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Nur ein gepflegter Berner fühlt sich pudelwohl in seiner Haut

Natürlich bringt ein solch flauschiges Tier auch eine Menge Haare mit ins Haus. Eine weiße Tischdecke, an der ein Berner vorbeigeht, sieht danach eben nicht mehr ganz so weiß aus. Wenn man nicht täglich saugen will, so sollte man über einen Staubsaugerroboter nachdenken – denn ein großer Berner hinterlasst haarige Spuren und große Pfotenabdrücke im Haus – aber auch im Herzen.

Schon gewusst?

Da Berner Sennenhunde zu den Rassen mit Hängeohren gehören, sollte man den äußeren Gehörgang häufiger kontrollieren und überschüssige Sekrete entfernen. Ein gesundes Ohr ist an einer hellrosa Färbung zu erkennen, es weist nur leichte Schmalzabsonderungen auf und verbreitet auch keinen unangenehmen Geruch.

Auf leichten Pfoten

Damit sich ein Hund gerne und unbeschwert bewegt, ist die Gesundheit seiner Pfoten und Ballen von Grund auf wichtig. Nicht nur der Winter mit Kälte, Schnee, Eis und Streusalz ist eine harte Belastungsprobe für die Pfoten unserer Hunde, sondern auch der Sommer kann mit glühendem Asphalt Stress für unsere lieben Vierbeiner bedeuten. Weitere Gefahren drohen von Glassplittern, kleinen Splitsteinchen, achtlos weggeworfenen Kaugummis, Kletten, Dornen, Getreidegrannen und vielem mehr.

Wenn mit der Pfotengesundheit etwas nicht stimmt, fällt das dem Besitzer meist recht schnell auf. Oft lahmt der Hund dann plötzlich, er belastet eine Pfote nicht mehr richtig oder man beobachtet ein verstärktes Lecken. Aufmerksame Pfotenpflege sowie das Vermeiden von Gefahrensituationen können viel Leid ersparen.

Bei Rassen mit nahezu endlos wachsendem Haar, wie Bernern, werden bei einem Friseurtermin üblicherweise auch die Haare unterhalb und zwischen den Ballen gekürzt. Durch das Freischneiden mit einer sogenannten Pfotenschere hat der Hund wieder eine gute Bodenhaftung und die Gefahr, dass sich in überstehendem Haar Fremdkörper festhängen bzw. Filzknötchen bilden, ist so praktisch ausgeschaltet. Eine gute Pfotenschere besitzt eine Mikroverzahnung, damit sie auch feines Hundehaar präzise greifen kann und weder klemmt noch hakt. Sie ist an der Spitze lediglich leicht abgerundet. Stark abgerundete Scheren werden von Laien zwar gerne gekauft, sind aber nicht zu empfehlen. Sie sind im Handling unpraktisch und bieten keinerlei zusätzliche Sicherheit.

Glänzend und gesund

Man sagt: Das Haarkleid ist der Spiegel der Ernährung, aber nicht nur Mangelerscheinungen spiegeln sich in der Haut- und Fellbeschaffenheit wider. Auch viele Erkrankungen äußern sich über Hauterkrankungen und Haarausfall.

Allerdings sind nur wenige Fälle von Hauterkrankungen, Alopezie (Kahlheit), Pigmentstörungen oder starkem Haarausfall bei Hunden durch einfache Umstellung der Nahrung zu heilen. Hier muss stets ein Tierarzt aufgesucht werden.

Richtige Pflege

Regelmäßiges Bürsten und Kämmen unterstützen den Fellwechsel und regen die Durchblutung an. Lose Unterwolle wird so entfernt und der Hund genießt nebenbei eine schöne Massage.

Für seidiges Fell

Für ein schönes, seidig glänzendes Fell, kann man dieses auch mit Pflegeprodukten behandeln. Hier eignen sich besonders Aloe-Vera-Präparate, die die Haut beruhigen und das Haar pflegen. Ab und zu kommt man um ein Pflegebad nicht umhin. Das sollte allerdings die Ausnahme bleiben.

Die effektivste Unterstützung für eine gesunde Haut und ein glänzendes Fell kommt aus der Nahrung: Hochwertige, schwefelhaltige Proteine, essenzielle Fettsäuren, Vitamine und Spurenelemente wie Zink, Selen und Kupfer unterstützen Haut und Haar.

Biotin

Biotin hat viele wichtige Funktionen im Körper. Unter anderem unterstützt es die Keratinbildung und sorgt somit für ein schönes Fell und starke Krallen. Biotin ist in vielen Lebensmitteln enthalten. Die besten Quellen sind Hefe und Leber. Bei Hunden kommt es aber nicht selten zu Biotinmangel. In dem Fall ist die Haut schuppig, das Fell spröde und der Hund leidet unter Juckreiz. Die Krallen sind gespalten und der Fellwechsel läuft nur sehr schleppend. Unterstützend kann man dann Biotin-Präparate verabreichen. Hier sollte man aber auf den Inhalt achten, da in einigen Präparaten nur ein geringer Anteil Biotin enthalten ist. Reines Biotin hat seinen Preis.

Bierhefe:

Sie dient als Quelle für Mineralien und Vitamine und ist außerordentlich Vitamin-B-haltig.
Die Bierhefe kann besonders gut als Kur während des Fellwechsels in die Fütterung integriert werden und verhilft Ihrem Vierbeiner so zu schönem, glänzendem Fell und erleichtert ihm außerdem den Wechsel des Haarkleides. Auch bei kotfressenden Hunden kommt Bierhefe unterstützend zum Einsatz. Vorsicht: Bierhefe kann auch Allergien auslösen, daher ist sie für sensible Hunde weniger geeignet.

Fermentgetreide:

Fermentgetreide ist milchsäurehaltig und enthält Enzyme, Mineralstoffe und Spurenelemente. Es ist frei von Konservierungsstoffen oder synthetischen Zusätzen. Fermentgetreide kann positiv auf den Darm und dessen Gesundheit wirken und sorgt so für eine gesunde Darmflora. Außerdem unterstützt es das Immunsystem und hat eine hervorragende Wirkung auf Fell und Haut.
Ferment-Getreide Pulver ist ein Milchsäure-Gärungsprodukt, das hilft, das Säuren-Basen- Gleichgewicht wieder herzustellen. Die Basis ist ein Vollkornbrot aus Weizen, Roggen und Hafer, das Brot wird mit natürlichem Sauerteig hergestellt.

Kieselerde:

Kieselerde (Kieselgur) wird beim Hund zur Kräftigung und Stärkung der Bänder und Sehnen verwendet werden, hat aber auch eine positive Wirkung auf Haut, Fell und Krallen. Man denke nur an die Kieselerdetabletten für Frauen. Kieselerde kann bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, während des Fellwechsels oder bei Hautproblemen gefüttert werden. Zudem unterstützt sie die Einlagerung von Kalzium in den Knochen, was besonders bei jungen Hunden wichtig ist. Beim Kauf sollte man auf jeden Fall auf Reinheit achten. Das spiegelt sich dann auch im Preis wieder.

Haare sind wichtig! Haare haben zahlreiche Funktionen und sind daher wichtig für den Organismus. Durch kleine Muskeln am Ende der Haarwurzel können die Haare aufgestellt werden und dienen so als Kälteschutz. Die Haare werden vom Hund auch zur Kommunikation eingesetzt. So kann er durch Sträuben des Nackenfells seine Stimmung anzeigen.

Fotos: AdobeStock/ Инна Мадеева ,  Anna


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