Leben mit Hund

“Wir haben”, sagte sie langsam, “zwei Scheiben Brot, ein bisschen Käse und eine Tomate. Für uns vier. Und Gustav.”

Irgendwann ist Gustav der Sicherheitschef geworden. Niemand hat ihm diesen Job gegeben. Er hat ihn sich einfach genommen. Und er nimmt ihn sehr ernst.

Ich zog die Turnschuhe an. Gustav, der das Wort “Bewegung” gehört hatte, legte sich demonstrativ hin und seufzte. Tief und lang.

Letzte Woche habe ich eine Stunde lang versucht, Gustav davon zu überzeugen, dass Regen nicht giftig ist. Wer ist eigentlich hier der Herr?

Ich lebe nicht mit einem Hund und einem Teenager zusammen. Ich lebe mit zwei pubertierenden Lebewesen zusammen, von denen eines zufällig vier Beine hat.

Es gibt gute Tage. Und dann gibt es Tage, an denen Gustav beschließt, die preisgekrönte Dahlie von Frau Meier auszugraben.

Es gibt Momente, in denen man sich fragt: Wie konnte es soweit kommen? Ich diskutiere mit einem 35-Kilo-Labrador über die Vorzüge von Karotten. Ernsthaft.

Es gibt Naturgesetze, die Newton nie entdeckt hat. Zum Beispiel Gustavs Gesetz. Es besagt: Alles, was auf den Boden fällt, gehört automatisch dem Hund.