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Naturschützer und Katzenhalter | So geht´s

Viele Naturschützer kritisieren den schnellen Anstieg der freilaufenden Katzenbevölkerung. Katzen sind nun mal Jäger und stellen dadurch auch eine Bedrohung für die umgebenden Vogel- und Kleintierarten dar. Kann man überhaupt gleichzeitig Naturschützer und Katzenhalter sein? Wir sagen: klar!

Der Jagdinstinkt

Tatsächlich stellen wachsende Katzenpopulationen ein immer größer werdendes Risiko für wilde Kleintiere sowie Vögel dar. Denn obwohl unsere Fellnasen zu Hause mehr als genug Futter bekommen, gehen sie auf die Jagd. Das liegt nicht daran, dass sie hungrig geblieben sind – es ist lediglich ihr Instinkt. Sie fangen also ganz ohne Hintergedanken an, ihrer Beute aufzulauern und hinterherzujagen. Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Hauskatzen noch viele Eigenschaften von ihren wilden Vorfahren geerbt haben. Und die mussten eben jagen, um zu überleben!

Freigänger – ganz ohne Jagen?

Direkt vorab: Komplett vom Jagen abhalten kann man seine Katze nicht, solange sie Freigang hat. Aber die gute Nachricht ist: Wir können einiges dafür tun, damit ihr Jagdtrieb auch anders befriedigt wird. Mache es deiner Mieze doch im Haus und im Garten noch gemütlicher. Versteckmöglichkeiten, Kratzmöbel, Klettermöglichkeiten und Co. – lasse deiner Kreativität freien Lauf! Je mehr Möglichkeiten sich zum Austoben bieten, desto mehr werden diese auch benutzt. Es kann schon einen großen Unterschied machen, Mieze ein paar Stunden im Haus zu lassen und dort ausgiebig mit ihr zu spielen. Unser Tipp: Besonders gut gefällt es echten Jägerkatzen, wenn die Spielzeuge so bewegt werden wie echte Beutetiere. Mal langsam, mal schnell – mal im Zickzack, mal nur geradeaus.

Ablenkungsmanöver

Wer seinen Minitiger besonders gut kennt, hat einen großen Vorteil. Wer genau weiß, zu welchen Zeiten sich die Katze nach draußen auf die Jagd begibt, kann sich das zunutze machen. Dafür lenkt man die Samtpfote einfach ab, kurz bevor es normalerweise auf die Pirsch gehen würde. Dann wird gespielt – und zwar so richtig. Nach 5-10 Minuten lebhaftem Spiel ist die Fellnase dann bestimmt erstmal platt.

Tipp! Besonders spannend ist es für Katzen, wenn man das Spielzeug so bewegt, dass es die echten Bewegungen von Beutetieren nachahmt.

Alternativer Freigang

Trotz aller Bemühungen bleibt eine Sache gleich: Man kann nicht vollständig verhindern, dass ein Freigänger auf die Jagd geht. Allerdings gibt es da eine Ausnahme. Indem man den Freigang einschränkt, kann man effektiv die Wildtiere in seiner Umgebung schützen – und die Samtpfote kann trotzdem draußen herumlaufen. Wie das funktioniert? Ein gut eingezäunter Bereich, ob es der Garten oder auch nur die Terrasse ist, ist für viele Katzen schon sehr spannend. Natürlich können sie dort keine großen Spaziergänge machen, aber auch hier können sie ein Nickerchen in der Sonne halten und die frische Luft schnuppern. Noch aufregender wird es, wenn man den Garten dann zu einem regelrechten Katzenparadies macht. Hier kann man seiner Fantasie wirklich freien Lauf lassen.

Nachhaltigkeit

Wichtig ist übrigens auch, dass Samtpfote gut gefüttert wird. Am besten mit hochqualitativem Futter, das all die Nährstoffe enthält, die sie braucht. Studien haben tatsächlich gezeigt, dass das den Jagdtrieb etwas herunterfahren kann. Um es noch interessanter zu machen, sollte man für Abwechslung beim Futter sorgen. Schließlich fressen Katzen in der Wildnis auch ständig verschiedene Tiere. Indem wir diese natürlichen Triebe fördern, helfen wir nicht nur unseren Fellnasen – sondern auch allen Beutetieren in unserer Nähe.

Dieser Artikel ist erschienen im Magazin Our Cats.

Fotos: AdobeStock/FurryFritz

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