Der Cocker-Fox | Mischlinge verstehen lernen!
Manchmal sind Mischlings-Hunde für den Halter ein Rätsel. Theodor Heßling bringt Licht ins Dunkle und erklärt in dieser Serie, vor welche Herausforderungen die Natur so manche Mischlingskombination stellen kann.
Herkunft und Geschichte des Cocker Spaniels
So ändern sich die Zeiten. Der Cocker Spaniel zählt heute zu den ältesten Rassehunden überhaupt, welche 1873 durch den englischen Kennel Klub als eigene Rasse anerkannt wurde. Den Namen Cocker Spaniel verdankt er dem englischen Wort Woodcock, welches für Waldschnepfe steht. Wenn der Spaniel auch ein ausgezeichneter Jagdhund war und in geringen Rahmen auch heute noch ist, sieht man mittlerweile hauptsächlich als Familienhund. Es gibt den Cocker Spaniel in vielen verschiedenen Farbschlägen. Hierbei ist meiner Erfahrung nach der bunte Spaniel sensibler und daher einfacher zu handhaben, wie der rote oder schwarze Cocker Spaniel. Bei mehreren Generationen rein rot gezüchteten Spaniels kann es zu erhöhtem Aggressionsverhalten kommen, daher werden diese Verpaarungen bei sorgsamen Züchtern auch vermieden.
Der Cocker Spaniel ist ein mittelgroßer Hund mit eng anliegendem, langen Haar und einer Schulterhöhe bis ca. 41 cm. Er ist auf Grund seiner feinen Haare recht pflegeintensiv. Die Behänge des Cocker Spaniel sind lang und dicht behaart. Hierdurch können Anfälligkeiten für Ohrenentzündungen entstehen, welche problematisch sein können, wenn man diese nicht fachgerecht pflegt und trimmt.
Der Cocker Spaniel hat ein verschmustes Wesen, ist aber gleichzeitig sehr temperamentvoll und schnell lernend. Ein Hund auch für den Hundesport, als Familienhund und für Erstlingsführer geeignet. Zuständige Vereine sind beispielsweise der Jagdspaniel Klub e.V., Cocker Klub Deutschland e.V..
Herkunft und Geschichte des Foxterriers
Ein Hund, welcher nicht für jeden Hundeliebhaber geeignet ist. Bereits im 14. und 15. Jahrhundert wurden die Foxterrier hauptsächlich als Jagdhunde in der Meute, zur Jagd auf Fuchs und Dachs sowie auf Wildschweine eingesetzt. Diese Hunde mussten hart und mit hohem Kampfgeist ausgestattet sein, um dieses wehrhafte Wild bejagen zu können. Leider ist diese Rasse in Deutschland nur noch selten vertreten, auch bei Jägern. In den 1880er Jahren wurde der Foxterrier als Rassehund eingeführt und von Prinz Albrecht zu Solms Braunfels gezüchtet und verbreitet.
Es gibt sie in Drahthaar oder Glatthaar. Sie sind robust und haben keine häufig auftretenden Krankheitsbilder. Sie werden ca. 39cm groß und 8 kg leicht. Vom Wesen sind es anspruchsvoll auszubildende Hunde, da sie ihren eigenen Kopf haben und in freier Natur sehr temperamentvoll und immer auf Entdeckungstour sind. Im Haus oder der Familie sind sie dagegen ruhig und ausgeglichen. Der Foxterrier benötigt viel Bewegung und eine sehr konsequente Erziehung. Nach wie vor ein Hund der in Jägerhände gehört.
Eine aggressive Rasse?
Zu dem Erwerb eines Mischlings aus der Verbindung Cocker Spaniel und Foxterrier würde ich abraten, besonders dann, wenn Vorfahren des Cocker Spaniel rein roten Farbschlages sind.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind die Nachkommen mit hoher Dominanz behaftet und stark zum Aggressionsverhalten Artgenossen oder auch Menschen gegenüber neigen. Dies ist bekannt bei roten Cockern, welche man rein auf rote Fellfarbe gezüchtet hat. In Fachkreisen wurde dadurch der Begriff „rote Cocker Wut“ geprägt. Der rote Cocker neigt auch vermehrt zu Epilepsie und genetischen bedingten Verhaltensstörungen. Foxterrier neigen zu einer schnelleren Erregbarkeit und spontanen Reaktionen. Besonders gegenüber Artgenossen ist ein höheres Potential zur Aggression bekannt. Glücklicherweise wird diese Paarung nicht gefördert.
Bei Hybriden dieser Rassen sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sie mindestens zwei Stunden Auslauf bekommen und viel Positivkontakte zu fremden Menschen und Hunden aufbauen können. Diese Sozialisierungskontakte können eventuell auftretende Aggression oder Hyperaktivität eindämmen. Diese Mischung gehört in absolut erfahrene und konsequente Hundehände.
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Erziehungs-Experte Theodor Heßling.