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Durch Mira zur Fotografie | Instagrammer im Interview

Der gemeinsame Start der Beziehung von Mira und Wiebke war nicht leicht. Doch die Arbeit hat sich gelohnt und mittlerweile sind die beiden unzertrennlich – durch ihre Australian Shepherd Hündin fand Wiebke sogar den Weg zur Fotografie und hat so eine neue Leidenschaft entdeckt.

Erzähl uns etwas über dich.

Mira ist eine fünfjährige Australian Shepherd Hündin. Sie war ein halbes Jahr jung, als die Vorbesitzer sie nicht mehr haben wollten und sie über ein paar Umwege bei mir einzog. Sie ist mein erster Hund und der Anfang war sehr schwer. Mira war nicht gut geprägt und sozialisiert. Inzwischen wohnt sie seit fünf Jahren bei mir und wir sind zu einem Team zusammen gewachsen.

Ich bin übrigens Wiebke, 39 Jahre, und wir wohnen an der Nordsee. Durch die Liebe zu Mira und der Liebe zur Fotografie entstand dann unser Instagram-Kanal @sleepherds.

Wie bist Du dazu gekommen, Mira einen Instagram Account anzulegen?

Angefangen hat es mit einem privaten Account. Da ich aber nicht meinen Freundeskreis mit unzähligen Mira-Fotos „vollspammen“ wollte, legte ich ihr dann einen eigenen Account an. Dabei suchte ich natürlich nach Gleichgesinnten. Einigen Accounts folge ich von Anfang an und wir stehen nach wie vor in Kontakt. Anfangs postete ich Handybilder. Doch je tiefer ich in die Instagram-Hundewelt eintauchte, desto häufiger fand ich wunderschöne Bilder von Hundefotografen – und für mich stand fest: Das möchte ich auch können. Ich hatte schon immer gerne fotografiert, also kramte ich meine alte Spiegelreflexkamera heraus und übte und übte.

Gibt es besondere Tipps und Tricks?

Es gibt viele Tipps und Tricks, um auf Instagram „erfolgreich“ zu sein. Von der richtigen Wahl der Hashtags, einem guten Content und guten Bildern bis hin zu Engagement.

Aus meiner Sicht ist das Wichtigste aber, dass man sich bewusst macht, dass es Social Media ist. Das bedeutet, dass man sich vernetzen sollte, auch bei anderen aktiv sein muss und nicht mit Ellenbogen auf Zwang erfolgreich sein will. Das funktioniert nämlich nicht. Außerdem darf man sich nicht unter Druck setzen – das passiert nämlich ganz schnell. Gerade, wenn es bei einem selbst mal „nicht so läuft“.

Gibt es sonstige Tipps, besonders was die Fotografie und die Bearbeitung der Bilder betrifft?

Aus meiner Sicht ist die Qualität der Bilder schon sehr wichtig. Dabei ist es aber nebensächlich, ob man eine gute Spiegelreflexkamera nutzt oder ein Handy. Ich kenne viele erfolgreiche Accounts, die ihre Bilder ausschließlich mit dem Handy machen. Gleiches gilt für die Bildbearbeitung: Es gibt viele kostenlose Apps, mit denen man Fotos bearbeiten kann.

Ich persönlich fotografiere aber ausschließlich mit einer Vollformatkamera mit verschiedenen Objektiven – weil es mir einfach Spaß macht. Meine Bilder bearbeite ich mit Lightroom und Photoshop am Desktop. Die Nutzung habe ich mir größtenteils selber beigebracht – im Austausch mit anderen Fotografen oder aber auch über Tutorials – und natürlich über das Ausprobieren.

Da ich auch für Unternehmen Produktbilder mache oder auch so Shootings anbiete, sollen die Bilder natürlich eine hohe Qualität haben.

Ein kleiner Tipp für alle, die anfangen, mit einer digitalen Kamera im manuellen Modus zu fotografieren: Es gibt tolle Fotografenspickzettel. Diese kann man sich ausdrucken und mitnehmen. So lernt man sehr schnell die Grundeinstellungen.

Bei der Bearbeitung kann ich nur empfehlen, ganz viel Wissen in sich aufzusaugen und sich dann seinen eigenen Weg zu erarbeiten. Viele Wege führen in der Bildbearbeitung nach Rom und jeder findet etwas anderes gut. Außerdem ist es hilfreich, sich konstruktive Kritik zu holen. Nur so kann man sich verbessern, denn auch ich bin bei meinen Bildern manchmal betriebsblind.

Ein letzter Tipp an dieser Stelle: Nicht frustriert sein, wenn es anfangs nicht so klappt. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Ich bin selbst auch noch nicht da, wo ich mal mit der Fotografie hin möchte und bei mir klappt an manchen Tagen auch gar nichts.

Hat es lange gedauert, eine gewisse Reichweite zu bekommen?

Das kann ich gar nicht so genau beantworten. Ich hatte den Account gar nicht mit dem Hintergedanken angelegt, eine gewisse Reichweite zu haben. Deswegen habe ich darauf nicht geschaut. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, nach einem Jahr hatte ich ungefähr 1000 Follower. Meine Reichweite schwankt aber auch sehr stark. Sehr gut kommen bei mir immer besonders kreative Fotos oder Texte an. Aber das geht natürlich nicht jeden Tag – ansonsten wäre ich nur noch auf der Suche nach einer neuen Idee. Diesem Druck möchte ich mich nicht aussetzen.

Hast Du dadurch sogar eine besondere Person für Dich kennen lernen dürfen?

Tatsächlich habe ich schon einige tolle Menschen über Instagram kennengelernt. Hieraus sind auch Freundschaften entstanden und wir haben uns auch persönlich in den vergangenen Jahren getroffen. Im täglichen Kontakt stehe ich zum Beispiel mit Sophia von den @kleinstadtpfoten. Sophia teilt meine Liebe zur Fotografie und wir haben einen ähnlich schrägen Humor. Das ist auch die Besonderheit für mich an Instagram: Man findet Gleichgesinnte und es entstehen Freundschaften – auch ganz außerhalb von Social Media, Reichweiten, Klicks und Follows.

Instagram: @sleepherds

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