Allergisch gegen die eigene Katze | Das macht das Leben trotz Allergie erträglich
Das ist der schlimmste Albtraum jedes Katzenbesitzers – was tun wir, wenn wir plötzlich eine Allergie gegen unsere Haustiger entwickeln?
Albtraum: Katzenallergie
Es ist durchaus möglich, zu einem willkürlichen Zeitpunkt im Leben eine neue Allergie zu entwickeln. Zum Problem wird es vor allem, wenn diese neue Allergie gegen das eigene Haustier gerichtet ist. Plötzlich beginnen die Augen zu jucken und zu brennen, Niesattacken werden immer regelmäßiger. Bis man realisiert, dass man tatsächlich allergisch auf seine Katze reagiert, kann es dauern, denn die Symptome werden meist nur schleichend schlimmer. Vor allem Menschen, die zu bestimmten Jahreszeiten sowieso mit Heuschnupfen und Pollenallergien zu kämpfen haben, werden ihre Symptome zuerst ihren bereits bekannten Allergien zuordnen.
Wusstest du schon? Etwa 10% der Bevölkerung reagiert allergisch auf Tierhaare.
Kompromisse finden
Selbst wenn Augen und Nase jucken, wollen die meisten Katzenliebhaber nicht vom einen Tag auf den anderen damit aufhören, mit ihren Fellfreunden zu kuscheln und zu schmusen. Nur wenn die Allergie gefährliche Ausmaße erreicht und zu lebensgefährlichen Symptomen führt, kommt der Gedanke in den Sinn, die Katze eventuell abzugeben. In einem solchen Extremfall ist es sinnvoll, sich über hypoallergene Katzenrassen zu informieren.
Es gibt nämlich Rassen, die weniger Fell verlieren und grundsätzlich seltener allergische Reaktionen hervorrufen als andere Rassen. Dazu gehören Bengalkatzen, Sibirische Katzen, Sphynxkatzen, Devon Rex, Siamkatzen oder Ragdoll-Katzen. Wie dir vielleicht aufällt, sind unter den genannten Rassen auch langhaarige Vertreter dabei – liegt es also doch nicht am Fell? Ja und nein. Die Allergie wird durch ein bestimmtes Enzym ausgelöst, welches sich im Speichel der Katzen befindet. Da unsere Haustiger sich allerdings den ganzen Tag lang säubern, ist dieses Enzym überall am Fell behaftet. Die allergikerfreundlichen Rassen haben deutlich weniger von diesem Enzym in ihrem Speichel!
Langsame Fortschritte
Obwohl wir das Glück haben, dass es allergikerfreundliche Katzenrassen gibt, möchte wahrscheinlich kein Katzenhalter seine Mieze einfach so abgeben. Für genau diejenigen gibt es Hoffnung: Viele Halter berichten, dass ihre Allergie gegen Katzen nach einigen Jahren besser wurde und sie gelernt haben, mit den Symptomen umzugehen, wenn sie noch auftreten. Es kann also auch bei dir vorkommen, dass sich die neu entwickelte Allergie irgendwann wieder abschwächt – natürlich musst du selbst entscheiden, ob das für dich auf Dauer aushaltbar ist.
Tipp: Ein Luftfilter kann dabei helfen, die herumfliegenden Haare in der Wohnung zu minimieren.
Was du dagegen tun kannst
Es gibt leider kein Wundermittel gegen eine Katzenallergie, doch es gibt Möglichkeiten, um die Last einer Allergie zumindest erträglicher zu machen.
Wenn du bei dir Symptome einer Katzenallergie bemerkst, kannst du bei deinem Arzt eine sogenannte Hyposensibilisierung durchführen lassen. Das ist eine Art der Immuntherapie, bei denen dir pro Sitzung geringe Mengen des Allergens gespritzt werden. So soll sich der Körper an die allergieauslösenden Enzyme gewöhnen. Selbst wenn es diese Methode nicht komplett schafft, die Allergie loszuwerden, kann sie die Symptome dennoch dauerhaft vermindern. Als Alternative kann man täglich Antiallergika in Tablettenform nehmen, die die Allergiesymptome herunterschrauben.
Außerdem gibt es spezielle Fellpflegemittel, die die Allergiereaktion auf das Fell des Haustigers ebenfalls verringern sollen. Damit kannst du also auch versuchen, den Alltag mit deiner Samtpfote wieder für dich erträglicher zu machen. Die Allergie gegen den eigenen Vierbeiner kann auch zur Motivation zum Putzen werden: Vielen Allergikern hilft es, viel zu staubsaugen und die Kleidung öfter zu waschen, um Katzenhaare von Möbeln, Teppichen und Wäsche so gut es geht zu entfernen. Ideal ist auch der tägliche Einsatz eines Staubsaugroboters. Man kann ihn so programmieren, dass er in der Abwesenheit staubsaugt und der Allergiker wird nicht mit aufgewirbelten Katzenhaaren konfrontiert.
Dieser Artikel ist erschienen im Magazin Our Cats.