> HundeAus aller WeltFreizeitFunMensch & TierTechnik

Wenn Bello zu Beethoven wird: Kurioses Musikinstrument aus Hongkong

Zoo Gears bringt Hunden das “Klavierspielen” bei

In der Welt der Haustiertechnologie gibt es immer wieder Erfindungen, die einen zum Schmunzeln bringen – und manchmal auch zum Staunen. Eine besonders kuriose Kreation stammt von dem Hongkonger Startup Zoo Gears, das über die Plattform Kickstarter mit seinem “TheButter” genannten Musikinstrument für Hunde internationale Aufmerksamkeit erregt hat.

Die Idee: Konzentration durch Musik

Das Konzept klingt zunächst wie ein Scherz: Ein viertastiges Instrument mit leuchtenden Pads, auf dem Hunde Melodien “spielen” können. Doch dahinter steckt durchaus eine ernsthafte Absicht. Die Entwickler von Zoo Gears, einem im Hong Kong Science Park ansässigen Unternehmen, wollen durch das musikalische Training die Konzentrationsfähigkeit und kognitiven Fähigkeiten von Hunden fördern.

Das Prinzip funktioniert folgendermaßen: Über eine Smartphone-App wird ein Lied auf das Gerät geladen. Die vier Tasten leuchten dann in einer bestimmten Reihenfolge auf, die der Hund mit seinen Pfoten “nachspielen” soll. Folgt der Vierbeiner der Lichtsequenz korrekt, ertönen die entsprechenden Töne der Melodie. Als Belohnung gibt es nach jeder erfolgreichen Session ein Leckerli – ganz im Sinne der Pavlov’schen Konditionierung.

Vom Kickstarter-Hit zum CES-Star

Was als verrückte Idee begann, entwickelte sich zu einem echten Erfolg. Die Kickstarter-Kampagne von Zoo Gears übertraf 2023 ihr ursprüngliches Finanzierungsziel von 50.000 Hongkong-Dollar um das Vierfache. Inzwischen ist das “TheButter” für etwa 99 US-Dollar erhältlich und wurde sogar auf der renommierten Consumer Electronics Show (CES) 2024 in Las Vegas präsentiert.

Die Resonanz war gemischt – zwischen Begeisterung und Kopfschütteln. Während manche die Idee als innovative Bereicherung für die Hundeerziehung feiern, fragen sich andere, ob Hunde wirklich Beethoven brauchen.

Mehr als nur Unterhaltung

Laut den Entwicklern geht es bei ihrem Produkt um weit mehr als nur Unterhaltung. Das Training mit dem Musikinstrument soll verschiedene kognitive Fähigkeiten fördern: Mustererkennung, Problemlösung, Gehorsam und nicht zuletzt die Kommunikation zwischen Mensch und Hund. Durch KI-Algorithmen und Datenanalyse will Zoo Gears das Potenzial der Vierbeiner erforschen und die Mensch-Tier-Beziehung stärken.

Das Unternehmen plant bereits weitere Innovationen: “TheBiscuit”, eine erweiterte Version für 299 US-Dollar, kombiniert das Musiktraining mit einem automatischen Futternapf. Die Entwickler denken sogar daran, ihre Technologie auf andere Haustiere wie Katzen und Kaninchen auszuweiten.

Kritische Stimmen und praktische Fragen

Natürlich gibt es auch skeptische Stimmen. Experten fragen sich, ob Hunde tatsächlich Musik im menschlichen Sinne verstehen können oder ob es sich lediglich um eine konditionierte Reaktion auf Lichtsignale handelt. Zudem bleibt fraglich, ob das Training langfristig das Interesse der Tiere weckt oder ob die Neuheit schnell verfliegt.

Zwischen Innovation und Kuriosität

Ob das Musikinstrument für Hunde nun Genie oder Gimmick ist, darüber lässt sich streiten. Fest steht: Zoo Gears hat mit ihrer Erfindung eine Nische entdeckt, die zeigt, wie kreativ die Haustiertechnologie geworden ist. Während die einen ihre Hunde zu kleinen Mozarts ausbilden möchten, werden andere lieber bei bewährten Trainingsmethoden bleiben.

Eins ist sicher: Die Zeiten, in denen Hunde nur “Sitz” und “Platz” können mussten, sind definitiv vorbei. Wer weiß – vielleicht hören wir bald die ersten Hundekonzerte im Park. Beethoven hätte seine Freude daran gehabt – schließlich komponierte er auch seine berühmte “Mondscheinsonate” für eine geliebte Schülerin. Warum also nicht eine “Knochen-Sonate” für unsere vierbeinigen Freunde?

Foto: Kickstarter

Teilen
×