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Die 5 größten „Fallen“ bei der Diät für Hunde

Abnehmen kann ganz schön schwierig sein! Das kennen wir von uns selbst. Aber auch die Tatsache, dass unsere Fellnase abspecken muss, kann ihn und uns ziemlich viele Nerven kosten. Damit die Diät von Erfolg gekrönt ist, solltest du die wichtigsten Fakten und auch Fallen kennen, die dem Gewichtsverlust im Wege stehen.

Falle 1: Die richtige Menge an Kalorien

Eigentlich ist Schlankwerden keine große Hexerei: Es muss dem Körper weniger Energie zugeführt werden, als er verbraucht. Dann muss er auf seine Reserven, mit anderen Worten: die Fettpolster, zurückgreifen – und schon ist der Abnehm-Effekt da! Eigentlich. Die Realität sieht anders aus, und das fängt schon damit an, dass du als HundebesitzerIn ja erst einmal wissen musst, welche Energiemenge für dein Tier die richtige ist. Auf die Kilokalorie genau muss man das zwar nicht berechnen, aber wenn man eine grobe Vorstellung vom Energiebedarf des Hundes hat, kann man sich vieles einfacher klar machen. Über den Daumen gepeilt benötigt ein Zwerghund ein Megajoule pro Tag, ein Hund von der Größe eines Cockerspaniels gut vier und ein Golden Retriever acht Megajoule.

Aber: Bei vielen Futtermitteln ist die Energiedichte, also der Energiegehalt pro 100 Gramm, gar nicht vermerkt. Dann kann man sich nur auf die Fütterungsempfehlungen auf der Packung verlassen, und die liegen oft zu hoch.

Zweites Aber: Ist dein Hund bereits zu moppelig, dann muss die empfohlene Futtermenge auf 60% dieses Wertes reduziert werden. Und: Du musst den Energiebedarf ausgehend vom Idealgewicht, nicht vom tatsächlichen Gewicht berechnen.

Falle 2: Vermeintliches Light-Futter

Das klingt alles sehr kompliziert. Und außerdem wird die Portion, wenn man nur noch zwei Drittel der vorherigen Ration gibt, frustrierend klein. Weil zudem bei einer Diät über längere Zeit in der reduzierten Menge auch nicht mehr alle Nährstoffe enthalten sind, kann es daher helfen, auf ein spezielles Diätfutter umzusteigen. Achtung jedoch: Eine Übersichtsstudie hat gezeigt, dass bei den darin untersuchten „Light“-Produkten und den dazu gegebenen Fütterungsempfehlungen zwischen 75 und 143% des Energieerhaltungsbedarfs des Hundes abgedeckt werden. Ja, du denkst richtig: Bei allem über 100% würde das Tier sogar zu- und nicht abnehmen! Achte hier wiederum auf die Energiedichte: Alles über 1,3 MJ pro 100 Gramm Futter kann kein Diätfutter sein! Ist dieser Wert nicht angegeben, dann Vorsicht – lass dir lieber vom Tierarzt eine gute Diätnahrung empfehlen, als auf Möchtegern-Light hereinzufallen! Der Tierarzt kann dich dann auch gleich bezüglich der richtigen Fütterungsmenge beraten.

Falle 3: Leckerchen als heimliche Saboteure

Ein Stückchen Leberwurstbrot in Ehren kann man dem Hundchen nicht verwehren – das hat er schon immer nach dem Abendessen gekriegt! So? Dann sehen wir uns das mal genauer an: Das Leberwurstbrot trägt mit mindestens 0,2 MJ zur Energieversorgung bei. Das klingt nicht viel, entspricht bei einem Jack-Russell-Terrier zum Beispiel schon einem Aufschlag von 8% auf das normale Futter. Oder anders ausgedrückt: Jeden Tag ein Leberwurstbrot zusätzlich, und der Hund hat am Ende des Jahres 450 Gramm mehr auf den Rippen!

Ebenso sieht es natürlich auch mit Hundeleckerchen aus. Produkte für den Kauspaß wie etwa Schweineohren sind oft besonders kalorienreich. Aber sogar Zahnpflegeprodukte und die Ergänzung von essentiellen Fettsäuren, die ja nun ausdrücklich der Gesundheit dienen sollen, liefern Energie – alles, was zusätzlich gegeben wird, muss konsequenterweise von der Grundfuttermenge abgezogen werden, sonst wird das nichts mit der Diät! Am besten verzichtest du auf die kleinen Extras; wo es gar nicht ohne Belohnungen geht, kann man bei Trockenfuttergabe einfach einen Teil des normalen Futters als Leckerchen einplanen. Und zum Kauen eignet sich energiearme getrocknete Rinderlunge.

Falle 4: Man gönnt sich doch sonst nichts!

Aber er guckt so traurig… und überhaupt, so ein Hund muss doch auch ein bisschen Freude im Leben haben! Ja, den treuherzigen Blicken zu widerstehen, ist sicher schwer. Hier hilft nur, den menschlichen Verstand einzusetzen: Hat ein Hund wirklich Freude, wenn er nicht mehr richtig toben kann, weil er schlecht Luft kriegt, das überflüssige Gewicht auf seine Gelenke drückt und das Risiko, eine Zuckerkrankheit zu bekommen, kontinuierlich ansteigt? Die gesundheitlichen Vorteile eines idealgewichtigen Hundes überwiegen die kurze Freude über einen Leckerbissen bei weitem. Der Vierbeiner weiß nicht, dass er zu dick wird (oder bleibt), wenn er zu viel frisst – aber du weißt es und du bist für dein Tier verantwortlich. Gönnen kann man sich oder in diesem Fall dem Hund ja trotzdem etwas: Eine ausgiebige Streicheleinheit, ein lustiges Spiel oder einen langen Spaziergang. Das macht ihm auch Spaß, und Bewegung hilft zusätzlich beim Abnehmen.

Falle 5: Unangemessene Erwartungen

Innerhalb von 14 Tagen einen Gewichtssturz zu erwarten, der aus einem Moppelchen ein gertenschlankes Tier macht, ist nicht nur unrealistisch. Er killt auch jegliche Motivation, weil das natürlich nicht klappen kann. Stecke dir und deinem Hund Ziele, die erreichbar sind: Eine Gewichtsabnahme von einem bis zwei Prozent pro Woche ist anzustreben. Dabei wird der Körper nicht allzu sehr belastet. Konsequent weitergeführt, erzielt man auf diese Weise auch die besten Langzeitergebnisse ohne Ping-Pong-Effekt. Wiege deinen Hund auf jeden Fall während der Diät wöchentlich. Wenn das Gewicht nach unten geht, ist das eine wunderbare Motivationshilfe; wenn nicht, weißt du sofort, dass etwas in der Energiebilanz noch verbesserungswürdig ist. Bei großen Hunden, die du nicht auf dem Arm mit auf die Personenwaage nehmen kannst, unterstützt dich der Tierarzt sicher gerne, indem er dich seine Praxiswaage benutzen lässt.

Beharrlich kommt man ans Ziel: Ein Labrador, der jede Woche 500 Gramm abnimmt, ist ein Übergewicht von sieben Kilo auch schon nach vier Monaten los – diese Zeit darfst du dir ruhig nehmen. Ran an den Speck!

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