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Wundermittel: Melisse

Melisse ist eine mehrjährige Staude. Ihre grünen, duften Blätter verströmen einen frischen Geruch nach Zitrone, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt.

Die Heilkraft der Melisse liegt in ihren Blättern. Sie haben einen angenehmen, frischen und zitronigen Duft. Verantwortlich dafür ist das ätherische Öl. Je nach Standort der Pflanze variiert die Konzentration des Öls zwischen 0,2 bis 0,8 %. Das Öl wirkt direkt auf die Produktion der Körperflüssigkeiten. Es regt die Bildung von Speichel an, von Gallenflüssigkeit und von Magensäften. Somit sorgt es für eine gute Verdauung, die Katzen mit einer schwächlichen Magen-Darm-Konstitution und nervösen Magenbeschwerden ganz enorm zugute kommt.

Darüber hinaus haben tierexperimentelle Versuche von Saller (1995) einen beruhigenden Effekt des Melissenöls nachgewiesen. Es wirkt zentraldämpfend auf das vegetative Nervensystem. Ängstliche und nervöse Tiere erfahren körperliche Entspannung, derer sie zur Genesung so unbedingt bedürfen, die für sie jedoch ohne Hilfen so schwer zu finden ist. Bei Menschen zeigen neuere Untersuchungen, dass Melisse anregend auf das Gehirn wirkt und die Leistung des Gehirns erhöhen kann. Aus diesem Grund wird gerade untersucht, ob der Einsatz von Melisse bei Alzheimer-Patienten lindernd wirken kann. Doch Melissenöl wirkt nicht nur beruhigend und ausgleichend auf den Geist, sondern auch auf die Magen- und Darmmuskulatur.

Schmerzhafte Magenkrämpfe und Darmkoliken werden durch das Melissenöl sanft und gründlich gelöst. Die verkrampfte Muskulatur wird gelockert und entspannt und kann wieder effektiv arbeiten. Zusammen mit der verstärkten Produktion der Magensäfte kann Melisse heftige Koliken schnell und nachhaltig heilen.
Darüber hinaus wirkt das Melissenöl gegen eine Reihe von Bakterien (z. B. Staphylococcus aureus, Streptococcus viridis, Escherichia coli, Proteus vulgaris) und gegen die Pilze Microsporum gypseum, Trichophyton rubrum und gegen die rote Spinne. Die in den Melissenblättern ebenfalls enthaltenen Gerbstoffe wirken laut Stahl-Biskup (2006) antiviral, d. h. Virenabtötend gegenüber Herpesviren.

Erntezeit: Am besten erntet man Melisse in den Monaten Juni und Juli, vor ihrer Blütezeit – danach wird sie bitter.

Melisse stammt aus dem Mittelmeerraum. Die Staude gedeiht problemlos und neigt an günstigen Stellen sogar zum Wuchern, so dass man sie heutzutage in ganz Europa findet. Sie wird gerne in Süßspeisen verwendet, ist aber auch ein gutes Heilkraut bei Magen- und Darmstörungen.

Sammeln & verarbeiten

Man verwendet die grünen Blätter der Pflanze, entweder frisch oder getrocknet. Zum Trocknen schneidet man einige beblätterte Stiele unten am Fuß der Pflanze ab, fasst sie zu einem lockeren Bündel zusammen und lässt sie an einem luftigen Platz trocknen. Wenn die Blätter zwischen den Fingern trocken rascheln, werden sie zerkleinert und in einen dunklen, luftdichten Behälter gefüllt. Aus Melissenblättern kann man einen Tee bereiten und abgekühlt der Katze über den Tag verteilt kleine Mengen davon zu trinken geben.

Katzen lieben Melisse. Man kann ihnen auch 1 bis 2 frische zerkleinerte Blättchen täglich einfach unters Futter mischen.

Schon gewusst? Melisse galt in der Antike als ausgesprochene Bienenpflanze.

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