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Der Frops | Mischlinge verstehen lernen!

Manchmal sind Mischlings-Hunde für den Halter ein Rätsel. Theodor Heßling bringt Licht ins Dunkle und erklärt in dieser Serie, vor welche Herausforderungen die Natur so manche Mischlingskombination stellen kann. 

Französische Bulldogge

Die Französische Bulldogge hat eine interessante Entwicklungsgeschichte und wird heute überwiegend als Gesellschaftshund gehalten. Bereits 1836 wurde diese Rasse auf einer Hundeausstellung in England vorgestellt. Welche Rassen an der Entstehung dieser kleinen Kraftpakete beteiligt waren, ist heute nicht mehr genau zu ergründen. Else Trenkle erwähnt aber schon die eventuelle Einkreuzung von Möpsen. Nachdem die Hundekämpfe in England verboten wurden, änderte sich auch das Zuchtziel. Statt rauflustigen Hunden waren nun kleine friedliche Hunde gefragt. Die Zucht verlagerte sich von England sehr stark nach Frankreich. Leider hat sich die Zucht dieser Rasse aus gesundheitlicher Sicht nicht positiv verändert. Die Regierung der Niederlande hat vorbildlich die Zucht von kurzköpfigen Rassen auf Anraten von Tierärzten verboten.

Der Mops

Der Mops stammt aus China und wurde schon vor ca. 2000 Jahren gezüchtet. Im 16. Jahrhundert kamen seine Vorfahren mit der niederländischen Ostindienkompanie in die Niederlande. Der Mops ist ein sehr gutmütiger Hund und wird daher seit vielen Jahren als „Schoßhund“ gehalten. Obwohl auch durchaus mutig, überwiegt seine Freundlichkeit. Er scheint Gefahren oftmals zu unterschätzen, besonders im Umgang mit anderen Hunden. Hier scheint sich die dominante Zucht auf „Gutmütigkeit“ durchgesetzt zu haben, ebenso aber auch Krankheitsbilder wie Kurzatmigkeit, Erkrankungen der Haut, der Knochen sowie des Fells. Beide Hunderassen haben eine hohe Reizschwelle.

Der Frops

Aus der Öffentlichkeit kaum wegzudenken laufen sie, trippeln sie, auf kurzen Läufen bei muskulösem Körperbau die Hybriden aus französischer Bulldogge und Mops. Schön gezeichnet mit glattem Haar, großen Kulleraugen und kurzer platter Schnauze mit lustig anzusehenden Fledermausohren. Bei warmem Wetter sind sie keuchend auch von weitem bereits zu hören, denn mit ihrem kurzen Fell und kurzer Schnauze sind sie empfindlich und versuchen durch starkes Hecheln sich Luft zu verschaffen.

Mops wie Französische Bulldogge sind liebe und friedliche Hunde, sie passen in jede Wohnung und eignen sich durch ihren friedfertigen Charakter für jede Familie und passen auch zu älteren Menschen. Momentan ist diese Mischung wohl der Hit unter den Hybriden. Hundehalter sind bereit hohe Preise für diese Welpen zu zahlen. Aus teilweise dubiosen Händlerhänden gelangen sie oftmals krank zu liebevollen Hundefreunden und werden auf Grund ihres Aussehens von allen bewundert.

Aber ist das witzige Aussehen der Hunde ausschlaggebend für den Kauf einer Mischung aus zwei belasteten Hunderassen? Denn beide Ursprungshunde haben nun einmal gleich gelagerte Probleme – und das ist sicher nicht der Sinn von Fremdeinkreuzung.

Qualzucht ja oder nein?

Fördert der Käufer nicht unbewusst den Handel mit diesen Tieren? Tieren, denen mit zunehmendem Alter die angewölften (=vererbten) Krankheitsbilder zur Last werden? Tierärzte raten vom Kauf dieser Hybriden ab. Atemwegsstörungen, Augenkrankheiten, Fellprobleme treten vermehrt auf. Aber auch der Spaziergang in der Sonne bei warmen Temperaturen oder zu lange Spaziergänge können für diese Hybriden zur Qual werden. Beachtenswert sind die aktuell vorgeschlagenen Vorgaben von Landwirtschaftsministerin Klöckner: zwei Stunden Auslauf für Hunde. Das kann je nach Alter und Verfassung für diese Hunde Quälerei sein. Ich kann nur abraten, Hunde in dieser Form zu kaufen, denn es fördert aus meiner Sicht die Qualzucht sowie den Gewinn derer Leute, die bewusst diese kranken Mischlinge „züchten“.



Foto: Instagram: frops.nimo


Erziehungs-Experte Theodor Heßling.

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