotionale Entscheidung. Hier spielt Sympathie eine große Rolle. Freundliche Tierarzthelfer/innen, ein helles Wartezimmer und gut getaktete Termine beeinflussen die Auswahl des Tierarztes ebenso. Empfehlungen von Bekannten können hilfreich sein, letztendlich ist es aber die persönliche Empfindung, die die Auswahl beeinflusst.
Wenn man sich in der Praxis nicht wohlfühlt, dann überträgt man die Unruhe auch auf sein Vierbener.
Notdienst
Ihr Tierarzt sollte immer für dich erreichbar sein, oder eine entsprechende Vertretung organisieren, sodass du auch bei Notfällen zu Ihrem Tierarzt des Vertrauens gehen kannst und dein Tier schnell behandelt werden kann.