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Körpersprache: Darum beißt sie manchmal zu

Eines der besten Dinge daran, eine Katze zu haben, ist, sie den ganzen Tag lang streicheln zu können. Na ja, zumindest dann, wenn es ihr gerade passt. Aber was ist, wenn unsere Katze bei Berührung zubeißt? Oder kratzt?

Warum tut sie das?

Katzen sind normalerweise nicht ohne Grund gemein oder aggressiv. Es bringt also nichts, genervt zu sein und die Samtpfote als bissig abzustempeln. Gucken wir uns die Katze doch einmal genauer an: Wie sieht das Fell aus? Ist es matt und hat seinen Glanz verloren? Ist sie weniger aktiv oder geht sie anders als sonst? Schläft sie mehr als sonst? All diese Aspekte können auf Schmerzen hindeuten.

Wenn etwas anders scheint, könnte eine unentdeckte Verletzung dahinterstecken. Kein Wunder, dass sie nicht gestreichelt werden will!

Doch es gibt auch andere Gründe. Streichelst du sie vielleicht einfach oft in Momenten, in denen sie ihre Ruhe haben will? Das zeigt sie übrigens auch durch ihre Körperhaltung. Sie hat sich bereits klein gemacht, vielleicht hat sie sich sogar versteckt. Ihre Ohren sind nach hinten gelegt, die Augen weit geöffnet und der Schwanz wedelt hin und her. Warte lieber, bis sie auf dich zu kommt.

Deine Katze verstehen

Unsere Fellnasen haben sich nicht immer unter Kontrolle. Es ist nämlich so, dass sie in einer spielerischen Laune auch mal zubeißen können. Oder kratzen. Das hat in dem Fall gar nichts mit dir zu tun! Sie sucht sich gerade nur ein „Spielzeug“, um ihre Spielenergie rauszulassen.

Jetzt solltest du am besten die Hand wegnehmen und sie stattdessen mit einem richtigen Spielzeug ersetzen, mit dem sich die Mieze nun beschäftigen kann. Zeig der Katze: Damit kannst du spielen, nicht mit der Hand! Unser Tipp: Vor allem morgens und abends sind Katzen aktiv und verspielt. Dann solltest du besonders auf ihre Körpersprache achten, bevor du sie streichelst.

Wir alle sollten uns mehr Zeit nehmen, um unsere Katzen besser zu lesen und zu verstehen. Es stärkt die Bindung zwischen uns und hilft uns dabei, Probleme und Veränderungen früher wahrzunehmen.

Mach den Test

Um ganz sicher zu sein, kannst du, bevor du deine Katze streichelst, einen Test machen. An ihrer Reaktion solltest du leicht erkennen können, ob sie sich gerade Körperkontakt wünscht oder nicht.

1. Zeige deiner Fellpfote deinen Handrücken. Halte ihn vorsichtig in ihre Richtung, vor ihre Nase. Dann darf sie schnuppern. Sucht sie den Körperkontakt? Oder bewegt sie sich sogar von dir weg?

2. Wenn sie bleibt, kannst du ihre Stirn oder ihr Kinn drei Sekunden lang streicheln. Und dann: Stopp. Nimm deine Hand weg. Dann hältst du sie wieder vor die Nase deiner Katze.

3. Reagiert sie darauf positiv und sucht den Kontakt, kannst du den zweiten Schritt wiederholen.

4. Du solltest sofort aufhören, wenn du bemerkst, dass die Katze sich bedrängt oder gestört fühlt.

5. Wenn deine Katze nach mehreren Annäherungsversuchen zufrieden und kontaktfreudig ist, hast du den Test quasi bestanden!

Was uns der Körper verrät

Wenn du auf die Körpersprache deiner Samtpfote achtest, schützt dich das nicht nur vor zukünftigen Verletzungen, sondern zeigt deinem Tier auch, dass es dir vertrauen kann. Schließlich respektierst du seine Grenzen. Und das ist wichtig. Hier sind einige Zeichen, die dir verraten, dass deine Katze kein Fan davon ist, gestreichelt zu werden:

  • Starres Stehenbleiben
  • Flach angelegte Ohren
  • nach vorn gerichtete Schnurrhaare
  • hektische Kopfbewegungen
  • Schwanzwedeln
  • aufgerichtetes Fell
  • Knurren oder Fauchen
  • Ruhelosigkeit
  • geweitete Pupillen

Kontakt ohne Hände

Wenn du schon einmal von deiner Katze heftig gebissen oder gekratzt wurdest, ist es ganz normal, dass man sich erstmal nicht traut, sie wieder normal anzufassen. Versuch es doch mal anders. Vielleicht gefällt es deiner Mieze besser, mit einer Feder gestreichelt zu werden? Oder mit einem weichen Pinsel? Sogar weiche Handschuhe, eine dicke Decke oder Kuschelsocken können als Hand-Cover benutzt werden.

Allerdings gilt auch hier: Gestreichelt wird nur dann, wenn uns die Körpersprache das Okay gibt. Das ist lediglich eine Variante, um mit etwas mehr Distanz wieder Vertrauen zueinander aufzubauen. Gibt uns die Katze das Zeichen, dass sie das nicht will, müssen wir das wohl oder übel respektieren.

Titel: AdobeStock/Luis Echeverri Urrea

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