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Meine Katze hat Schmerzen! Anzeichen frühzeitig erkennen

Wir Menschen haben meistens die Möglichkeit zu sagen, wenn uns etwas fehlt, zu kommunizieren, wenn wir Schmerzen empfinden. Unsere Katzen können leider nicht sprechen. Wie oft hast du deine Samtpfote bereits angeschaut und zu ihr gesagt: „Ach wenn du bloß reden könntest …“ Wie also erkennen wir, wenn unser geliebter Vierbeiner unter Schmerzen leidet?

Chronisch oder akut?

Zunächst müssen wir zwischen chronischen und akuten Schmerzen differenzieren können. Akutschmerz trägt bereits seine Bedeutung im Namen: Die Schmerzen sind akut und werden durch ein konkretes „Problem“ bzw. eine Schädigung ausgelöst. Dieses tritt oft plötzlich auf und kann aufgrund dessen schneller vom Halter bemerkt werden. Wenn dieses Problem erkannt, und erfolgreich behandelt wird, dann verschwindet der Akutschmerz üblicherweise.

Haben wir es aber mit chronischen Schmerzen zu tun, sind diese oftmals nicht so leicht zu erkennen. Sie können sich einschleichen und zu lang anhaltenden Schmerzen führen. Dadurch, dass sie nicht so plötzlich auftreten wie Akutschmerzen und sich eher langsam einschleichen, bleiben sie manchmal lange Zeit unentdeckt und werden nicht behandelt.

Das Schmerzgedächtnis

Unentdeckte Schmerzen über einen längeren Zeitraum können dazu führen, dass die Katze ein sogenanntes „Schmerzgedächtnis“ entwickelt. Durch die Schmerzen werden die Nervenbahnen ständig stimuliert und die erregten Nervenzellen werden immer und immer mehr sensibilisiert. So sehr, dass sie irgendwann auch spontan aktiv werden können. Das heißt, obwohl der Reiz nicht mehr vorhanden ist, werden weiterhin Signale ans Hirn geleitet und der Vierbeiner empfindet Schmerz. Deshalb ist es so wichtig, Schmerzen frühzeitig zu erkennen.

Doch wie erkennen wir Anzeichen?

Bewegungsabläufe

  • Die Katze vermeidet es ständig, sich hinzulegen
  • Sie vermeidet das Sitzen
  • Es ist sichtlich zu erkennen, dass ihr das Aufstehen schwerfällt
  • Sie lahmt oder humpelt mit einem oder mehreren Beinen
  • Sie vermeidet alltägliche Bewegungen wie das Springen, Klettern und Toben

Verhalten

  • Die Katze zeigt sich insgesamt weniger beweglich und hat auch keine Freude mehr am Spielen o. Ä.
  • Das Tier wirkt teilnahmslos und ruht mehr als üblich, die Katze zieht sich sehr zurück
  • Der Vierbeiner zeigt, dass er an manchen Stellen nicht angefasst werden will
  • Sie reagiert überaus empfindlich auf normale Berührungen
  • Es kommt zu unüblich aggressiven Verhalten
  • Die Katze ist häufig unruhiger als sonst
  • Vermehrtes Schrubben, Jucken und Kratzen. Diese deuten nicht immer nur auf Juckreiz hin, manche Katzen versuchen damit, den Schmerz zu lindern
  • Vernachlässigung der Fellpflege
  • Die Samtpfote leckt auffallend oft an einer oder mehreren Stellen, obwohl äußerlich nichts zu erkennen ist
  • Vermehrtes Lippen-lecken
  • Sie macht häufiger Laute wie maunzen, winseln oder jauchzen
  • Sie knurrt oder stöhnt
  • Aufsuchen dunkler Ecken und Räume

Körperhaltung

  • Die Katze nimmt eine gekrümmte, gebeugte Haltung ein, wölbt ihren Rücken unüblich doll oder bewegt sich steif oder wackelig
  • Der Vierbeiner hält seinen Kopf überaus viel gesenkt
  • Vermehrtes Zittern oder Schütteln

Schmerzmimik

  • Bei leichten Schmerzen werden die Ohren leicht hängend
  • Bei stärken Schmerzen werden sie seitlich gehalten
  • Die Schnauze als auch die Nase werden unten tendenziell breiter, sodass das Gesicht dreieckiger aussehen kann

Appetitlosigkeit

  • Ihr Liebling frisst schlechter oder verweigert sogar sein Futter
  • Die Katze zeigt selbst Desinteresse an geliebten Leckerchen
  • Sie trinkt übermäßig viel oder gar nicht

Besuch auf dem Katzenklo

  • Heftiges Pressen
  • Probleme beim Absetzen von Urin und Kot
  • Unüblich viel Belecken der Genitalien nach dem Klobesuch

Die genannten Anzeichen sind nicht zwingend Indikatoren dafür, dass deine Katze Schmerzen hat. Jedoch gilt es sie zu beobachten und in jedem Fall schnellstmöglich einen Tierarzttermin zu vereinbaren. Bei akuten Fällen gibt es Notfallsprechstunden und Tierkliniken.

Schone deine Katze.

So hilfst du dem Tierarzt/ der Tierärztin

Mache Bilder oder Videos von auffälligem Verhalten oder augenscheinlichen Indikatoren, die auf Schmerzen hinweisen und zeige diese beim Arztbesuch. Dokumentiere die Schmerzanzeichen und deren Entwicklung für ein paar Tage. Wann, wo und wie treten sie auf? Diese Informationen können dem Arzt/ der Ärztin helfen schneller eine Ursache zu finden.

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