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So ist der Barsoi

Der Barsoi ist der große Windhund aus Russland. Wir sehen eine der edelsten Erscheinungen der Hundewelt.

Aussehen

Ein Barsoi besticht durch harmonische Proportionen. Er ist darüber hinaus unverwechselbar. Barsoi haben den typischen Körperbau eines großen Windhundes. Dazu das satinierte Fellkleid und die seltene, leicht konvex verlaufende Rückenlinie. Mit einer Widerristhöhe von bis zu 85 Zentimetern stehen sie beeindruckend und zugleich höchst elegant, edel. Bei diesem Hund geht die faszinierende Erscheinung nicht zulasten der körperlichen Leistungsfähigkeit oder Gesundheit. Ihr prächtiges Haarkleid gibt es in zahlreichen Farben. Ein Barsoi bringt 25 bis 45 kg auf die Waage.

Geschichte

Schon die russischen Fürsten schätzten ihre Barsoi als persönliche Begleiter. Russkaya Psovaya Borzaya – so der offizielle Rassenname – meint schlicht, russischer Jagdwindhund. “Borzaya” ist das russische Wort für Windhund und hiervon leitet sich der Name “Barsoi” ab. Barsoi sind Sichtjäger. Sie hetzen Rotwild, Rehe, Hasen, Antilopen, Füchse und sogar Wölfe. Die damalige Jagd war auf die Windhunde angewiesen, die meist als Gruppe das Wild hetzen und stellen sollten, bis der Jäger zu Pferd nahe genug herankommen konnte. Fürsten und Zare unterhielten große Zwingeranlagen mit bis zu 500 Hunden. Hier wurden Barsoi und andere Jagdhunde über Jahrhunderte hinweg systematisch gezüchtet und ausgebildet. Ihre Wurzeln liegen in den alten europäischen Windhunden, die schon seit Jahrtausenden bei Völkern wie den Kelten gezüchtet wurden. So steht der Barsoi genetisch exakt zwischen Greyhound und Irischem Wolfshund wie eine Gen-Analyse aus dem Jahr 2017 zeigt.

Charakter

Barsoi haben noch viel mehr Qualitäten. Sie sind Vollblut-Wind- und Jagdhunde und schmusige Couch-Potatoes zugleich. Das ist ein erstaunlicher Widerspruch, aber es ist Realität. Sie sind sehr menschenbezogen und anhänglich. Zudem aufmerksam und intelligent. Barsoi haben – außerhalb der Jagd – nur wenig Aggressionspotenzial und sind sozial sehr anpassungsfähig. Sie zeigen ein hervorragendes Gruppenverhalten. Ja, ein Barsoi lässt sich sehr gut erziehen. Hat er seine natürlichen Anlagen zum Laufen einigermaßen ausleben können, ist ein hervorragender Begleiter und Familienhund. Als Begleiter sind sie ausgesprochen feinfühlig und warmherzig. So können sehr innige Bindung zu diesen so erhabenen Hunden entstehen – auf Gegenseitigkeit beruhend.

Wenn du einen Hund haben willst, der…

  • mit dir eine enge Partnerschaft eingehen kann
  • mit dir regelmäßig an Windhundrennen teilnimmt
  • ein Teil der Familie sein darf
  • eine zentrale Rolle in der Gestaltung ihres täglichen Lebens spielt

dann passt der Barsoi ganz hervorragend zu dir.

Wenn du einen Hund haben willst, der…

  • wenig Aufwand in der Haltung bereitet
  • zum Repräsentieren genutzt werden soll
  • mit Kommandos geführt werden kann
  • problemlos für einen Anfänger geeignet ist

dann ist der Barsoi wahrscheinlich nicht der richtige Partner für dich.

Erziehung

Zunächst einmal bleiben Barsoi Sprinter und Jäger. Wenn man mit ihnen durch die Natur geht, scannen sie mit ihren wachen Sinnen ganz still die Peripherie. Ihr Verhalten kann sich binnen Sekundenbruchteilen ändern. Ein paar Hundert Meter sprinten sie dem Wild in wahrhafter Windeseile hinterher. Daher muss man Barsoi in der Natur meist an der Leine führen – es sei denn sie sind ausgesprochen gut erzogen. Herrchen und Frauchen müssen sich in ihren Hund hineindenken und rechtzeitig die “Zügel” anziehen, das kann ganz still und lautlos geschehen. Ihr Grundbedürfnis nach ausgiebigem, freiem Laufen können sie auf den Rennstrecken des Deutschen Windhundzucht- und Rennverbandes ausleben. Im Jagdfieber können diese ansonsten so sanften Hunde ihre ganz andere Seite entfalten. Sie sind kraftvolle, zupackende Jäger. Hat sich ein Barsoi beim Laufen ausgepowert, geht er leichtfüßig an der Leine. Die Teilnahme an solchen Aktivitäten zählen zum Pflichtprogramm.

Gesundheit

Der Barsoi ist pflegeleicht, deshalb reicht regelmäßig bürsten. Der Barsoi ist trotz seiner eleganten Erscheinung eine robuste Hunderasse. Das gilt allerdings nur, solange die Hunde nicht auf vermeintliche Schönheit im Ausstellungswesen gezüchtet werden. Und das sei auch noch gesagt: Leute, die einen Barsoi als Repräsentationsobjekt schätzen, sollten sich lieber in entsprechenden Autohäusern umschauen. Es ist ein großes Glück, sein Leben artgerecht mit dem Barsoi teilen zu können. Er wird 7 bis 10 Jahre alt.

Einschätzung

  • Erziehung ***
  • Pflege **
  • Beschäftigung ***
  • Bewegung *****
  • Familie ****
  • Anfänger **

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